Mitteilung aus dem Bay. Gesundheitsministerium
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml wirbt für die Einrichtung weiterer Lehrstühle für Allgemeinmedizin im Freistaat. Huml betonte am Samstag anlässlich der Auszeichnung zweier Mediziner mit dem Doktor Robert Pfleger-Forschungspreis in Bamberg: „Wir brauchen auch künftig genügend hausärztlichen Nachwuchs. Deshalb sollten an allen Hochschulen mit medizinischen Fakultäten Lehrstühle für Allgemeinmedizin eingerichtet werden.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Die Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen und die TU München haben hierbei schon Akzente gesetzt. Aber noch nicht an allen medizinischen Fakultäten in Bayern sind solche Lehrstühle eingerichtet. Ich werde daher nicht nachlassen, bis wir dieses Ziel erreicht haben. Denn je früher wir bei angehenden Medizinerinnen und Medizinern für das Fach Allgemeinmedizin werben, desto mehr Nachwuchs werden wir für das Land gewinnen können. Wir treiben damit aber auch die Forschung auf dem wichtigen Gebiet der Allgemeinmedizin voran.“
Mit dem Doktor Robert Pfleger-Forschungspreis wurden die beiden Krebsforscher Professor Dr. med. Rupert Handgretinger und Professor Dr. med. Thomas Klingebiel ausgezeichnet. Huml unterstrich: „Die medizinische Grundlagenforschung hilft, Leben zu retten, Leiden zu lindern und Krankheiten vorzubeugen. Damit ist sie ein elementarer Bestandteil unserer Gesundheitsversorgung.“
Die Ministerin betonte zugleich: „Die Forschung will den medizinischen Fortschritt vorantreiben. Und die Politik will, dass alle Menschen an diesem Fortschritt teilhaben können. Die zentrale Frage der Gesundheitspolitik lautet daher: Wie können wir in Zukunft hochwertige medizinische Versorgung flächendeckend, das heißt wohnortnah, sicherstellen?“
Huml verwies darauf, dass die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung gesetzliche Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns ist. Das Gesundheitsministerium unterstütze diese aber mit einem eigenen Förderprogramm. Es hat ein Volumen von insgesamt 15,5 Millionen Euro und bietet unter anderem eine Anschubfinanzierung von bis zu 60.000 Euro für Hausärzte, die sich in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Voraussetzung ist, dass es sich um nicht überversorgte Regionen handelt.
Außerdem werden Medizinstudenten mit einem Stipendium in Höhe von monatlich 300 Euro unterstützt. Dafür sind sie bereit, ihre Facharztweiterbildung im ländlichen Raum zu absolvieren und anschließend für mindestens fünf Jahre auf dem Land tätig zu sein. Ferner werden innovative Versorgungskonzepte gefördert.