Kämpfer für die Windkraft! Weiter so!

 Redaktion
Windmühle, bewährte traditionelle Technik. Foto: Erich Weiß

Windmühle, bewährte traditionelle Technik. Foto: Erich Weiß

Von 2011 ist ein Zitat der Regierungserklärung des Ministerpräsidenten Horst Seehofer überliefert: „Der Umstieg wird von uns allen große Anstrengungen verlangen. Die Menschen in Bayern wissen: Zur Energiewende gehören der Ausbau von Netzen, von Photovoltaik und Windenergie, von Biomasse und Wasserkraft und der Bau neuer Pumpspeicherwerke.“ Regionale Energieversorger nahmen dies zu umfangreichen Planungen zum Anlass, auch in der Bamberger Region. Doch der Zick-zack-Kurs der bayerischen Staatsregierung droht viele Projektierungen ins Leere laufen zu lassen, so die Bürgerwindräder bei Brunn. Auch der Bund Naturschutz kritisiert: „Nicht die Windkraft, sondern eine unberechenbare Energiepolitik gefährdet unsere Versorgungssicherheit“ (komplettes Schreiben weiter unten). Jüngst schrieb daher Oberbürgermeister Starke und Landrat Denzler nach München, durch die starren Abstandsregeln solche Planungen nicht grundsätzlich zu gefährden – wolle man die Klimaziele erreichen. Die GAL lobt.

Windpark an der Nordsee. Foto: Erich Weiß

Windpark an der Nordsee. Foto: Erich Weiß

Passend zum Thema Energiewende/Stromtrassenplanung ist der Beitrag von quer/BR, in dem deutlich wird, dass durch die geplante Stromtrasse die Energiewende hintertrieben wird. Nach Aussage von Prof. Dr. Lorenz Jarass von der Hochschule Rhein/Main beginnt die Stromtrasse genau im Braunkohlerevier von Sachsen-Anhalt, d.h. es wird kein Strom aus regenerativen Windkraftanlagen in Norddeutschland in den Süden geleitet, sondern Braunkohlestrom aus dem Osten Deutschlands. Wenn der Strom dann mal in Oberbayern zur Verfügung steht, braucht’s keine Energiewende mehr. Besser wäre, Windkraftanlagen in Oberbayern zu erstellen. Oder grundsätzlich die Energie am Ort des Verbrauchs zu erzeugen.

Mitteilung der GAL

OB Starke und Landrat Denzler appellieren öffentlich an Seehofer, die Windkraft in der Region nicht durch neue Regelungen zu blockieren. Tüchtig!!!

Mit vereinten Kräften setzen sich Stadt und Landkreis Bamberg für mehr Windkraft in der Region ein. Das ist beachtlich und mit einem kräftigen „Weiter so!“ zu bestärken.

Hintergrund: Im Koalitionsvertrag setzte sich CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer, unterstützt von seiner SPD-Kollegin aus dem Kohlerevier Nordrhein-Westfalen Hannelore Kraft, dafür ein, dass die Abstandsregelungen für Windkraftanlagen künftig auf Länderebene geregelt werden sollen. Für Bayern plant Seehofer so hohe Vorgaben von Abständen zwischen Windrädern und Wohnbebauung, dass vor allem in Oberfranken nahezu keine neuen Windkraftanlagen mehr gebaut werden können – reiner Populismus und ein schwerer Schlag gegen die Energiewende.

Auch die Region Bamberg wäre davon betroffen. Bei Brunn im Markt Heiligenstadt wird von der Klima-Allianz Stadt und Land Bamberg, genauer von den Regionalwerken und mehreren Stadtwerken, ein Windpark aus Bürgerwindrädern geplant – Seehofers Pläne würden das Aus für dieses wegweisende Projekt bedeuten.

Die GAL-Stadtratsfraktion und die Grünen-Kreistagsfraktion beantragten deshalb im September, dass Stadtrat und Kreistag eine gemeinsame Resolution verabschieden sollen, die sich gegen die Abstandsregelung in diesem Ausmaß ausspricht. Eine Resolution ist es nun zwar nicht geworden, aber Oberbürgermeister Starke (SPD) und Landrat Denzler (CSU) haben einen gemeinsamen Brief (hier zum Download) geschrieben, in dem sie an den Ministerpräsidenten Seehofer appellieren, die Anstrengungen der Region für eine Energiewende nicht durch die geplante Neuregelung zu verhindern. Sie verweisen auch darauf, dass Umweltsenat der Stadt und Umweltausschuss des Landkreises einhellig diesen Appell unterstützen.

