Seebrückenaktion während der Sandkerwa

Foto: Aktionsbündnis Seebrücke Bamberg

Aktionsbündnis Seebrücke Bamberg

Am Sonntag den 26.8.2018 breiteten Aktivist_innen der internationalen Bewegung ‚Seebrücke‘ zwei Transparente auf der Unteren Brücke in Richtung Kranen aus, um auf das Sterben der Menschen im Mittelmeer hinzuweisen. So sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration seit Anfang des Jahres bereits über 1500 Menschen auf ihrer Flucht im Mittelmeer ertrunken. Der Zeitpunkt war günstig gewählt: Zur gleichen Zeit fand dort das gutbesuchte traditionelle Fischerstechen der 68. Bamberger Sandkerwa statt. Die Schriftzüge der Transparente lauteten „Schluss mit dem Sterben im Mittelmeer!“ und „Baut Brücken, keine Mauern!“. Zur gleichen Zeit trieben lebensgroße Puppen auf der Regnitz. Mit orangenen ‚Schwimmwesten‘ bekleidet, symbolisierten sie die Menschen, die tagtäglich bei der Überfahrt über das Mittelmeer ihren Tod finden.

Jährlich ertrinken tausende Menschen auf ihrem Weg nach Europa, der sie aufgrund mangelnder legaler Einwanderungswege auf das fast unüberwindbare Mittelmeer drängt. Grund für das Massensterben ist das Fehlen staatlicher Seenotrettung, seit die italienische Marineoperation ‚Mare Nostrum‘ 2014 gestoppt wurde und die Kriminalisierung privater Hilfsorganisation eine funktionierende Seenotrettung zurzeit unmöglich macht.

Die Situation in vielen afrikanischen Staaten verschlechtert sich zunehmend. Nicht nur die unsichere Menschenrechtslage, sondern auch die systematische Ausbeutung von Land und Menschen durch europäische Wirtschaftsunternehmen zwingt Menschen zur Flucht. Angesichts dessen, dass somit den Einheimischen vollständig die Existenzgrundlage entzogen wird, sind legale Einwanderungswege nach Europa unumgehbar.

Hinzu kommt das ineffektive, ineffiziente und ungerechte Dublin System, welches vorschreibt, dass Geflüchtete in dem Land Asyl beantragen müssen, in dem sie zuerst registriert wurden. Dies führt dazu, dass Länder wie Griechenland und Italien überlastet sind, da die meisten Geflüchteten dort ankommen.