„Ring“-Einführung rückwärts

Monika Beer

Der Wagner-Kenner Hans Martin Gräbner aus Bayreuth erklärt, spielt und singt musikalische Schlüsselstellen aus „Siegfried“ und „Götterdämmerung“.

Wagners Werke wirklich verstehen“ heißt die erfolgreiche Einführungsreihe, die Hans Martin Gräbner seit etlichen Jahren zur Festspielzeit in der Klaviermanufaktur Steingraeber in Bayreuth präsentiert. Auf Einladung des Richard-Wagner-Verbands kommt der Wagnerkenner jetzt zweimal nach Bamberg, um in die Musik der „Ring“-Tetralogie einzuführen.

Am 25. September um 19.30 Uhr wird er am Steingraeber-Flügel im Saal der Kreismusikschule Bamberg (Haus für Kinder und Kultur, Kaimsgasse 23) zunächst die Grundmuster, Schlüsselstellen und so manches Geheimnis von „Götterdämmerung“ und „Siegfried“ erklären, der zweite Teil seiner Einführung mit „Das Rheingold“ und „Die Walküre“ folgt im ersten Quartal 2019.

Dass er den „Ring“ von rückwärts erläutert, hat gute Gründe und ist gewissermaßen auch Tradition. Denn erstens stehen beim Wagnerverband als nächste Opernfahrten „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ am Opernhaus Chemnitz auf dem Programm. Und zweitens hat Richard Wagner selbst, zumindest war das Libretto betrifft, sich bei seiner „Ring“-Schöpfung vom Schluss her zum Anfang hin vorgearbeitet.

Gräbners Hauptaugenmerk liegt nicht auf aktuellen Inszenierungen, sondern vor allem auf dem Musikdrama, das er anhand vieler Klangbeispiele – teils am Klavier gespielt, teils auch gesungen – aufdröselt. Und zwar so informativ und charmant, dass ihn beispielsweise die „Rheinische Post“ nicht nur als kundige und unterhaltsame Instanz aus Bayreuth, sondern als den „Wagner-Versteher“ schlechthin tituliert hat.

Mein Vortrag soll leben, das Publikum soll idealerweise das Gefühl haben, ein Stück weit in die Welt des Werkes eingetaucht zu sein“, beschreibt Gräbner seine Intention. Der Vortrag des gebürtigen Kulmbachers, der in jungen Jahren zweimal ein Bayreuth-Stipendium erhalten hat und sich sowohl als Pianist als auch als Liedbegleiter, Dirigent und Komponist einen Namen machen konnte, wird gute zwei Stunden dauern. Der Eintritt ist frei, Nichtmitglieder sind willkommen; vor der Veranstaltung und in der Pause gibt es Wasser und Wein zu kaufen.

Für die Opernfahrten per Bus zu den Premieren von „Siegfried“ am 29. September und „Götterdämmerung“ am 1. Dezember im Opernhaus Chemnitz sind noch einige Plätze frei.
Interessenten werden gebeten, sich direkt bei Dr. Jürgen Gröbel, dem Reisekoordinator des Wagnerverbands, zu melden: per E-Mail unter reisedienst-rwv-bamberg@t-online.de, per Telefon unter 09194-4645. Weitere Infos finden sich auf der Homepage unter https://rwv-bamberg.de