Appell-Windkraft-Januar-2014 Seite 1

Appell-Windkraft-Januar-2014 Seite 2

Appell-Windkraft-Januar-2014 Seite 3

Mit ihrem Appell steht die Region Bamberg ohnehin nicht alleine da. Auch der deutsche Städtetag hat sich bereits gegen die geplanten Verschärfungen ausgesprochen.

Mal sehen, ob’s was nützt. Immerhin zeigt man Flagge in Bamberg, und zwar parteiübergreifend! Das verdient Achtung. Und ein: Weiter so!

Bund Naturschutz

Offener Brief zur Energiewende an die Landtagsfraktion der CSU

Ja zu einer regenerativen und dezentralen Energiewende in Bayern!

Ja zu einer Energiewende in Bürgerhand und mit Wertschöpfung im ländlichen Raum!

Nicht die Windkraft, sondern eine unberechenbare Energiepolitik gefährdet unsere Versorgungssicherheit

An die
CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag
Herrn Fraktionsvorsitzenden MdL Thomas Kreuzer
Bildungszentrum Wildbad Kreuth
83708 Wildbad Kreuth
Ja zu einer regenerativen und dezentralen Energiewende in Bayern!
Ja zu einer Energiewende in Bürgerhand und mit Wertschöpfung im ländlichen Raum!
Nicht die Windkraft, sondern eine unberechenbare Energiepolitik gefährdet unsere Versorgungssicherheit
Sehr geehrter Herr Kreuzer,
sehr geehrte Abgeordnete der CSU-Landtagsfraktion,
nach einem hoffnungsvollen und engagierten Beginn der Energiewende in der Folge von Fukushima erleben wir seit rund einem halben Jahr, wie eine Minderheit von Windkraftwidersachern, Atom-kraftbefürwortern und Klimaschutzgegnern dafür sorgt, dass die bayerische Staatsregierung an einem wesentlichen Standbein des Atomausstiegs sägt, nämlich an der Nutzung der Windenergie in Bayern.
Willkürlicher Kampf gegen Windmühlen
Trotz Bedenken und Widersprüchen aus allen Regionen und von renommierten Fachleuten, aus dem Landtag und aus der CSU selbst, vom Bund Naturschutz (BN) und dem Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW), von Gewerkschaften und Energiegenossenschaften sowie von vielen Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen, Landräten und Landrätinnen hat sich Ministerpräsident Horst Seehofer bislang nicht davon abbringen lassen, den Ausbau der Windenergie in Bayern drastisch einschränken bzw. sogar stoppen zu wollen.
Nach vergeblichen Anläufen im Bundesrat will Bayern nun mit Hilfe des neuen Koalitionsvertrag von Union und SPD dafür sorgen, dass die Nutzung der regionalen Energieressource Wind im Süden Deutschlands abgewürgt wird. Dies soll zum einen ganz gezielt mittels einer drastischen Absenkung der EEG-Vergütung und eines neuen Referenzertrags von 75 % erfolgen, wie es auch Wirtschaftsministerin Ilse Aigner in ihren kürzlich vorgestellten „energiepolitischen Prioritäten“ ganz unverhoh-len zum Ausdruck bringt. Diesen Vorschlägen widersprechen wir vehement.
Bürgerengagement für die Energiewende vor dem Aus
Denn dies stellt die bisherige Ausrichtung Bayerns vollkommen auf den Kopf, nämlich

  • die Stromversorgung möglichst dezentral aus eigenen erneuerbaren Quellen zu speisen,
  • damit teure und gigantische Hochspannungstrassen von Nord nach Süd zu vermeiden,
  • regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze zuerst im eigenen Land und nicht anderswo zu generieren und so
  • ein nachhaltiges, sicheres und bezahlbares Energiesystem aufzubauen.

