Dr. Cornelia Waldmann-Selsam
Nicht nur die Eiben im Klosterhof (Baumfällung am Kloster Michelsberg?), auch die Linde ist in Gefahr.
Bäume sterben leise.
Die Linde im Klosterhof fällt in Raten.
Es ist nicht schwer, die Sprache der Bäume zu verstehen.
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Über die Zunahme schwerer Baumschäden im Strahlungsfeld von Mobilfunksendeanlagen haben wir mehrfach berichtet Mobilfunk gefährdet Gesundheit. Ärzte fordern überfällige Vorsorgemaßnahmen! / Teil I vermittelt einen ersten Überblick, ergänzt durch den Bamberger Appell; Teil II bringt das Statement der Kreisrätin im Landkreis Schwäbisch Hall, Beate Braun, gemeinsam mit Ulrike Hölzel, Vorsitzende der Bürgerinitiative Risiko Mobilfunk und Teil III befasst sich mit der Situation geschädigter Bäume am Michelsberg in Bamberg.
In Bamberg gibt es 55 Mobilfunksendeanlagen mit insgesamt 445 Sektorantennen und 6 Rundantennen (Stand 2011). Die Abstrahlung der Sektorantennen erfolgt in Haupt- und Nebenstrahlen, vertikal und horizontal gebündelt. Die Hochfrequenz-Immissionen werden an Gebäuden und Hängen reflektiert, an Kanten gebeugt. Sowohl Gebäude als auch Pflanzen dämpfen die Strahlung. Dies führt zu einer inhomogenen Hochfrequenz-Feldverteilung.
Ab 2004 besuchten Mitglieder der Ärzteinitiative Bamberger Appell erkrankte Anwohnern von Mobilfunksendeanlagen. Ab 2005 fiel bei diesen Besuchen auf, z.B. in Gaustadt, im Haingebiet und in der Gartenstadt, dass gleichzeitig mit den Menschen auch die Bäume im Umfeld erkrankten:
Ab 2007 wurde der Zustand einer großen Zahl von Bäumen im Umkreis von 42 Bamberger Mobilfunkstandorten systematisch dokumentiert – oft bis zur Fällung. In Bamberg mussten in den letzten 5 Jahren mehrere Hundert Bäume gefällt werden. Darüber hinaus wurde der Verlauf in Luftbildern (1996- 2011) ausgewertet.
Hitze, Frost, Trockenheit, Zusammensetzung, Verdichtung und Versiegelung des Bodens, Salzstreuung, Luft- und Bodenschadstoffe, Schadorganismen beeinflussen die Gesundheit der Bäume. Die Möglichkeit, dass hochfrequente elektromagnetischer Felder Auswirkungen auf die Gesundheit der Bäume haben, wurde bisher in der Differentialdiagnose nicht in Betracht gezogen. Die bisher berücksichtigten Einflussfaktoren können jedoch die große Zahl der in den letzten Jahren aufgetretenen Baumschäden nicht plausibel erklären.
Folgende Beobachtungen weisen auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Hochfrequenz-Immissionen und Baumschäden hin:
Im Strahlungsfeld aller aufgesuchten Mobilfunksendeanlagen wurden Gehölzschäden beobachtet.
Die Schäden traten in zeitlichem Zusammenhang mit Inbetriebnahmen von Mobilfunksendeanlagen auf.
Es sind Gehölze (Laub- und Nadelbäume sowie Sträucher) aller Arten betroffen.
Im Funkschatten von Gebäuden oder Bäumen hingegen wurden zum gleichen Zeitpunkt, oft in wenigen Metern Entfernung, gesunde Bäume vorgefunden.
Es sind auf offener Fläche stehende Bäume in Gärten und Parks sowie an der Regnitz betroffen.
Kronenschäden beginnen häufig auf der Seite, die einem Sender zugewandt ist. Die Schirmdämpfung innerhalb der Baumkrone bietet eine Erklärung. Ein Teil der elektromagnetischen Welle wird von Blättern (oder Nadeln) absorbiert, ein Teil wird reflektiert, gestreut und gebeugt. Hochfrequenz-messungen auf geschädigten und auf gesunden Kronenseiten ergaben große Unterschiede und bestätigten damit die Schirmung durch Blätter oder Nadeln.
Blätter färben sich vorzeitig und fallen schon im Sommer. Häufig beginnt die Braunfärbung vom Rand her. Diese Veränderung tritt auch in Gärten auf. Dort kann sie nicht durch Salzstreuung verursacht sein. Die wissenschaftlich mehrfach nachgewiesene Beeinflussung des Pflanzenstoffwechsels kann zu vorzeitiger Färbung und vorzeitigem Fall des Laubes führen.
An einigen Standorten zeigen Stämme und Äste Längsrisse. Es kann die Folge eines übermäßigen Zuwachses sein. Es ist bekannt, dass bestimmte Frequenzen und Pulsfolgen Wachstum fördern können.
Darüber hinaus sind an Stämmen verschiedener Baumarten unter Hochfrequenzbelastung ungewöhnliche Vorwölbungen aufgetreten.
Die Zunahme von Pilzen, Algen, Flechten (Symbiose aus Pilzen und Algen) und Moosen wird nicht nur auf Bäumen, sondern auch auf Zäunen, Bänken, Dächern und Skulpturen beobachtet. Die Ursache für die Vermehrung kann daher nicht allein in den davon bewachsenen Bäumen liegen. Die Zunahme von Flechten auch an stark befahrenen Straßen zeigt, dass es neben sauberer Luft weitere positive Einflussfaktoren für die Vermehrung von Flechten geben muss.
im Oktober 1999 veranstalteten WHO, ICNIRP und Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Ismaning eine Internationale Tagung zum Thema “Effects of Electromagnetic Fields on our Living Environment”.
