BAMBERG. Die Polizeiinspektion Bamberg-Stadt blickt auf eine friedlichere und einsatzärmere Sandkerwa als in den Vorjahren zurück. Die Bilanz ist dabei durchwegs positiv.
Vom vergangenen Donnerstag bis zum Montag war die Bamberger Polizei mit einer Vielzahl an Einsatzkräften im Namen der Sicherheit für die Besucher auf der 65. Bamberger Sandkerwa unterwegs. Unterstützt wurden die Bamberger Kollegen wieder an allen Tagen von jungen Kolleginnen und Kollegen der Bereitschaftspolizei aus Nürnberg und Würzburg.
Der präventive Ansatz im Zusammenwirken mit der sichtbaren Aufstockung des Sicherheitsdienstes an neuralgischen Punkten durch den Veranstalter hat sich dabei aus Sicht der Polizei bestens bewährt. Die Polizei selbst legte den Schwerpunkt nicht nur auf die Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, sondern auch auf das präventive Verhindern dieser Delikte. Hierzu war die Polizei, wie auch der Sicherheitsdienst sichtbar präsent, um im Vorfeld auf die Besucher positiv und meist erfolgreich deeskalierend einzuwirken.
Während der Regen am Donnerstag und Montag vermutlich einige Besucher verschreckte, war der Samstag umso besser besucht. Hier war an allen Stellen kaum mehr ein Durchkommen. Die Polizei geht von einer geschätzten Besucherzahl von bis zu 250.000 Personen aus, die am verlängerten Wochenende die Sandkerwa in Bamberg besuchten.
Aufgrund des Wetters und der geschilderten Einsatztaktik waren in diesem Jahr deutlicher weniger polizeiliche Einsätze zu verzeichnen. Die Polizei musste insgesamt 60 Einsätze (2014: 142) bearbeiten.
Leicht gestiegen sind jedoch die polizeilichen Maßnahmen. Hierunter fallen Platzverweise, Identitätsfeststellungen, Gewahrsamnahmen, usw., welche aufmerksame Polizeibeamte auch im Vorfeld von eigentlichen Einsätzen gegen Personen treffen. Während 2014 noch 164 Maßnahmen von der Polizei getroffen wurden, waren es 2015 insgesamt 182 Maßnahmen. Beinhaltet sind darin auch 4 männliche Sandkerwabesucher, die zur Verhütung weiterer Straftaten die weitere Nacht in der Zelle verbringen durften bzw. mussten.
Einsatzschwerpunkte waren wie in den Vorjahren der Freitag und der Samstag. Die Einsatzzeiten lagen dabei meist nach Mitternacht.
Deliktschwerpunkte bildeten in diesem Jahr die Körperverletzungsdelikte und die Sachbeschädigungen. Letztere wurden hauptsächlich auf dem Nachhauseweg begangen.
Die Körperverletzungen lagen mit 13 Fällen (2014: 14) auf gleichem Niveau. Trauriger Höhepunkt war hier eine Massenschlägerei in einer Gaststätte in der Oberen Sandstraße am Sonntagabend mit bis zu 20 Beteiligten und 5 Verletzten.
Rapide gestiegen sind auch die Sachbeschädigungen auf insgesamt 12 Fälle (2014: 4). Die Diebstahlsdelikte blieben mit 5 Fällen (2014: 4) weitgehend gleich.
Alkoholisiert waren in diesem Jahr 6 Fahrzeugführer (2014: 4) im Straßenverkehr unterwegs und werden jetzt angezeigt. Ein Radfahrer und ein Rollerfahrer haben dabei mit einem Verkehrsunfall besonders auf sich aufmerksam gemacht.
Erfreulich waren die Ergebnisse bei gemeinsam mit der Stadt Bamberg durchgeführten Sperrzeit- und Jugendschutzkontrollen. Bis auf eine Ausnahme hielten sich alle Betreiber an die Sperrzeiten. An das Jugendschutzgesetz hielten sich löblicherweise alle Betreiber.
Offensichtlich zeigten auch die zusätzlichen Örtlichkeiten für die Notdurft der männlichen Kerwabesucher, die sogenannten Cross-Urinal-Ständer, ihre Wirkungen. Während 2014 noch 25 sogenannte Wildpinkler erwischt wurden, waren es 2015 lediglich 10.
Die Polizeiinspektion Bamberg-Stadt zieht abschließend eine positive Bilanz der 65. Bamberger Sandkerwa.