Seit 2010 wurden in Bamberg keine Sozialwohnungen mehr gebaut

Bamberger Allianz (BA)

Nicht alle Zahlen stimmen! Der FT hat in seiner Ausgabe vom 22.10.19 viel über Bamberger Zahlen geschrieben. In der Stadtratsfraktion der Bamberger Allianz (BA) hat man nachgesehen und nachgerechnet. BA-Fraktionsvorsitzender Dieter Weinsheimer bemängelt unter anderem einige Zahlen im FT zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Stadt. Richtig sei, dass es in Bamberg 43244 Wohnungen gibt.

Die Schlussfolgerung, dass das im „Vergleich zu 2004 ein Zuwachs von 7082 Wohnungen“ ist, sei aber falsch, sagt Weinsheimer. Die Frage ist: Woher kommen diese Zahlen? Sollten sie aus dem Rathaus kommen, dann handelt es sich um eine bewusst falsche und schönfärberische Darstellung, betont Weinsheimer nachdrücklich. Schaut man bei den statistischen Zahlen der Stadt nach, dann beträgt die Zunahme 2004 auf 2018 nämlich nur 5.879. Wenn man die Zahl der fertiggestellten Wohnungen aus den Jahren seit 2004 zusammenzählt, dann wurden in diesem Zeitraum gar nur 5.205 Wohnungen gebaut. BA-Stadtrat und Alt-OB Herbert Lauer verglich die realen Zahlen von 2006 – 2017 mit denen aus seiner Amtszeit von 1994 – 2005. In den jeweils rund 12 Jahren wurden in seiner Amtszeit 4.148 Wohnungen fertiggestellt und in der des amtierenden OB Andreas Starke 3.527 – dabei seit 2010 keine Sozialwohnungen.

Die BA-Stadtratsfraktion hat sich auch mit der im FT am 22.10.19 vorgenommenen Bilanz der Bamberger Rathaus-Groko zum Wohnungsbau befasst. Die vom FT getroffenen Feststellungen sind richtig, sagt die BA-Bewerberin für das Oberbürgermeisteramt, Ursula Redler. Seit 2010 wurde in Bamberg keine einzige echte Sozialwohnung fertig gestellt. Gleichzeitig sind 452 Wohnungen aus der Sozialbindung gefallen. Ende 2018 gab es in Bamberg 1976 Sozialwohnungen. Auch der Zuwachs an normalen Wohnungen kam bei der stark steigenden Einwohnerzahl nicht hinterher. „Aufgrund der verfehlten Wohnungspolitik herrscht in Bamberg insbesondere für Familien realer Wohnungsmangel“, hob Ursula Redler hervor.