Verein Nationalpark Nordsteigerwald
Am Samstag, den 8. November 2014 trafen Vertreter des Vereins Nationalpark Nordsteigerwald e.V. Ministerpräsident Seehofer zu einem 15-minütigen Gespräch in Bamberg am Rande eines Treffens der Mittelstandsunion.
Im sehr konstruktiven Gespräch ging es um die Dringlichkeit von Zukunftskonzepten für den Steigerwald, einer der strukturschwächsten Regionen Bayerns und um die großen Vorteile und Chancen eines Nationalparks für Mensch, Umwelt und Region. Herr Seehofer gab an, dass er sich um die herausragende regionalökonomische Wirkung von Nationalparken bewusst sei, betonte jedoch auch, dass ihm Politiker aus Unterfranken versichert hätten, die Menschen im Steigerwald seien gegen einen Nationalpark. Die Vorsitzenden des Vereins erläuterten Herrn Seehofer gegenüber, dass es genügend Umfragen gibt, die eine klare Befürwortung eines Nationalparks durch die Bevölkerung erkennen lassen. Neben der repräsentativen EMNID-Umfrage (61%) kommen auch Online-Umfragen von Tageszeitung zu ähnlich eindeutigen Ergebnissen: So ergibt eine Umfrage der MainPost mit über 2000 Teilnehmern eine knapp 70 prozentige Zustimmung. In einer aktuell noch laufenden Umfrage im Fränkischen Tag sind sogar zurzeit etwa 75 Prozent der Teilnehmer für einen Nationalpark im nördlichen Steigerwald. Einzig die von der Holzindustrie finanzierte FORSA-Umfrage kommt zu einem anderen Ergebnis (nur 36 Prozent Zustimmung zu einem Nationalpark). Den genauen Wortlaut der Fragestellung bei dieser Telefonumfrage blieb der Anti-Nationalpark-Verein „Unser Steigerwald“ jedoch bis heute schuldig.
Die Vorstände zeigten sich dem Ministerpräsidenten gegenüber auch besorgt angesichts der bevorstehenden Bewerbung um ein Weltnaturerbe Steigerwald alleinig basierend auf dem sog. Trittsteinkonzept der bayerischen Staatsforsten ohne jegliches Flächenschutzkonzept und unter voller Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Nutzung des Waldes. Da eine solche Bewerbung die Richtlinien der UNESCO völlig ignoriert, würde sie zweifelsohne zum Scheitern führen. Eine solche „geplante Ablehnung“ unter der Regie unterfränkischer Lokalpolitiker wäre ein weiterer trauriger Punkt in der Regionalentwicklung der Region. Benedikt Schmitt betonte dem Ministerpräsidenten gegenüber: „Der Nationalpark stellt eine große Chance für unsere Heimat dar. Nicht nur die Zukunft des Steigerwaldes steht auf dem Spiel, sondern auch die Glaubwürdigkeit der bayerischen Staatsregierung.“ Herr Seehofer versicherte: „Ich werde das Thema Nationalpark Steigerwald bei der nächsten Kabinettssitzung auf die Tagesordnung setzen und besprechen.“
Am Ende des Gesprächs übergab der Verein einen kleinen Geschenkkorb mit regionalen Produkten aus dem Steigerwald an Herrn Seehofer. Gleichzeitig informierte der Verein von 9.30 Uhr bis 13 Uhr auf dem Maxplatz in Bamberg mit einem Infostand über die Vorteile eines Nationalparks im nördlichen Steigerwald und fand dabei regen Zuspruch in der Bevölkerung und zahlreiche neue Mitglieder.