Städtische Pressestelle: „Ich möchte genau das rauchen, was Sie geraucht haben“.

 Redaktion

Der offensichtliche Hilfeschrei kommt direkt von Ulrike Siebenhaar aus der Pressestelle. Mit Sorge beobachten wir deren zunehmende Anspannung, der nun in ebendiesem Wunsch gipfelt, manifestiert in einer offiziellen Stellungnahme. Wahlkampfzeiten sind stressige Zeiten. Parteien versuchen ihre Kandidaten und ihr Programm dem Wähler nah zu bringen. Mit Plänen, mit Plakaten, mit Auftritten, ob an eigens anberaumten Abenden in hoffentlich gefüllten Räumen oder im öffentlichen Raum, oder auch mittels Anzeigen. Ebendiese fielen ins Auge, Recherche wurde betrieben, Beiträge verfasst. Andere Medien berichten (Lesetipp SZ: Ohne “Andi” läuft nichts – was durchaus als miss- oder eben auch gelungener Wahlkampf im Nachgang bezeichnet werden wird). Mitunter werden einzelne Kampagnen besonders in den Fokus treten und Stilfragen diskutiert. Eine kritische Berichterstattung ist das Alpha und Omega.

Bisweilen liegen Nerven blank

Gehen Wahlkampfstrategien nicht den vorbestimmten Weg, drohen Kampagnen nicht zu gelingen, können schon mal die Nerven blank liegen. Die Gemütslage von Klaus Stieringer, der laut FT den Wahlkampf der SPD managt, kennen wir nicht. Auch wissen wir nicht, ob es ihm und seinen Mitstreitern gelingt, das Ruder rumzureißen. Inwieweit seine Mitvorständlerin im Verein Stadtmarketing, Ulrike Siebenhaar, hierbei beteiligt ist, entzieht sich ebenfalls unserer Kenntnis. Doch auch ihre Nerven scheinen blank zu liegen. Ihre gestrige Äußerung, dass für das Großplakat der CSU an der Kettenbrücke keine Genehmigung vorliege, wird schon heute in eine Prüfung umgemünzt, ob denn alles mit rechten Dingen zuging.

CSU Plakat an der Kettenbrücke. Foto: Erich Weiß

CSU-Plakat an der Kettenbrücke. Foto: Erich Weiß

Als bestvernetzte städtische Beamtin hätte es je einen Anruf beim Baureferenten und beim Ordnungsamt bedurft, um zu erfahren, dass im Vorfeld eine Abklärung erfolgte. Die Nervosität nimmt zu, denn anders ist auch die Antwort auf unsere Bitte um Stellungnahme über die Vorgänge der SPD-Wahlkampagne nicht zu deuten. Als Leiterin der städtischen Pressestelle beantwortete sie unsere Anfrage bezüglich der der Funktion ihres Chefs als Wahlleiter in Bamberg zunächst:

„zu Ihrer Anfrage darf ich folgendes mitteilen: Die von Ihnen angesprochenen Anzeigen, sind Anzeigen der SPD und nicht des Oberbürgermeisters oder gar der Stadtverwaltung. Bitte wenden Sie sich deswegen an die Bamberger SPD.

Eine grundsätzliche Einschätzung des Wahlamts aufgrund Ihrer Anfrage ist folgende:

Die Faustregel lautet, dass ein Oberbürgermeister in seiner Funktion als Wahlleiter nichts tun sollte, was ein Privatmann an seiner Stelle nicht auch tun könnte. Dazu würde zum Beispiel die Überlassung amtlicher Daten an Wahlbewerber oder –vorschlagsträger zählen, die Nutzung städtischer Ressourcen, des Gemeindewappens oder des städtischen Logos, die anschließend in Werbung für die Partei auftauchen, oder explizite Wahlempfehlungen in seiner Amtseigenschaft als Wahlleiter.

Kein Problem: selbst finanzierte Anzeigen, Flyer, Wahlaufrufe. Grundsätzlich darf er auch als Oberbürgermeister bezeichnet werden (z.B. beim Wahlaufruf im Amtsblatt), nie aber als Wahlleiter.“

Maxplatz

Maxplatz am Tag der offenen Tür mit orangefarbenem Phallus

Gestatten Sie mir, wenn ich zu dem dritten Link nur einen Kommentar abgeben werde:
„Orangefarbener Phallus“ (siehe unten zweimalige Bilduntschreift)
„Ich möchte genau das rauchen, was Sie geraucht haben“.
Vorsicht, diese Aussage war Satire!

