Das Bamberger Kunststipendium: intelligentes Konzept will Künstler aus Stadt und Land fördern

 Redaktion
Peter Braun. Foto: Erich Weiß

Peter Braun. Foto: Erich Weiß

Die das Stadtbild und die Kunstszene bereichernden Stipendiaten des internationalen Künstlerhauses Concordia erhalten regionale Pendants. In der letzten Woche hat der Bamberger Kultursenat über das städtische Kunststipendium beraten und einstimmig beschlossen. Die Idee zu dem Stipendium, das über ein halbes Jahr mit einem Betrag über 1.500 € im Monat fördern will, stammt von dem Bamberger Autor Peter Braun – in einer Zeit, in der die Diskussionen um den Erhalt des Kesselhauses gerungen und eine nötige Förderung von Kulturschaffenden in einer Welterbestadt diskutiert und für dringend nötig befunden wurde. Die zeitgenössische Szene braucht Raum und Förderung.

Die Idee nahm in den vergangenen Monaten Formen an, mit Hilfe von Oliver Will vom Bamberger Kulturamt konnte die Form in ein verwaltungsgerechtes Maß geschnitzt werden. Nicht zuletzt hat die zweckgebundene Spende vom Welterbelauf – überreicht durch Dr. Birgit Dietz und Dr. Helmut Müller – die Entscheidung erleichtert, sicherte diese doch die Anschubfinanzierung.

Stadt und Land in einem Boot: gut für die Kunstszene

Noch im Herbst/Winter 2014 wird die Ausschreibung für die erste Förderperiode 2015 erfolgen. Eine Besonderheit wurde eingeflochten, berücksichtigt diese die Tatsache des befruchtenden Austausches von Stadt und Landkreis Bamberg: Im jährlichen Wechsel übernehmen Stadt und Landkreis die Förderung. Somit sitzen auch die Künstler mit im Boot, die im Umkreis Bambergs ihren Wohnsitz haben und die Szene insgesamt seit Jahren bereichern. Der Blick über den Tellerrand ist gelungen, nicht nur hinsichtlich der übergreifenden Zusammenarbeit. Auch hinsichtlich der Weite der künstlerisch Tätigen: Literatur, Musik, bildende und darstellende Kunst ist im Focus der Förderung und verspricht so eine große Bandbreite. Für eine qualitätvolle Vergabe sorgt eine Fachjury, der der Preisträger des E.T.A.-Hoffmann-Preises und des Kulturförderpreises angehört, erweitert durch den Kulturreferenten und den Landrat. Ausführlich gibt die Sitzungsvorlage Auskunft (hier).

Ein intelligentes Konzept, wohl durchdacht, einfach umsetz- und finanzierbar. Es beweist, dass Kulturpolitik machbar ist. Freuen darf man sich auf die neuen Impulse, die hiervon ausgehen dürfen. Auch Bürgermeister Dr. Christian Lange, der sich mit Landrat Johann Kalb hierüber verständigte, freut sich, dass der Kultursenat die Einführung des Stipendiums beschlossen hat, „weil es ein deutliches Signal der Unterstützung für die heimischen Kulturschaffenden wäre. Ich danke Landrat Johann Kalb dafür, dass er sich im Landkreis für ein gemeinsames Stipendium eingesetzt hat.“