Staatsbibliothek Bamberg
Ein neu entdeckter Brief des großen Gelehrten aus seiner Zeit in Franken
Die Staatsbibliothek Bamberg lädt Interessierte am Freitag, 13. März 2020, um 18 Uhr ein, im Lesesaal den Ausführungen des Bezirksheimatpflegers für Oberfranken, Professor Dr. Günter Dippold, zu lauschen. Anlass seines Vortrags ist ein neu entdeckter Brief Alexander von Humboldts (1769–1859) aus seiner Zeit in Franken, der 2019 durch die Oberfrankenstiftung erworben und der Staatsbibliothek Bamberg als Dauerleihgabe überlassen wurde. Der Brief wird unter der Signatur OFS.Autogr. H 2 verwahrt und ist in den Bamberger Schätzen digital verfügbar. Einen Blick auf das Original können Gäste am Vortragsabend werfen. Einige zeitgenössische Drucke, die sich mit den Höhlen der Fränkischen Schweiz befassen und sie in kolorierten Kupferstichen darstellen, sind flankierend ausgestellt. Einlass ist ab 17:30 Uhr.
Humboldts Wirken im preußischen Fürstentum Bayreuth zwischen 1792 und 1797 ist gut erforscht. Im Auftrag Berlins war es seine Aufgabe, den Bergbau und das Fabrikwesen in den preußischen Teilen Frankens zu beleben. Daneben setzte Humboldt seine Forschungen über die tierische Elektrizität fort, führte geologische Untersuchungen durch und suchte nach Hilfsmitteln gegen eine Viehseuche.
Zwei kürzlich aufgetauchte Briefe, die der große Gelehrte und Bergbeamte 1793 und 1794 an den Juristen Georg August Ebell in Hannover richtete, belegen nun zusätzliche Interessen Humboldts in seinen fränkischen Jahren: Er beschäftigte sich nämlich mit den Knochen vorgeschichtlicher Tiere, die in Höhlen der Fränkischen Schweiz gefunden wurden, und mit den geologischen Hintergründen solcher Funde. Damit eröffnet sich eine weitere Facette dieser Spanne im Leben des großen Gelehrten. Den älteren der beiden Briefe vom 2. Dezember 1793 hat die Oberfrankenstiftung erworben.