Anna Mohr
Bambergs bekanntester Straßenmusiker Moritz Rabe schilderte in einem Gespräch seine bedrohliche Lage. Dabei wurde deutlich, dass Moritz Rabe unter seiner Lage und der gegenwärtigen Situation extrem leidet. Seit dem 2. Februar diesen Jahres hat sich die Zuständigkeit für seine Bußgeldbescheide, die seit über zwei Jahren für „illegales Singen“ zugestellt werden, geändert und die Stadt Bamberg hat das Verfahren an das Amtsgericht Bamberg weitergeleitet. Im Zuge dieser Änderung erhielt Moritz Rabe, bezeichnenderweise am selben Tag, vom Amtsgericht acht Bußgeldbescheide mit Tagessätzen á 25 Euro sowie der Beantragung einer Erzwingungshaft, sollte Moritz Rabe den Zahlungen nicht nachkommen.
Seit geraumer Zeit wird er täglich des Öfteren sowohl vom Ordnungsamt als auch der Polizei bei seinen Darbietungen unterbrochen, um die sogenannte Sondernutzungserlaubnis zum öffentlichen Musizieren vorzuzeigen. Diese verschärfte Form der Kontrolle wird von ihm als Schikane empfunden.
In der Kulturstadt Weimar schlugen dem Künstler hingegen wesentlich mehr Verständnis und sogar Freude über sein Musizieren entgegen. Obgleich die Direktive des 20-minütigen Wechsels der Spielstelle gilt, fühlt Moritz Rabe sich freier, verstandener und besser akzeptiert, denn die Regelung wird nicht in letzter Konsequenz durchgesetzt und so die künstlerische Freiheit gewahrt und unterstützt. Der Musiker ging zur Weihnachtszeit in die Stadt Goethes und Schillers, um dort seinen Lebensunterhalt zu verdienen, da das Singen in Bamberg in dieser Zeit streng untersagt ist. In einer Sendung des „Radio Lotte – Weimar“ macht der Rabe seinem Unmut Luft, schildert seine Lage und gibt musikalische Häppchen zum Besten. Hier ist die Sendung abrufbar.
Mit der Stadtverwaltung Bambergs gerät Moritz Rabe leider immer wieder in Konflikt. Zuletzt wurde eine Ratenzahlung á zehn Euro pro Monat im April des vergangenen Jahres vereinbart, welcher Herr Rabe bis einschließlich Juni 2014 nachkam. Von Juli bis Oktober 2014 war Moritz Rabe aufgrund seiner finanziellen Situation nicht in der Lage, die Ratenzahlung zu bedienen. Im November und Januar 2015 wurde die Vereinbarung von Moritz Rabe wieder eingehalten. Da er sich im Dezember nicht in Bamberg aufhielt, entrichtete Moritz Rabe die Rate von zehn Euro nicht, setzte die Stadtverwaltung darüber aber in Kenntnis. Nun ist er bereit, ab Ende Februar einen Dauerauftrag über die vereinbarten zehn Euro einzurichten und verbindet dies mit der Bitte, die Anträge auf Erzwingungshaft zurückzuziehen. Des Weiteren hofft Moritz Rabe auf die Gnade der Stadt Bamberg in Gestalt von Oberbürgermeister Andreas Starke und eine Einigung, die für beide Seiten tragbar ist.
Moritz Rabe hofft seine Schulden mit seiner Arbeit als Musiker und mit Hilfe seiner Zuhörer und der Bürger von Bamberg zu begleichen. Seinen guten Willen stellt Moritz seit einem Jahr unter Beweis, indem er die diversen Bußgeldbescheide in Raten abzahlt.
Vielen Dank an Unbekannt!! Ein Gönner meiner Kunst überwies heute 1.888,-Euro Beitrag zum Kulturerhalt an die Bußgeldstelle Bamberg. Damit sind die Schulden vom Tisch! Moritz Rabe erfreut weiterhin die Stadt mit seinem „Geplärre“!