KLANGWANDERUNG

Trotz der Veranstaltungsfülle fand sich vergangenen Freitag ein interessiertes Publikum in Bambergs innovativer KLAngwerkstatt ein, um jungen Musikern mit einem ungewöhnlichen Programm die Referenz zu erweisen.

In den Räumen der Klarinettenmanufaktur Schwenk&Seggelke fand ein wirkliches Werkstattkonzert statt, ungezwungen, informativ und anregend. In Zusammenarbeit mit der Städtischen Musikschule Bamberg und des Bayerischen Tonkünstlerverbandes erlebte der Besucher Bläserkammermusik in verschiedenen Besetzungen und in unterschiedlichen Räumen. Nach der Begrüßung durch den Gastgeber Jochen Seggelke wanderten Interpreten und Publikum von einem Programmpunkt zum nächsten, als Reiseleiter fungierte eloquent Lukas Meuli, der auch das Bläserquintett der Musikschule betreut.

Das jugendliche Ensemble eröffnete den Abend spritzig mit dem ersten Satz aus Paul Hindemiths „Kleiner Kammermusik“. Ihr folgte, souverän dargeboten von Jonathan Weimer und Helena Baur, eine Auswahl aus den „Tanz-Präludien“ des polnischen Komponisten Witold Lutoslawski, der auch schon zu den Klassikern der Moderne gezählt werden darf. Nach schwungvollen Rhythmen erfolgte ein kurzer Ausflug in die deutsche Romantik mit der Wiedergabe des langsamen Satzes aus dem Bläserquintett op.79 von August Klughardt, dessen lyrische, empfindsame Grundstimmung von den Interpreten ebenso schön umgesetzt wurden wie den an Mendelssohn erinnernden elfenhaften Mittelteil.

Mitten aus den Werkbänken ließ Martin Hörlbacher, Bundespreisträger 2012, die musikalische Annäherung an die Figur „Der Flötenspieler“ von Ernst Barlach des Leipziger Komponisten Dietmar Hallmann erklingen. Ein anmutiges Solostück für Flöte oder Oboe, in verständlicher, mehr traditioneller Modernität, das der Solist beeindruckend und sicher interpretierte und der Oboe unterschiedliche Charaktere zu entlocken wusste.

Zurückgekehrt in den Konzertraum der KLAngwerkstatt erwartete das Publikum nach einer launigen Einführung und Vorstellung des anwesenden Komponisten die Uraufführung des Werkes „wie weggeblasen“ von Christoph Theiler. Der in Ebermannstadt geborene und seit Jahrzehnten in Wien lebende Künstler schrieb auf Anregung von L.Meuli ein kurzes Werk für das Bläserquintett der Musikschule Bamberg, das das jugendliche Ensemble mit Alicia Weier, Flöte, Florian Englich, Oboe, Jonathan Weimer, Klarinette, David Hamann, Horn und Lea Vogel, Fagott mit hoher Konzentration und Engagement würdig aus der Taufe hob. Ein herzlicher, anhaltender Applaus dankte allen Beteiligten für einen außergewöhnlichen, kurzweiligen und niveauvollen Konzertabend.