Vorsitzende der AGABY wird mit der Bayerischen Verfassungsmedaille geehrt

AGABY

„Rassismus verletzt Menschen in ihrer Seele und ihrer Persönlichkeit“, weiß Mitra Sharifi-Neystanak, Vorsitzende der AGABY. Deswegen setzt sich die gebürtige Iranerin bereits seit über 30 Jahren aktiv für die Rechte und Belange von Migrant*innen ein – kommunal, aber auch landesweit. Für ihr außerordentliches Engagement wird sie nun von der Landtagspräsidentin Ilse Aigner mit der Verfassungsmedaille in Silber geehrt.

„Ich nehme diese Auszeichnung stellvertretend für viele Migrantinnen und Migranten, die sich tagtäglich seit Jahrzenten in den Migranten- und Integrationsbeiräten Bayerns für die demokratische Partizipation und ein gleichberechtigtes Miteinander engagieren.“ erklärt die Vorsitzende. „Ich hoffe, dass diese Anerkennung das Wahrnehmen dieses Engagements stärkt und uns für weiteres bürgerschaftliche Engagement anspornt. Heute werden wir mehr denn je gebraucht, um eine pluralistische Demokratie mitzugestalten und zu verteidigen.“

Egal, ob es um die bayerische Flüchtlingspolitik geht, um das kommunale Wahlrecht für Migrantinnen und Migranten ohne EU-Staatsbürgerschaft oder die Ausweitung von Anti-Diskriminierungsstellen im Freistaat: an Mitra Sharifi-Neystanak führt im Bereich Integration und Migration kein Weg vorbei.

Geboren in Teheran/Iran, lebt sie seit 1985 in Deutschland. In Frankfurt und Bamberg hat sie Germanistik mit Schwerpunkt Sprachwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache (DaF) sowie Iranistik studiert. Aktiv für die Belange von Migrantinnen und Migranten engagiert hat sich Mitra Sharifi schon ihr halbes Leben: seit 1994 ist sie Mitglied im Bamberger Migranten- und Integrationsbeirat. Aber der Einsatz für das Thema Integration auf kommunaler Ebene war der damals 37-Jährigen nicht genug. Zusätzlich ist sie seit 1999, also seit über 20 Jahren, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns (AGABY). Bis heute widmet die 58-jährige, die hauptberuflich an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg unterrichtet, einen Großteil ihrer Freizeit der ehrenamtlichen Arbeit. Neben ihrer Vorstandsarbeit für die AGABY ist sie im Netzwerk Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern e.V. sowie im bayerischen Migrantinnen Netzwerk aktiv, wirkt in zahlreichen kommunalen und Landesgremien zu Fragen der Inklusion, Integration, Gleichstellung und des interkulturellen Dialogs mit und war Mitglied der Enquetekommission des Bayerischen Landtages „Integration gestalten und Richtung geben“.