Im Gegenteil, die Staatsregierung bedient so die Interessen nördlicher Bundesländer und großer Energiekonzerne, deren Marktanteile mit dem dezentralen und verbrauchsnahen Ausbau der erneuerbaren Energien dahinschmelzen. Gleichzeitig steht damit aber auch das Engagement der Bevölkerung für eine echte Energiewende vor dem Aus!
Bayern hinkt Energiezielen weit hinterher
Darüber hinaus wird von Ministerpräsident Seehofer eine völlig überdimensionierte Abstandsregelung zwischen Windstandort und nächster Wohnbebauung in Abhängigkeit der Anlagenhöhe angestrebt. Von „10 H“ ist dabei die Rede, was in der Realität rund 2.000 m Abstand bedeutet und im dicht besiedelten Bayern nur dann zu erreichen ist, wenn überhaupt keine neuen Windkraftanlagen mehr aufgestellt werden. In Wirklichkeit sind schon ab 1.200 m Abstand zusätzliche Windkraft-Standorte nur mehr äußerst schwer auszumachen.
Obwohl der Freistaat beim Ausbau der Windenergie – übrigens die kostengünstigste erneuerbare Energie – von den selbst gesteckten Zielen noch immer meilenweit entfernt ist, sehen sich die Gegner von Windrädern geradezu „umzingelt“ und „bedrängt“ und versuchen, die Bevölkerung so ge-gen die Energiewendeprojekte in Stellung zu bringen.
Bis zu 1.500 neue Anlagen wären nötig, um wie geplant 10 Prozent des bayerischen Stroms bis 2021 aus Wind zu gewinnen. Jetzt wird man mit nicht einmal 600 insgesamt realisierten Anlagen bei einem Bruchteil davon stecken bleiben – und damit weiterhin zu den Schlusslichtern in Deutschland gehören.
Wind oder Kohle und Atom – Staatsregierung muss sich entscheiden
Der Energieexperte Prof. Sigismund Kobe hat darauf hingewiesen, dass bei Nichterreichen der Zielwerte für Windstrom eine Kompensation durch andere erneuerbare Energien in Deutschland „nicht möglich sein wird“ (Energiewirtschaftliche Tagesfragen, 12/2013). Das bedeutet umgekehrt aber nichts anderes, als dass Bayern mit dem jetzt eingeschlagenen Gegenwind-Kurs, eine Verlängerung der Atomlaufzeit und einen verstärkten Einsatz des Klimakillers Kohle wenn nicht bewusst befördert, so doch billigend in Kauf nimmt.
Windräder ersetzen hauptsächlich Kohlestrom. Wenn sehr viel Wind die Rotoren antreibt, können darüber hinaus sogar die Atomkraftwerke gedrosselt werden. Beides schont Klima und Umwelt, vermeidet externe Kosten und fördert unsere Unabhängigkeit von Importenergie. Moderne Windkraftanlagen an guten Standorten in Bayern erzeugen rund sechs Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Damit vermeiden sie die Verbrennung von über 2000 Tonnen Kohle – so viel wie zwei lan-ge Güterzüge transportieren können. Eine Windkraftanlage erspart uns somit jährlich gut 5000 Tonnen CO2!
Jeder der vier heute noch in Bayern laufenden Atomreaktoren erzeugt täglich mehr langdauernde Radioaktivität, als in allen 123.000 Atommüllfässern der Deponie Asse zusammen enthalten ist. Wir produzieren also allein in Bayern täglich „vier Mal Asse“. Angesichts des ungelösten Atommüllproblems ist der Weiterbetrieb dieser Reaktoren gerade mit Blick auf unsere Kinder und Enkel unverantwortlich!
Solar- und Windanlagen kombiniert mit Lastmanagement und neuen Speichern befreien uns von dieser unverantwortlichen Stromerzeugungstechnik, die sich wegen der unermesslichen Folgekosten eines nicht auszuschließenden Großunfalls wie in Fukushima keine risikogerechte Haftpflichtversicherung leisten kann (die für eine Windkraftanlage übrigens gerade einmal 100 €/a ausmacht).
Chaotischer Kurs kostet Vertrauen und blockt Investitionen
Aus all den genannten Gründen möchten wir uns anlässlich Ihrer Klausurtagung hier in Wildbad Kreuth gegen eine rückwärtsgewandte Energiepolitik Bayerns aussprechen und Sie, die gewählten Volksvertreterinnen und -vertreter der Regierungsfraktion, auf die fatalen Folgen für die Bürgerinnen und Bürger hinweisen.
Schon in den vergangenen Monaten hat der abrupte Kurswechsel in Bayern allen am Ausbau der Windkraft Beteiligten einen enormen Einbruch und massiven Schaden beschert. Umfangreiche Pla-nungen auf regionaler oder kommunaler Ebene sowie langfristig getätigte private und öffentliche Investitionen werden aufgrund dieser Entscheidung ausgesetzt bzw. gänzlich abgewürgt.
Entsprechend verunsichert und enttäuscht sind alle, die in irgendeiner Form mit der Realisierung von Windenergie in Bayern zu tun haben: BürgerInnen und Energiegenossenschaften, die investiert haben. Banken, die das finanzieren wollen. Mittelständische Unternehmen und deren Beschäftigte, die Windparks planen und bauen. Behörden, die das genehmigen sollen. Planungsverbände und Kommunen, die über Jahre hinweg geeignete Windflächen identifiziert haben. Bürgermeister/innen und Landräte/innen, die auf eine regionale Energiewende und Wertschöpfung gesetzt haben – eben alle, die auf eine verlässliche Politik in Bayern und Berlin vertraut haben.
Retten Sie die Energiewende!
Sehr geehrter Herr Kreuzer, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, in den kommenden Tagen und Wochen werden die Weichen für unsere zukünftige Energieversorgung neu gestellt. Sowohl auf Bundes- wie auch auf Landesebene erwarten wir eine Politik und Gesetzgebung, die die ökonomisch und ökologisch zwingend notwendige erneuerbare Energiewende unterstützt, statt diese zu behindern.
Wir appellieren deshalb an Sie:
• Geben Sie das nach Fukushima gesetzte Ziel von mindestens 50 Prozent regenerativem Strom bis 2021 nicht auf!
• Setzen Sie für Bayern und Deutschland ein Zeichen, dass es kein Zurück zu Atomstrom und zum Klimakiller Kohle gibt.

