Stadt Bamberg
„Die Initiative wird überall begrüßt“
Oberbürgermeister Starke lädt zur offenen Bürgerkonferenz, um gemeinsam gegen die alltägliche Plastikflut vorzugehen
„Wir haben mit der städtischen Initiative „Bamberg plastikfrei“ ein Thema aufgegriffen, das in der Bürgerschaft, von vielen Institutionen und Organisationen, sehr begrüßt wird“, so Oberbürgermeister Andreas Starke. „In den letzten Wochen sind viele Bürgerinnen und Bürger auf uns zugegangen und haben sofort angeboten, uns beim Thema Nachhaltigkeit zu unterstützen.“ Es sei ein echter Ruck durch die Mitte der Bevölkerung gegangen, so Starke. Besonders freue ihn, dass „Bamberg plastikfrei“ auch von bestehenden Initiativen stark unterstützt wird. „Gemeinsam mit den sehr guten Initiativen und Ideen wie „Bambecher“, des Unverpackt-Ladens oder der AG Nachhaltigkeit an der Universität sowie dem Angebot des städtischen Umweltamtes zum Mehrweggeschirr, haben wir eine hervorragende Ausgangsbasis zur Umsetzung der Idee“, sagte der Oberbürgermeister.
Ziel der Initiative „Bamberg plastikfrei“ ist es, sinnlosen Plastikmüll in Bamberg zu reduzieren, die Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu sensibilisieren und ein Umdenken im Umgang mit Verpackungen aus Kunststoff zu bewirken. „Unsere Bamberger Stadtverwaltung muss dabei eine Vorbildfunktion einnehmen“, sagte Andreas Starke. Auf der Internetseite www.plastikfrei.bamberg.de stehen bereits jede Menge Informationen zur Vermeidung von Plastik und über die Initiative, zudem wurde dort bereits ein Nachhaltigkeitsatlas angelegt, der alle bestehenden Ideen und Akteure in Bamberg aufzeigt: „Diese Seite wird natürlich noch wachsen und kontinuierlich ergänzt werden“, so die Amtsleiterin des Umweltamts Anita Schmidt und der Projektverantwortliche Nicolas Lindner. Unterstützt wird die Stadt neuerdings von Lila Behr, die sich bereits mit ihrem Verein Gaia Protection einen Namen gemacht hat „Beeindruckend, wie sich unsere Jugend engagiert“, lobte Starke die Initiative.
Starke will nun einen breitangelegten Dialog führen, um möglichst viele zu beteiligen. Neben der Tätigkeit der Mitte des Jahres gebildeten Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit mit der Uni Bamberg, wird die Stadt Bamberg zu einer offenen Bürgerkonferenz einladen, bei der im sogenannten „Open Space“-Format möglichst viele Ideen gesammelt werden sollen.
Eine erste konkrete Maßnahme ist es, bei der Stadt Bamberg sowie ihrer Tochtergesellschaften, Glasflaschen und Gläser zwingend vorzuschreiben. Außerdem soll in jedem städtischen Rathausgebäude ein Trinkwasserspender installiert werden. Im neuen Rathaus am ZOB und im Rathaus am Maxplatz wurde diese bürger- und klimafreundliche Maßnahme bereits verwirklicht. Die Stadtwerke Bamberg unterstützen „Bamberg plastikfrei“ indem sie sich weiter für Trinkwasserbrunnen einsetzen.
Auch das städtische Straßenverkehrsamt ist dabei: Nachdem bereits auf die Plastiktütchen für „Knöllchen“ verzichtet wurde, werden in einem weiteren Schritt die Anwohnerparkausweise und Handwerkerausweise nicht mehr laminiert. Die Lizenzgebiete B, H und L machen zum 1. November den Anfang und werden nur noch in Papierform verschickt.
Bei öffentlichen Veranstaltungen in Bamberg ist das Geschirr 100 Prozent wiederverwendbar, da kein Wegwerfgeschirr zugelassen ist und nur wiederverwendbare Verpackungen und Behältnisse ausgegeben werden. Nun soll die Verwendung von Mehrweggeschirr und -bechern auch für den Handel, mobile Verkaufsstände und in der Gastronomie aktiv beworben werden. „Ohne bewusstseinsfördernde Maßnahmen für die Strategie geht es nicht“, erläuterte die Leiterin des Umweltamts Anita Schmidt. Gemeinsam mit Vertretern aus Handel, Wirtschaft und Gastronomie soll eine gemeinsame Vorgehensweise vereinbart werden. „Diese Bereiche sind besonders plastikintensiv, begründete Starke diesen Schritt. Zusätzlich wurde das Label „Bamberg plastikfrei“ entwickelt, um in Form von Aufklebern auf die Initiative aufmerksam zu machen. In Geschäften, in denen sich dieser Aufkleber findet, sind Mehrwegbehälter beim Einkauf willkommen. Zur Implementierung geht das Umweltamt in Bamberg direkt auf den Einzelhandel zu und unterstützt auch bei der Frage, wie dies im Einzelfall umgesetzt werden kann.