SPD behauptet: „Das Unifest ist ein Opfer der CSU“ – stimmt das?

Redaktion

Nein – die Uni hätte das Altstadtfest uni.fest durchführen können, aber eben nicht bis in die Puppen. Sondern nur bis 24 Uhr, die Musik hätte – analog zur Sandkirchweih – um 23 Uhr abgeschaltet werden müssen. Aber das war der Unileitung zu kurz und zu wenig, denn ihrer Meinung nach hätte es sich aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht gelohnt. Die Uni hat sich daher entschlossen, heuer kein Altstadtfest zu veranstalten.

Das Unifest ist kein Opfer der CSU

Die feierfreudige SPD-Stadtratsfraktion betitelt in ihrer neuen Pressemitteilung: „Unifest erstes Opfer der CSU“. Hierin betont der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Metzner, dass die Verwaltung das Fest aufgrund der Vorgaben von CSU- und FW-Fraktion verhindert hätte. Die Bamberger Verwaltung hat lediglich keine Ausnahmegenehmigung zur Sperrzeitverkürzung erteilt, weil der Bereich der Universität an der Austraße mittlerweile sehr oft als Ort für Festveranstaltungen genutzt wird. Neben einer Mensa-Party des AStA Ende April, die mit einer Sperrzeitverkürzung bedacht wurde, fand am Donnerstag (20.6.2013) eine Veranstaltung der Fakultät GuK dort statt. Das Uni-Fest war im identischen Rahmen und Größenordnung für den 5.7., ebenfalls im Burgershof, geplant (hier). Die Stadt Bamberg  teilt mit, dass “natürlich eine Ausnahmegenehmigung möglich gewesen wäre, aber es gab bereits eine an dieser Stelle. Im Hinblick auf eine von Stadtrat, Anwohnern und Polizei gewünschten Reduzierung von Ausnahmegenehmigungen, hat man sich dagegen entschieden, weitere Ausnahmegenehmigungen zu erteilen.“

Gibt es tatsächlich ein „geändertes Freizeitverhalten“?

So deutet zumindest die SPD-Fraktion die Zeichen der Zeit. In der Konsequenz müssten laut SPD „mehr und nicht weniger Angebote für junge Menschen in Bamberg“ her. Eben jene Generation der Stadträte forderte vielleicht in ihrer eigenen Jugend, Jugendclubs und Freizeitstätten zum Kreativ-Sein, zum Rumhängen an einem Ort der täglich geöffnet ist, zum selber Party-machen, vielleicht mit einem Sozialpädagogen, mit dem man mal quatschen kann, wenn’s nötig ist, wenn die Alten oder die Lehrer nerven oder die Pupertät zwickt. Solche Angebote meint die SPD-Fraktion nicht. Sie möchte auf keine der Innenstadtveranstaltungen, die man getrost als Konsum-anregend bezeichnen darf, verzichten. Sind das tatsächlich die Bedürfnisse „der jungen Menschen“?

Hier im Wortlaut die:

Pressemitteilung der SPD-Fraktion

„Unifest statt Public Viewing“ kein Thema für die SPD Bamberg

Unifest erstes Opfer der CSU 

Das Unifest ist das erste Opfer der Bamberger CSU. Mit klaren Worten kritisiert der SPD Fraktionsvorsitzende Wolfgang Metzner die Bamberger Volkspartei, die gegen den Willen des Volkes spricht. Bamberg brauche mehr Angebote für junge Menschen.

„Die CSU Taktik: ‚Wasch mich, aber mach mich nicht nass‘, ist gescheitert“, so Wolfgang Metzner. Die von der CSU ausgelöste Diskussion um Lärm-, Krach- und Müllevents in der Innenstadt hat mit dem Uni-Fest jetzt ihr erstes Opfer gefunden. Die Verwaltung hat nach Ansicht von Wolfgang Metzner genau das getan, was die CSU- und FW- Fraktion im Stadtrat eingefordert haben. Deshalb trifft die Verwaltung hier keine Schuld. Es ist nicht die Aufgabe der Verwaltung zu entscheiden, welche Kulturveranstaltungen gut oder weniger gut, welche traditionell oder beliebt sind. „Die oftmals polemischen Angriffe aus den Reihen der CSU werden nicht dazu beitragen, dass sich die Veranstaltungskultur in Bamberg verbessert und die Ruhestörungsproblematik in Bamberg gelöst wird“, betont der SPD-Fraktionsvorsitzende.

Im Gegensatz zur beeindruckenden Wechselmeinung der CSU steht die SPD-Fraktion von Anfang an geschlossen hinter den bisherigen Veranstaltungen in der Innenstadt. „Unsere Meinung ist zu den Veranstaltungen ist eindeutig. Wir sagen ja zum Unifest, Weinfest, Public Viewing, Sandkerwa, Bamberg zaubert, Bluesfestival und Antikmarkt“, unterstreicht Wolfgang Metzner. Die repräsentativen Ergebnisse der MGO-Umfrage zum Thema Innenstadtveranstaltungen haben wieder einmal deutlich gezeigt, dass die Bamberger Ihre Veranstaltungen lieben. „Wir werden nicht mit der CSU anfangen zu feilschen, wie es unter anderem die CSU-Kandidatin Gisela Schlenker macht, wenn sie in Facebook fordert, man könne ja vielleicht eine Public Viewing-Veranstaltung streichen und das UNI-Fest zu belassen“, hob Metzner hervor. Noch vor wenigen Wochen rühmte sich Schlenker, als Mitglied des CSU Kreisvorstandes, sie sei schon immer für das Public Viewing gewesen. „Die SPD-Fraktion wird sich ohne Kompromiss für die Beibehaltung beider Veranstaltungsformen einsetzen“, so der Fraktionsvorsitzende weiter. Er fordert die CSU dazu auf, mit konkreten Vorschlägen auf das geänderte Freizeitverhalten zu reagieren. Wir brauchen mehr und nicht weniger Angebote für junge Menschen in Bamberg.

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Katerstimmung schon vor dem Unifest  / Trotz Bedauern: Uni.fest findet erst 2014 wieder statt / Die Uni feiert – bis auf Weiteres nicht mehr! /Starke Ode aufs Welterbe: “Bamberg ist die g… Stadt der Welt”

2 Gedanken zu „SPD behauptet: „Das Unifest ist ein Opfer der CSU“ – stimmt das?

  1. Manchmal frage ich mich, was der SPDler Metzner eigentlich raucht, um so viel schräge Polemik in die mediale Öffentlichkeit zu hussten. Traurig, traurig!

  2. feierf-reudige SPD-Fraktion aus TravestiekünstlerInnen, pupertierenden Jungs, Großmäulern, Fußballrowdies und Kneipiers, gecoacht vom Maler

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