  • Stoppen Sie den unverantwortlichen Don-Quichotte-Kampf gegen Windmühlen in Bayern!
  • Sorgen Sie dafür, dass auch das neue EEG mit standortspezifischen Lösungen Windkraft in Bayern für BürgerInnen und Kommunen wirtschaftlich möglich macht!
  •  Beenden Sie die Pläne für eine „Abstandsregelung 10 H“ (> 2000 Meter!) von Windenergieanlagen zur Wohnbebauung!
  • Unterstützen Sie eine fachlich fundierte Regionalplanung der Windenergie – im Einklang von Mensch, Umwelt und Landschaft!
  • Helfen Sie mit, dass sich Bayern nicht von der Zukunftstechnologie der erneuerbaren Ener-gien abkoppelt! Zehntausende Arbeitsplätze im Mittelstand stehen auf dem Spiel.
  •  Machen Sie sich stark für eine dezentrale Energieerzeugung, die die Wertschöpfung im Land und wo immer möglich in Bürgerhand behält!
  •  Bauen Sie mit an einer eigenständigen, bezahlbaren, klimafreundlichen und sicheren erneuerbaren Energieversorgung Bayerns!

Seien Sie versichert, dass die unterzeichnenden Initiativen und die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger Bayerns Sie in diesem Kurs bestärken und unterstützen. Wir freuen uns auf eine konstrukti-ve Zusammenarbeit in diesem Sinn und einen baldigen fachlichen Austausch dazu.
Mit den besten Wünschen zum neuen Jahr!
BÜRGERSTIFTUNG ENERGIWENDE OBERLAND
Prof. Dr. Wolfgang Seiler, Vorstandsvorsitzender
BUND NATURSCHUTZ IN BAYERN
Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender
BUNDESVERBAND WINDENERGIE BAYERN
Günter Beermann, Landesvorsitzender
BÜNDNIS RÜCKENWIND FÜR BAYERN
Lena Dohmann/Werner Göbel

