Bamberger Aktionsgruppe gegen Nazis
Antifaschistische Demonstration am 9. Januar 2016, 14.30 Uhr
Für den 9.1. um 17 Uhr wird unter anderem von der Partei „Die Rechte“ zu einer Kundgebung unter dem Motto „Franken gegen Überfremdung“ am Bahnhofsvorplatz aufgerufen. Obwohl noch nicht klar ist, ob diese Kundgebung stattfinden kann, ruft die „Aktionsgruppe gegen Nazis“ zu einer Demonstration um 14.30 Uhr beginnend an der Elisabethenkirche (Sandstraße) auf.
„Wir wollen uns weder Naziterror, noch Hetze gegen Flüchtlinge gefallen lassen“, sagt Günter Pierdzig, einer der Anmelder der Demonstration. „Das Gewaltpotential dieser Gruppe wurde lange unterschätzt. Es gab diverse Farbanschläge auf den studentischen Mehrzweckraum Balthasar, Bedrohungen und auch einen Angriff auf eine feministische Demonstration in Nürnberg, an der Mitglieder der Bamberger „Partei Die Rechte“ beteiligt waren. Dass aber konkret Sprengstoffanschläge geplant wurden, gibt dem Ganzen eine neue Qualität. Gefährliche Verletzungen und Schlimmeres bei Geflüchteten und Nazigegnern wurden mindestens billigend in Kauf genommen.“
Es dürfe aber nicht bei bloßem Entsetzen bleiben. „Die Nazis fühlen sich nur dann sicher, wenn sie glauben, dass sie das ausführen, was sich ein großer Teil der Gesellschaft ohnehin wünscht“, stellt Pierdzig fest. „Deswegen muss auch die rassistische Hetze und das Fischen von Wählerstimmen am rechten Rand aufhören. Ein Anfang wäre dabei, populistische Projekte wie das Bamberger Abschiebelager einzustellen. Damit macht man eine Gruppe von Menschen zum Sündenbock und bietet Rechten ein willkommenes Angriffsziel.“
„Wir müssen jetzt alle Farbe bekennen und dürfen uns von der Gewalt nicht einschüchtern lassen“, fährt Günter Pierdzig fort. „Deswegen werden wir auch demonstrieren, wenn die Nazis nicht kommen. Solange ihnen nämlich nicht die Grundlage für ihr rassistisches Denken entzogen ist, werden sie weitermachen.“ Außerdem hätte eine Demonstration Signalwirkung: „Mehrmals täglich gibt es Angriffe auf Flüchtlingsheime. Das können wir Menschen, die traumatisiert aus Kriegsgebieten zu uns kommen und bei uns Schutz suchen nicht zumuten. Das können wir gar niemandem zumuten.“