„Der
ewige Trott ist nur schwer zu ertragen.
Komm, es wird Zeit, lass
uns Neues wagen!“
Mein munteres Selbst lockt die Träge in
mir.
Doch die ist nun mal ein Gewohnheitstier.
Äußert
Bedenken unterschiedlicher Art
und möchte, dass alles so bleibt
– akkurat –
wie es war und schon immer gewesen ist.
Die
Muntere spricht von verstreichender Frist.
Auch, dass das Alter
erste Spuren zeige
und nicht mehr viel Zeit für Neues
bleibe.
Die Träge meint, alles sei doch zum Besten.
„Gewohntes
erleichtert selbst den Ablauf von Festen.“
In mir ein Aufruhr.
Ein wahres Gefecht,
denn die Träge besteht auf
Gewohnheitsrecht.
Die Muntere droht alles hin zu schmeißen
und
letztlich die Flucht nach vorn zu ergreifen.
So zanken die
beiden – ich streck meine Glieder
und hoffe im Stillen, die
beruhigen sich wieder.
© Cornelia Stößel 2020/Januar