6 Gedanken zu „Kämpfer für die Windkraft! Weiter so!

  1. Schrecklich, was aufgeklärten Bürgern zugemutet wird, jetzt auch noch in der Zeitung. Die Energiewende ist nicht durchdacht, sondern ein Schnellschuß unserer Regierung. Es gibt und gab keine Planungen, was benötigt wird, wie die Stromsicherheit gewährleistet wird etc. Vielmehr verkaufen – nein verschenken – wir unseren Stromüberschuß ans Ausland. Warum, weil durch diverse Subventionen der Bau von Solaranlagen und Windkraftanlagen boomt. Vielen Dank an die verantwortungsvollen Politiker.

    Dass gerade Bayern – überwiegend im nördlichen Bayern – Windkraftanlagen zu hunderten geplant sind, verwundert mich persönlich nicht mehr. München soll nicht verschandelt werden – und die ländlichen Regionen gerade in Oberfranken vergreisen sowieso. Das nennt sich dann die regionale Förderung. Auch dafür herzlichen Dank.

    Als aufgeklärter Bürger – ja Information ist Holschuld, die Infos habe ich mir ausreichend geholt – lehne weiterhin Windkraftanlagen ab. In unserem Waldgebiet, welches ein bekanntes Wandergebiet ist und der Naherholung dient – soll ein Walwindpark mit bis zu 15 Windkraftanlagen gebaut werden. Völlig sinn- und planlos. Dagegen wehre ich mich bis zum Schluß.

    Sonja Scharl
    BI GEGEN-WIND Lindenhardt

  2. Folgende Stellungnahme wurde in der Bayerischen Rundschau im August 2013 veröffentlicht:

    Stellungnahme des Vereins ProHEIMAT Fränkischer Jura e.V.
    zu dem Interview mit dem BN-Vorsitzenden Hubert Weiger

    Eine verlogene Debatte…wenn JA, dann vom Bund Naturschutz!?

    Die Argumentation von Herrn Weiger liest sich erst einmal sehr interessant und subjektiv schlüssig. Aber wie sieht es tatsächlich mit den Fakten aus?