Zusehends wird der Ton nervöser, Sätze unvollständig, bis Ulrike Siebenhaar sich die Bildunterschriften unseres Artikels Der Bamberger Oberbürgermeister betreibt mit der gesamten Stadtverwaltung Wahlkampf nochmals genauer ansieht, offensichtlich mit geübt kritischem Auge: „Ich möchte genau das rauchen, was Sie geraucht haben“.

Gleich wie die Regierung von Oberfranken die Vorgänge beurteilt – ob der Oberbürgermeister seiner Funktion als Wahlleiter gerecht wird oder nicht – werden wir demnächst erfahren. Aufklärung der Öffentlichkeit ist das Ziel. Die Unterstellung eines rauschartigen Zustandes müssen oder dürfen wir jedoch von uns weisen.

Wir wissen nicht, was Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker rät, wir jedenfalls empfehlen in angespannten Situationen Ruhe, Urlaub, Ferien, Entspannung – relaxen, nichtstun, insichgehen.

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Krieg ist Frieden; Freiheit ist Sklaverei; Unwissenheit ist Stärke / Die Pressestelle des Rathauses war die Pressestelle der Stadt Bamberg, heute ist sie eine PR-Kolonne / Lesetipp: Fränkischer Tag und die Wichtigtuerei der Pressestelle der Stadt Bamberg

6 Gedanken zu „Städtische Pressestelle: „Ich möchte genau das rauchen, was Sie geraucht haben“.

  1. Eine Hand wäscht die andere. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus… Das war immer so und wird auch leider immer so sein… Das kann man in unserer (Konsum-) Gesellschaft nicht ändern… Geld regiert die Welt. STARKES-SUPER-SCHEIN-BAMBERG

    • In einigen Punkten des verkehrspolitischen GAL-Programms bin ich teils anderer Meinung (definitives NEIN zur Bahnostumfahrung), halte ich teils Korrekturen im Detail für erstrebenswert (P&R ist dezentral in der Fläche sinnvoll, zentralisiert in der Stadt oder am Stadtrand allenfalls eine Übergangsnotlösung).

      Aber die GAL ist von den kandidierenden Gruppierungen die einzige, die sich vertiefende Gedanken über den Verkehr macht und innovative Lösungsansätze in die Diskussion trägt, die sich um Fachkunde und -wissen bemüht und es an den Tag legt.

      Ein „Weiter so“ oder die „pflichtgemäße“ Erwähnung von (meist gar nicht so sinnvollen) „Radwegen“, wie sie andere mehr oder weniger wortreich einbringen, kann keine Zukunftsorientierung vermitteln.

  2. das ist doch alles krank und ohne jeden verstand!

    die einen machen werbung für die piraten (orange ist deren farbe!) und streiten hinter den kulissen wer denn welchen raum in der öffentlichkeit einnehmen darf. natürlich hinter dem „starken“? chef. die profilierungssucht mancher sonnenkönige kennt bald keine grenzen mehr

    die andere gruppe verwechselt plakatüberfluss mit inhalten und benutzen die menschen als lästiges stimmvieh. mitreden wird erzählt doch in wahrheit wissen die „… (von der Redaktion entfernt, bitte halten Sie sich an die Umgangsformen) …“ schon vorher wie wir zu denken haben. ohne moral ziehen geltungssüchtige abzocker weiter in den krieg und selbst vollkommen unfähige juristen und rechtspopulisten finden hier wieder unterschlupf. heimatland was habt ihr nur aus diesem verein gemacht?

    leute leute
    die größe sagt doch nichts über die qualität aus!
    bei plakaten ist das nämlich genauso. was steckt denn dahinter ausser total uralten backsteinen? vielleicht soll ja auch mit verdammt viel geld einfach nur das überleben einer primitiven und sterbenden spezies verhindert werden?

    die 2 dinos haben diese stadt längst über den rand der hochachtung hinweg gefegt. wenden wir uns lieber den aktiven menschen und neuen kräften zu. gute leute finde ich in jedem laden

    ich distanziere mich hiermit offiziell von all diesen „… (von der Redaktion entfernt, bitte halten Sie sich an die Umgangsformen) …“ lebt wohl und lasst uns endlich in ruhe

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