M. H. Repacholi, Leiter des EMF-Projektes der WHO, begründete die Dring-lichkeit von Forschung: „Einflüsse dieser Felder auf Pflanzen, Tiere, Vögel und andere lebende Organismen sind nicht gründlich untersucht worden. Da ungünstige Auswirkungen auf die Umwelt das menschliche Leben letzten Endes in Mitleidenschaft ziehen, ist es schwer zu verstehen, warum nicht mehr Arbeit gemacht wurde. Es gibt viele Fragen, die gestellt werden müssen….es scheint, dass sich die Forschung auf die Langzeitwirkung niedriger EMF.-Exposition, für die fast keine Information verfügbar ist, konzentrieren sollte.
Zu den spezifischen Themen, mit denen man sich befassen muss, gehören: … EMF-Einflüsse auf Pflanzen in der Landwirtschaft und auf Bäume.“ (Zitat aus Tagungsband, im Original englisch)
Das BfS kam dieser Aufforderung zu wissenschaftlicher Erforschung der Auswirkungen elektromagnetischer Felder auf Pflanzen der Landwirtschaft und auf Bäume nicht nach.
Selbst nachdem Dr.-Ing. V. Schorpp im August 2006 auf einem Fachge-spräch des BfS Indizien für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Baumschäden und chronischer Hochfrequenzbelastung vorgestellt hatte, lehnte das BfS wissenschaftliche Untersuchungen ab.
https://www.puls-schlag.org/download/Schorpp-BfS-02-08-2006.pdf .
Am 13.11.07 teilte Dr. Dehos, BfS, der Ärzteinitiative mit: „Zu möglichen Auswirkungen hochfrequenter Felder auf Pflanzen gibt es von wissenschaftlicher Seite bisher keine klaren Hinweise. Daher messe ich dieser Frage ebenfalls keine Priorität bei.“
Veröffentlichungen aus acht Jahrzehnten belegen jedoch, dass die Aussage des BfS sich nicht auf den tatsächlichen Stand wissenschaftlicher Dokumentation stützen kann.
https://www.kompetenzinitiative.net/publikationen/forschungsberichte/wirkungen- elektromagnetischer-felder-auf-pflanzen.html
Auch das Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit verweigerte Untersuchungen trotz Vorlage umfangreicher Dokumentationen (von Aschaffenburg bis Berchtesgaden).
Daher ist die Stadt Bamberg aufgerufen, dem begründeten Verdacht auf kausalen Zusammenhang zwischen Hochfrequenz-Immissionen und Baumschäden selbst nachzugehen.
Expositionsversuche unter den realen Freilandbedingungen können den Verdacht überprüfen. Junge Bäume, einheitlicher Herkunft, werden in Baumkübeln (identisches Bodensubstrat) an hochfrequenzexponierten und an funkarmen Stellen aufgestellt. Die Bäume werden in gleicher Weise gepflegt. Die Entwicklung des Gesundheitszustandes wird dokumentiert und verglichen.
Nein, so einfach ist das nicht. Ein paar kränkelnde Bäume zu fotografieren und dann zu behaupten, ein naher Mobilfunksender sei am Kränkeln schuld, ist etwas für Leute die glauben, Zitronenfalter würden Zitronen falten. Die Welt ist nun mal komplexer. Das kann ich sogar beweisen, denn seit einigen Jahren beobachte ich von meinem Wohnzimmer Bäume in unmittelbarer Nähe (etwa 16 Meter) einer UMTS-Sendeanlage. Aufmerksam wurde ich, weil einer der Bäume im Herbst früher als alle anderen kahl wurde. Alarm? Nein, denn schon im nächsten Herbst strotzte der Baum nur so vor Kraft und so geht das nun schon ein paar Jahre. Ginge es nach Frau Waldmann-Selsam, müssten die Bäume eigentlich todkrank und längst zu Brennholz verarbeitet worden sein. Sind sie aber nicht, denn sie sind kerngesund.
Wer mag, kann sich das alles hier ansehen:
https://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=24603
Mobilfunk-Sendemasten tun niemanden etwas, weder Menschen, noch Tieren noch Pflanzen. Wenn überhaupt, dann geht von Handys ein Restrisiko aus, das noch nicht ausgeschlossen werden kann. Aber daran wird gearbeitet.
Vielen Dank für Ihre erneute Berichterstattung über Baumschäden, auffallend in Mobilfunkstrahlung. Wann werden die Verantwortlichen endlich einmal hinschauen? Es erscheint mittlerweile so, als dürfte kein Zuständiger die Augen aufmachen!
Konsequent wird bei möglichen Ursachen gepulste elektromagnetische Strahlung ausgenommen! Das ist bei Bäumen und Tieren genauso wie bei Menschen. Burnout, Depressionen, ADHS, Schlafstörungen (bei ca. 50 Prozent der Bevölkerung). Obwohl die Anzahl von Erkrankungen rasant steigt und dies parallel mit Aufrüstung von Mobilfunk einhergeht und aus allen Richtung Alarm geschlagen wird, werden bei Ursachenfindung ausufernde künstliche elektromagnetische Felder vehement beiseite geschoben.
Zu Bäumen hier noch etwas:
https://www.puls-schlag.org/download/Baumstudie-02-2007-low.pdf