    „In den Alpen wird es aufgrund fehlender Rentabilität sowieso keine Windkraftanlagen geben“, so die Aussage von Herrn Weiger. Fakt ist, dass im Voralpenland eine wesentlich höhere Windhöffigkeit herrscht als im Fränkischen Jura! Das zeigt nicht nur der Bayerische Windatlas eindeutig. Daraus folgt, dass die Rentabilität von Windkraftanlagen dort eher gegeben ist als im Fränkischen Jura! Sind Windkraftanlagen dort nicht rentabel, dann sind sie es erst Recht nicht bei uns! Genau das ist ein Teil unserer Argumentation! Wir sprechen jedoch von einer höheren Rentabilität bezüglich des Energieertrags. Bei durchschnittlich 10% höherer Windhöffigkeit durch geeignetere Standortsuche, würde man 30% weniger Windkraftanlagen benötigen, um denselben Energieertrag zu erwirtschaften…das verstehen wir unter verantwortungsvoller Energiepolitik!
    Bis heute konnte uns niemand, weder Projektierer, noch Politiker oder der Bund Naturschutz ein in sich schlüssiges Konzept vorlegen, wie der Atomausstieg mit der Windkraft als tragende Säule funktionieren soll. Das ist technisch nicht möglich! Die einzige schnell umzusetzende Möglichkeit ist das Schaffen von Alternativen durch das Nutzen fossiler Brennstoffe! Windenergie alleine stellt momentan keine machbare Alternative dar – außer es geht auf Kosten unseres Wohlstands!
    Die Argumentation zur Bürgerbeteiligung wird nur aus zwei taktischen Gründen benutzt. Erstens, das Schaffen der Akzeptanz durch das in Aussicht stellen von monetären Erträgen. Zweitens, das Modell der Bürgergenossenschaften hat nur den Sinn des Umgehens der Prospektpflicht, wodurch die tatsächlichen Risiken, im Gegensatz zu anderen Anlageformen, nicht mehr umfangreich dargestellt werden müssen! Dabei nennt keiner der Windkraftbefürworter, wie hoch das tatsächliche Risiko einer Investition in Windkraftanlagen in unserer Region ist – das Risiko ist faktisch sehr hoch! Der Bundesverband Windenergie sagt klar aus, dass die Rentabilitätsgrenze bei 2000 Vollaststunden pro Jahr liegt. In der Region Bayern waren bisher aufgrund tatsächlicher Ertragswerten ermittelte Auslastungen zwischen 1300 und 1600 Vollaststunden im Durchschnitt zu verzeichnen! Das sagt aber keiner der Befürworter interessierten Anlegern! Woher soll die Energie in den verbleibenden 7100 – 7400 Stunden kommen, Herr Weiger?
    Für die sogenannte Energiewende haben wir in der Region schon sehr viel beigetragen. Mit über 100 ha Freiflächen Photovoltaik – das ist die zweitgrößte Anlage Deutschlands!!! – ,12 Biogasanlagen und 14 Windrädern haben wir genug erneuerbarer Energie im Jura .
    Dass wir aber für unwirtschaftliche und in keiner Weise dem ausgesprochenen Ziel – dem Atomausstieg – dienende Windkraftanlagen unsere Heimat zerstören lassen, unsere Gesundheit opfern (Infraschall, Schattenschlag und Lärm) und Millionen an Grundstückswertverluste hinnehmen sollen ,dagegen werden wir weiter vorgehen. Gegen die größte Dichte an Windvorranggebieten in Bayern mit 1300ha im Radius von 8 km, passend für über 100 WKA, hat sich nicht nur unsere Bevölkerung zwischen Azendorf und Wattendorf bereits eindeutig ausgesprochen, sondern sogar auch die Gemeinden Weismain, Wonsees und Stadelhofen!
    Wir, die Bürgerinitiative ProHEIMAT Fränkischer Jura e.V. fordern, nicht nur die 10H-Regelung umzusetzen, sondern auch die Anzahl der Windkraftanalagen in Bayern nach dem Energiebedarf auf die jeweiligen Regierungsbezirke zu verteilen! Für Mindestabstände von 2000m stehen in Bayern immerhin noch 1.3% der Landesfläche zur Verfügung!
    Die Aussage der Bund Naturschutz (BN) profitiere nicht von den Windkraftanlagen ist absolut falsch! Fakt ist, dass das Unternehmen Naturstrom AG u.a. von Mitgliedern des Umweltverbands Bund Naturschutz gegründet wurde. Weiterhin profitiert der BN von den Kompensationszahlungen an den Bayerischen Naturschutzfonds, die für den Bau von Windkraftanlagen vom Projektierer bezahlt werden müssen – in Zultenberg waren dies für 4 Windkraftanlagen auf dem Gebiet des Landkreises Kulmbach immerhin insgesamt 302.705,07 € und das, obwohl aus diversen Gründen 50% Rabatt gewährt wurden! Der Bayerische Naturschutzfonds setzt den BN unter anderem als Projektierer für Naturschutzprojekte ein und Co-finanziert Projekte des BN! Somit ist es Fakt, dass der BN absoluter Profiteur der aktuellen Windkraftpropaganda und somit deren Befürworter ist! Aber auch die Landkreise bekommen durch die Antragsbearbeitungen eine Menge Geld in den Säckel – für die 4 Anlagen in Zultenberg waren es für den LKR Kulmbach stolze 123.933,15 € – eine sicherlich willkommene Einnahmequelle!
    Also Herr Weiger, bleiben Sie bei der Wahrheit und stellen Sie sich nicht als gemeinnütziger, die Welt rettender Wohltäter dar! Sie und Ihre Institution handeln offensichtlich ausschließlich profitorientiert und scheuen deshalb nicht einmal vor unhaltbaren Aussagen zurück – im Gegensatz zu den vielen Mitgliedern der Bürgerinitiativen, die ausschließlich ehrenamtlich aus Liebe und Verbundenheit zu Ihrer Heimat viele Stunden, Tage und Wochen opfern! Über 6300 Personen haben sich bereits per Unterschrift gegen die Windkraftplanungen im Fränkischen Jura ausgesprochen und die Zahl steigt täglich! Immer mehr Bürger verstehen, worum es den meisten „Wohltätern“ aus Politik und Wirtschaft tatsächlich geht…so wie es aussieht um Posten, Geld und Profit … um nichts Weiteres!
    Tatsache ist, dass tausende Windräder kein einziges konventionelles Kraftwerk ersetzen können, weil sie mit einer Auslastung von ca. 15% der Volllaststunden nur Zufallsstromerzeuger sind und somit keine kontinuierliche Energieproduktion gewährleisten können – ganz im Gegensatz zu z.B. Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerken.
    Unser Appell an die meisten Aktionisten „pro Windkraft“: Seien Sie so ehrlich, dass Sie ausschließlich aus Eigennutz für die Windkraftplanungen plädieren und nicht um die Welt vor Atomkraft zu schützen, denn das ist für Sie ausschließlich eine willkommene Argumentation für ein erstklassiges Geschäft! Wir sind gespannt, wann es das erste, in sich schlüssige Konzept geben wird, in der nachvollziehbar dargelegt ist, wie das grundsätzlich zur Akzeptanzförderung propagierte Ziel -Atomausstieg- mit der Windkraft im Generellen und erst Recht in Verbindung mit dem lauen Lüftchen in unserer Region bewerkstelligt werden soll! Bis heute ist das nicht der Fall, denn der heutige Stand der Technik lässt dies noch nicht zu – außer mit anderen konventionellen Kraftwerken!

