Hannes Hofmann
Die UWR Weltmeisterschaft in Cali ging am Wochenende zuende. Beide Finalspiele (Damen und Herren) lauteten Deutschland gegen Norwegen. Im Herren-Finale spielten drei Spieler des deutschen Serien-Meisters Tauchclub Bamberg. Die Damen konnten ihr Spiel mit 3:0 überraschend deutlich gewinnen. Leider gelang es den Herren nicht, diesen Erfolg zu wiederholen. Sie mussten eine 0:1-Niederlage durch Strafwurf hinnehmen.
Herren
Die Auslosung hatte der deutschen Herren-Nationalmannschaft einen einfachen Weg ins Halbfinale beschert. Die Gruppengegner Südafrika (32:0) und Venezuela (14:0) hatten den Favoriten nichts entgegenzusetzen. Auch Viertelfinalgegner Österreich musste eine 8:0 Packung akzeptieren.
Im Halbfinale trafen sie auf Gastgeber Kolumbien, den ersten Mitfavoriten um den Titel. Bereits in der dritten Minute geriet die deutsche Zwölf in Rückstand. Doch in Minute 8 bekamen sie einen Strafwurf zugesprochen, den Kapitän Tadda schnell zum Ausgleich verwandeln konnte. In der letzten Minute vor dem Seitenwechsel traf es die deutschen dann gleich zweimal. Erst die erneute Führung für Kolumbien und dann auch noch eine Zeitstrafe. Diese überstanden sie aber und in der 19. Minute entschied der Schiedsrichter auf Zeitstrafe gegen Kolumbien. Die deutschen nutzten die Überzahl zum erneuten Ausgleich durch J. Schottmüller. Drei Minuten vor dem Ende bekam Deutschland erneut einen Strafwurf zugesprochen. Wieder trat Tadda an, und verwandelte zum 3:2-Sieg.
Im Finale wartete Weltmeister Norwegen. Diese hatten im Laufe des Turniers auch schon Schwächen gezeigt. Nach einem starken Angriff bekamen die Titelverteidiger in der 4. Min. einen Strafwurf zugesprochen, den sie für den Führungstreffer nutzten. Deutschland arbeitete sich aber nach und nach zurück ins Spiel. Einen Strafwurf in der 8. Minute konnte Kapitän Tadda leider nicht erfolgreich abschließen. Im weiteren Spielverlauf hatte Deutschland mehr vom Spiel als die Norweger, zum Schluss blieb es aber beim 0:1.
Mit der zweiten Vizeweltmeisterschaft feiert das deutsche Team dennoch die bisher erfolgreichste Weltmeisterserie der deutschen Unterwasserrugby-Geschichte.
Damen
Die Damen trafen in ihrer ersten Begegnung bereits auf die amtierenden Weltmeisterinnen aus Norwegen. Die Nervosität war der jungen Mannschaft anzumerken, und die lauten Fans trugen ihren Teil dazu bei. Das Spiel endete 1:2 für Norwegen.
Doch danach fanden die deutschen Damen immer besser ins Turnier. Mit Siegen über Dänemark (8:0) und die USA (31:0) schlossen sie die Vorrunde auf Platz zwei ab. Im Viertelfinale konnten sie Finnland mit 1:0 schlagen, und am selben Tag noch gegen Gastgeber Kolumbien ins Finale einziehen (1:0).
Das Finale, wieder gegen Norwegen, wurde von Anfang an von den deutschen Damen dominiert. Wirklich zu keiner Sekunde musste man befürchten, dass hier irgendetwas schief laufen könnte. Von der Nervösität aus dem ersten Spiel war nichts mehr zu spüren. Dörflinger erzielte das 1:0 bereits in der 4. Spielminute. In der 11. Minute erhöhte Rost auf 2:0, und Böhm machte in der 20. Minute den Sack zu.
Die deutschen Damen sind nach 2003 und 2007 zum dritten Mal Weltmeister.