Bamberg

Geschickt verbirgst du unter’m Kleid,
das schwer barock, ’ne and’re Zeit.
Die fließt durch deine engen Gassen.
Verliert sich dann in breiten Straßen.
Ich bin gebannt, lass mich verführen.
Will Bamberg, deinen Atem spüren,
der über sieben Hügel weht –
was nur noch einem Rom zusteht.
So lockst du mich auf enge Stege
und neu erschloss’ne Uferwege.
Führst mich vorbei an Fachwerkhäusern,
an Sandsteinbauten, Wasserschleusern.
Lenkst meine Schritte hoch zum Dom,
der viertürmig, mit Bischofsthron.
Und einem Grab, es ist bebildert.
Von Kunigund die Mär es schildert.
Die um dem Heinrich Treu zu weisen
einst ging auf glühend heißen Eisen.
Ein Pferd mit Reiter, unbekannt
Hängt unauffällig an der Wand.
Still setz ich mich zum Beten nieder

(Die Fortsetzung: am Freitag wieder!)

© Cornelia Stößel 2016/April
https://schreibwerkstatt-wortwerke.org