  3. Sehr geehrte Redakteure und Berichterstatter,

    sofern Sie als seriöses, neutrales und kompetentes Informationsmedium wahrgenommen werden möchten, empfehle ich Ihnen objektiv bei Ihrer Berichterstattung vorzugehen. Anscheinend hat der Verfasser dieses Berichts keine Ahnung von diesem Thema!

    Begründung:
    1. Sie sollten wissen, dass die Basis für die von Ihnen als EEG-Verhinderer dargestellte Stromtrasse im EEG – das heisst gesetzlich!! – festgelegt ist!
    2. Windmühlen als traditionelle Technik darzustellen ist erst einmal richtig. Nur wo stehen diese eigentlich zu Hauf? In unserer Region jedenfalls nicht, was wiederum bedeutet, dass sich diese Technik früher nicht bewährt hat und sich das bis heute nicht geändert hat!
    3. Wenn Sie schon so schlau zu sein scheinen, dann bitte ich Sie um Veröffentlichung eines in sich schlüssigen Konzepts, wie die Energiewende und der damit verbundene Atomausstieg vonstatten gehen soll, ohne Atomstrom aus dem Ausland zu beziehen oder Kohlestrom zu produzieren? Betrachten Sie bitte in dieser Betrachtung auch das CO2-Problem! Bis heute, weder Projektierer, noch Politiker oder sonstige Befürworter, konnten mir noch niemand ein in sich schlüssiges Konzept vorlegen. Somit ist die aktuelle Umsetzung der Energiewende ein absoluter Humbug und absolut als Diletantismus auf niedrigstem Niveau zu bezeichnen… und Sie unterstützen dies aktiv als Meinungsbildner … sehr schwach von ihnen!
    4. Sind Sie bereit, einen offenen Brief, den Das Ärzteforum Emissionsschutz an Herrn Ministerpräsidenten Seehofer gesendet hat, zu veröffentlichen? Aus diesem können Sie u.a. entnehmen, dass eine Studie des Bundesumweltministeriums besagt, dass die 10-H-Regelung lediglich an der untersten Grenze angesetzt ist, um Gesundheitsgefährdungen ausschliessen zu können! Falls Sie dazu bereit sind, lasse ich Ihnen diesen zukommen. Jeder, der sich gegen 10-H als Mindestabstand zu WKAs ausspricht, handelt grob fahrlässig, u.U sogar vorsätzlich und plädiert folglich für eine Gesundheitsgefährdung der betroffenen Bevölkerung!
    5. Dass der Bund Naturschutz ausschliesslich aus finanziellen Interessen pro Windkraft ist, das ist nachgewiesene Sache. Sie können auch gerne von mir dazu einen Beitrag erhalten, den ich in der Bayerischen Rundschau veröffentlichte.

    Es ist ein Leichtes noch viele weitere Argumente anzuführen. Für ein Interview stehe ich Ihnen ebenfalls zur Verfügung!

