OBERFRANKEN. Nach dem Ende des „2. Bayerischen Blitzmarathons“ am 19. September 2014 ging mit Ablauf des Donnerstags die unmittelbar darauf folgende „Schwerpunktwoche Geschwindigkeit auf Landstraßen“ zu Ende. Die oberfränkische Polizei sieht sich darin bestätigt, durch diese beiden Aktionen einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von schweren Geschwindigkeitsunfällen und der Erhöhung der Verkehrssicherheit geleistet zu haben.
Wie bereits anlässlich des „24-Stunden-Blitzmarathons“, setzte sich das großteils vernünftige Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer auch während der „Schwerpunktwoche Geschwindigkeit auf Landstraßen“ fort. Leider stellten die oberfränkischen Polizisten an den zahlreichen Messstellen aber dennoch fest, dass ein Teil der Wagenlenker mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war:
Während sich beim „Blitzmarathon“ 588 Fahrzeugführer nicht an die vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten hielten, waren es im Laufe der „Schwerpunktwoche“ insgesamt 999 Verkehrsteilnehmer. Hiervon bewegten sich 758 Fahrer mit ihrem Fehlverhalten noch im Bereich eines Verwarnungsgeldes. Ein Bußgeldbescheid erwartet jedoch demnächst 241 der ertappten Temposünder.
Anlässlich des „2. Bayerischen Blitzmarathons“ stellten die eingesetzten Beamten zunächst noch eine Steigerung von 140 Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit im Vergleich zu den Ergebnissen des Vorjahres fest. Nach Abschluss der „Schwerpunktwoche Geschwindigkeit auf Landstraßen“ kristallisiert sich jedoch eine erfreulich deutliche Abnahme der festgestellten Verstöße von 1387 im Jahr 2013 auf 999 im Jahr 2014 heraus.
Unrühmlicher Spitzenreiter war der Fahrer eine Kraftrades, der anstelle der zulässigen 100 km/h mit 159 Sachen auf der Bundesstraße B173 bei Zegasttal in Richtung Kronach fuhr und dabei die Kontrollstelle passierte. Einen anderen Motorradfahrer ertappten die Beamten auf einer Kreisstraße bei Rödental gleich zwei Mal innerhalb von 15 Minuten. Zunächst fuhr der Fahrer der schweren Maschine mit 143 km/h durch die Messstelle, kurze Zeit später in Gegenrichtung mit 137 km/h. In beiden Richtungen ist lediglich eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erlaubt. Beide Kraftfahrer erwartet nun ein Bußgeldbescheid und ein Fahrverbot.
In den oberfränkischen Regionen Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof stellt sich die Bilanz der „Schwerpunktwoche Geschwindigkeit auf Landstraßen“ (ohne die bereits am 19. September veröffentlichte Bilanz des „24-Stunden-Blitzmarathons“) wie folgt dar:
Bereich Bamberg (Stadt und Lkr. Bamberg, Lkr. Forchheim)
- 132 der gemessenen Verkehrsteilnehmer waren zu schnell unterwegs
- 112 Personen kamen mit einem Verwarnungsgeld davon
- 20 Personen müssen mit einem Bußgeld rechnen
Bereich Bayreuth (Stadt und Lkr. Bayreuth, Lkr. Kulmbach)
- 242 der gemessenen Verkehrsteilnehmer waren zu schnell unterwegs
- 177 Personen kamen mit einem Verwarnungsgeld davon
- 65 Personen müssen mit einem Bußgeld rechnen
Bereich Coburg (Stadt und Lkr. Coburg, Lkr. Kronach und Lichtenfels)
- 501 der gemessenen Verkehrsteilnehmer waren zu schnell unterwegs
- 380 Personen kamen mit einem Verwarnungsgeld davon
- 121 Personen müssen mit einem Bußgeld rechnen
Bereich Hof (Stadt und Lkr. Hof, Lks. Wunsiedel)
- 124 der gemessenen Verkehrsteilnehmer waren zu schnell unterwegs
- 89 Personen kamen mit einem Verwarnungsgeld davon
- 35 Personen müssen mit einem Bußgeld rechnen
Die oberfränkische Polizei zieht zum „2. Bayerischen Blitzmarathon“ und der „Schwerpunktwoche Geschwindigkeit auf Landstraßen“ rückblickend eine positive Bilanz. Die sinkende Beanstandungsquote der diesjährigen „Schwerpunktwoche Geschwindigkeit auf Landstraßen“ gegenüber der letztjährigen Aktionswoche bestätigt erneut den anfänglichen Eindruck der eingesetzten Polizisten, dass die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer verantwortungsbewusst im Straßenverkehr unterwegs war und die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten einhielt.
Aus Sicht der oberfränkischen Polizei ist es gelungen, bei der Bevölkerung das Bewusstsein für die Gefahren überhöhter und nicht angepasster Geschwindigkeit auf den Straßen zu wecken und durch die Kontrollaktionen einen weiteren Beitrag zur Verkehrssicherheit zu leisten. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Effekt nachhaltig das Verhalten der beanstandeten Verkehrsteilnehmer positiv beeinflusst.
Die oberfränkische Polizei führt auch außerhalb der nun beendeten Aktion Geschwindigkeitskontrollen im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ durch.
Daß bei denen, die es angeht, nämlich den viel zu vielen notorischen Bleifußpiloten, tatsächlich ein Umdenken stattgefunden haben soll, dürfte frommes, aber höchst naives Wunschdenken bleiben. Angekündigte Kontrollen haben allein den Effekt, daß einige im Hinblick auf die Kontrollen ausnahmsweise verhaltener fahren.
Unangepaßte und überhöhte Geschwindigkeit ist seit vielen Jahren bedeutendste Unfallursache. Eine Änderung kann nur erwartet werden, wenn jederzeit überall mit Kontrollen gerechnet werden muß und endlich das „Schnellfahren“ sein positives Image verliert. Mit beidem ist leider kaum zu rechnen.
Und schon heute in der Tageszeitung nachzulesen:
Kaum sind die angekündigten (!) Kontrollen vorbei, schnellt sofort die Anzahl der ertappten Raser in die Höhe – logischerweise wohl auch die der leider nicht ertappten.