BAMBERG / LKR. BAMBERG. Neun mutmaßliche Drogenhändler und Betäubungsmittelkonsumenten im Alter von 18 bis 27 Jahren zogen Rauschgiftfahnder der Kriminalpolizei in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Bamberg aus dem Verkehr. Bei der damit verbundenen Durchsuchung von zehn Wohnungen in Stadt und Landkreis Bamberg gelang den Ermittlern am Mittwoch ein weiterer Schlag gegen die örtliche Drogenszene.
Zunächst kamen Polizisten der Bamberger Stadtinspektion bereits im Dezember vergangenen Jahres auf die Spur eines 19 Jahre alten Drogendealers. In seiner Wohnung, im Stadtgebiet, entdeckten die Beamten neben mehreren Gramm Kokain, Marihuana und Amphetamin auch Ecstasy sowie einige zehntausend Euro Bargeld, das aus mutmaßlichen Drogengeschäften stammt. Die Polizisten nahmen den 19-Jährigen daraufhin fest und stellten die Gegenstände sicher. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg erging gegen den Mann am darauffolgenden Tag Untersuchungshaftbefehl.
Umfangreiche Ermittlungen im Drogenmilieu
Nachdem sich herauskristallisierte, dass der junge Mann das Rauschgift in und um Bamberg verkauft hatte, übernahmen Drogenfahnder der Kriminalpolizei Bamberg die weiteren Ermittlungen, um auch an die Abnehmer und Hintermänner des Drogendealers zu gelangen. Es folgten monatelange, intensive Ermittlungsmaßnahmen, um Licht in die Struktur der örtlichen Drogenszene zu bringen. Als sich der Tatverdacht gegen weitere Personen aus dem Drogenmilieu erhärtet hatte, erwirkte die Staatsanwaltschaft Bamberg gegen eine 20 Jahre alte Frau und sieben Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren aus dem Raum Bamberg Untersuchungshaftbefehle und gegen weitere drei Tatverdächtige richterliche Beschlüsse für Wohnungsdurchsuchungen.
Zeitgleiche Durchsuchungs- und Festnahmeaktion
Die Kriminalbeamten suchten mit Unterstützungskräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei in den Morgenstunden des Mittwochs die insgesamt zehn Anwesen im Stadtgebiet und im Landkreis Bamberg zeitgleich auf und vollstreckten die richterlichen Beschlüsse.
Die per Haftbefehle festgenommenen Personen, die die Polizisten teilweise auch an ihren Arbeitsstellen aufgriffen, wurden von den Beamten dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Während drei der Untersuchungshaftbefehle unter strengen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurden, lieferten die Polizisten fünf der Beschuldigten in unterschiedliche Justizvollzugsanstalten ein. In den durchsuchten Wohnräumen entdeckten die Ermittler neben einigen hundert Gramm Marihuana auch kleinere Mengen verschiedener anderer Drogen und eine komplette Aufzuchtanlage für Marihuana. Zudem stellten die Beamten entsprechende Drogenutensilien, einige verbotene Gegenstände nach dem Waffengesetz und mutmaßliches Drogengeld sicher.
Junge Drogendealer fliegen im Darknet auf
Bei der Aktion gewannen die Rauschgiftfahnder weitere Erkenntnisse im Hinblick auf die Struktur der Szene. Die Festnahmen bestätigen die Einschätzung der Ermittler, dass sich vermehrt junge Leute an illegalen Drogengeschäften beteiligen. Dabei wiegen sich die Drogendealer bei der Beschaffung des Rauschgifts aufgrund der vermeintlichen Anonymität im sogenannten Darknet in Sicherheit. Die Ermittlungen der Kriminalbeamten zu weiteren Abnehmern und möglichen Hintermännern dauern indes an.