CSU/BA-Fraktion des Bamberger Stadtrats
Die andauernden Klagen aus der Bürgerschaft über laute und teils ungehemmte Feiern im Innenstadtbereich haben die CSU/BA-Fraktion veranlasst, weiter Initiative zu ergreifen. „Wir wollen dabei Anregungen aus der Bürgerschaft ernstnehmen und einige Vorschläge prüfen lassen“, sagt Fraktionsvorsitzender Peter Neller. In einer Pressemitteilung der Fraktion werden als Ideen aus anderen Städten und von Bürger und Bürgerinnen benannt: Die mögliche Freigabe weiterer Freischrankflächen auf bislang nicht dafür genutzten Innenstadtflächen zur Entzerrung der bisherigen Feiermeile. Etwa die Ausweisung der Fläche des Sandkirchweihzeltes am Leinritt/Ecke Kasernstraße. Die Stadtverwaltung soll diesen Vorschlag für eine weitere Freischankfläche in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt, der Gastronomie und dem Hotel- und Gaststättenverband (DeHoGa ) und dem Bürgerverein Sand zumindest prüfen, meint der Vorsitzende der CSU/BA-Fraktion. „Die Einbeziehung beziehungsweise Befragung der Anwohner/innen und anliegenden Gewerbebetriebe betrachten wir als selbstverständlich“ betont Neller. „Ob die Ideen alle umsetzbar sind, müssen allerdings auch wir als offen betrachten.“
In einer Sitzung der Fraktion wurde die Situation an und auf der Unteren Brücke aktuell als offenbar nicht besser geworden eingestuft. „An uns wurde wohl deshalb auch die Idee herangetragen, die Untere Brücke selbst als temporäre Freischankfläche zu prüfen“, berichtete die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Anne Rudel. Ursula Redler begründet die Überlegung einer formellen Ausweisung als „zeitlich begrenzte Freischankfläche“ vor allem damit, dass der Betreiber selbst einen Sicherheitsdienst (Security) einsetzen müsste. Die Fläche würde so unter ständiger „Beobachtung“ stehen und die Situation wäre insgesamt für alle Beteiligten kontrollierter, meinte Redler.
In der Fraktion wurde die Idee aufgeworfen, den Betrieb beispielsweise durch den Bürgerverein Sand aufnehmen zu lassen; wie es auch für den Sandkirchweih-Zeltplatz am Leinritt/Ecke Kasernstraße sinnvoll ist. Damit kann ein Synergieeffekt erzielt werden, meinte Stadtrat Stefan Kuhn, denn im genannten Fall wäre keine Ausschreibung nötig und es könnte ein finanzieller Ersatz für die ausfallende Sandkirchweih sein.
Innerhalb der CSU/BA-Fraktion definierte man als Rahmenbedingungen bei der Umsetzung der Vorschläge, eine temporäre Bewirtschaftung zum Beispiel bis Mitte Oktober 2021, die Passierbarkeit der Brücke, ein Security-Einsatz bis mindestens 2 Uhr nachts sowie eine anschließende Evaluierung. In einem entsprechenden Antrag an Oberbürgermeister Andreas Starke wird ein Konzept zur möglichen Ausdehnung der Freischankflächen verlangt, über das in der nächsten Vollsitzung des Stadtrates berichtet werden soll.