OBERFRANKEN. Beharrliche und langwierige Ermittlungen der Rauschgiftfahnder der Kriminalpolizei haben den dringenden Verdacht ergeben, dass ein Streifenpolizist der Forchheimer Polizei an mehreren größeren Rauschgiftgeschäften beteiligt war. Der Tatverdächtige sitzt seit heute in Untersuchungshaft ein. Das Bayerische Landeskriminalamt hat die Ermittlungen gegen den jetzt suspendierten Polizeibeamten übernommen.
Drogenspezialisten der Kripo hatten in der Vergangenheit immer wieder vage Hinweise aus der Szene bekommen, wonach ein Polizeibeamter in seiner Freizeit im Großraum Forchheim bei Rauschgiftgeschäften aktiv mitgewirkt haben soll. Hartnäckige Ermittlungen und beharrliche Vernehmungsarbeit machten Anfang März diesen Jahres jetzt die Anschuldigungen konkret: Der Polizeibeamte steht im Verdacht, in den Jahren 2006 bis 2008 an mehreren Rauschgiftgeschäften einer Bekannten beteiligt gewesen zu sein. So soll er die Frau in seiner Freizeit beim Ankauf der Betäubungsmittel in jeweils nicht geringer Menge begleitet und auch aktive Tatbeiträge beim Handeltreiben geleistet haben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat die Komplizin über einen längeren Zeitraum mehrere Kilogramm Haschisch erworben. Den kleineren Teil davon soll sie für sich selbst verwendet, den Rest verkauft haben.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg erging Haftbefehl gegen den Beamten, der daraufhin festgenommen worden ist. Nach Durchsuchungen an verschiedenen Orten und ersten Vernehmungen kam der Festgenommene in eine Justizvollzugsanstalt.
Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Beamten werden vom Bayerischen Landeskriminalamt durch das Fachdezernat für interne Ermittlungen geführt. Zugleich hat das Polizeipräsidium Oberfranken ein Disziplinarverfahren eingeleitet und den Beamten vom Dienst suspendiert. Zur Aufklärung des Sachverhalts sind weitere sehr umfangreiche Ermittlungen erforderlich. So ist auch zu klären, ob der beschuldigte Streifenpolizist auch heute noch in die Rauschgiftszene verstrickt ist.
Die Ermittlungen gegen die an den bekanntgewordenen Rauschgiftgeschäften beteiligten weiteren Personen werden gesondert von der oberfränkischen Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben in enger Abstimmung mit dem Bayerischen Landeskriminalamt geführt.
Auf Grund des Umfangs der gebotenen weiteren Ermittlungen zur vollständigen Aufklärung des Geschehens können aus ermittlungstechnischen Gründen zum jetzigen Zeitpunkt – über diese Pressemitteilung hinaus – keine weiteren Angaben zum Sachverhalt gemacht werden.
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