    Ich bin sehr gespannt, wie Sie mit Ihrer Berichterstattung weiter vorgehen werden! Sind Sie lediglich ein windiges Blatt oder eine professionelle, objektive Truppe?

    Freundliche Grüsse
    Hans-Peter Zahner
    1. Vorsitzender des Vereins ProHEIMAT Fränkischer Jura

    • Riesige Abgrabungslöcher, zerstörte Heimat, zwangsumgesiedelte Menschen, auf Jahrhunderte wirksame Zerstörung der grundwasserführtenden Bodenschichten – BRAUNKOHLE!!!

      Weiträumige Bergsenkungen, massive Gebäudeschäden, auf Jahrhunderte erforderliches Abpumpen des Wassers, um die Untertagebaugebiete an der Oberfläche bewohnbar zu halten – STEINKOHLE!!!

      Tankerunglücke, brennende Bohrinseln, verseuchte Strände, vergifteter Meeresgrund, großflächiges Abholzen der über Ölsanden wachsenden Wälder – ERDÖL!!!

      Einbringung hochgiftiger Chemikalien in den Boden bei gleichzeitigem Aufbrechen bislang (annähernd) dichter Gesteinsschichten durch „Fracking“, in der Folge Gefährdung des Grund- und damit letztlich auch des Trinkwassers – ERDGAS!!!

      Durch Verwehungen radioaktiven Staubs aus dem Abraum der Abbaugebiete verseuchte Regionen, Lungenkrebs bei den Minenarbeitern, welche ständig radonhaltige Luft atmen, auf hunderttausende Jahre sicher zu lagernde Abfälle – KERNKRAFT!!!

      Diese Alternativen erscheinen den pauschal denkenden Windkraftgegnern offenbar erstrebenswerter, da sie nicht vor der eigenen Haustür erfahrbar sind. Die angesichts knapper werdender Vorräte zu erwartenden, weltweiten Verteilungskämpfe sind noch nicht einmal eingerechnet. Und das soll zukunftsfähig sein?

      • Es ist sehr interesant zu sehen, mit welcher „Schlauheit“ die Windkraftbefürworter den Windkraftgegnern immmer irgendwelche obskuren Meinungen „unterjubeln“ wollen :) Das deutet auf einen Mangel an objektiven Argumenten hin! „Atomkraftbefürworter“, „Befürworter von Kohlekraftwerken“ oder sonstigen verpöhnten Energiegewinnungsformen … dabei geht es uns lediglich um ein technisch umsetzbares, in sich schlüssiges und vor allem sinnvolles Konzept! Aberanstatt einfach eines zu veröffentlichen und die Windkraftgegener eines Besseren zu belehren, „schwätzen“ alle – und ich meine ALLE!- Befürworter lediglich schlau daher, kommen, mit irgendwelchen fadenscheinigen Unterstellungen -in dieser Hinsicht sind die Windkraftbefürworter die besten Spezialisten! – und handeln absolut destruktiv und unsachlich.
        @Huzni: Veröffentlichen Sie bitte hier ein umsetzbares und in sich schlüssiges Konzept, wie die Energiewende mit den WKAs als Basis vollzogen werden soll – nicht nur hier, am besten Bundesweit – dann wird sich der Widerstand auch auflösen! Ich warte!

  4. Sehr geehrte Damen und Herren von der Bamberger Onlinezeitung,
    wenn Sie journalistisch wirklich ernst genommen werden wollen, so sollten Sie Ihre einseitige Berichterstattung überdenken. Im Landkreis Bamberg gibt es jede Menge Widerstand gegen die geplanten Windräder im Landkreis und Sie berichten gar nicht darüber, sondern präsentieren sich ungeniert als Sprachrohr der Grünen. Sie sollten noch erwähnen, dass hinter den Aktionen dieser Bündnisse Firmen stehen, die mächtig an diesem Windwahnsinn verdienen und finanziellen Beistand leisten, wie bei der letzen Demo beim kleinen Parteitag der CSU, ein mickriges Häuflein, wenn man bedenkt, dass dazu bayernweit aufgerufen wurde!
    Mit freundlichen Grüßen
    Heinz Ruder

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