Urbane Plaudereien – Bildungsstadt Bamberg, sechster und letzter Teil

Peter von Liebenau

Wir beplauderten das Thema Bildung in Bamberg, indem wir körperlich durch die Gartenanlagen der Klosterlandschaft von Sankt Michael schritten. Oberhalb des Gevierts der Klostergebäude erhebt sich die Anlage der Probstei von Sankt Getreu.

Sankt Getreu in Bamberg ist einer der interessantesten Bildungsorte weit und breit, ein Anknüpfungspunkt für urbane Bildung par excellence. Die Kirche wurde vom bereits erwähnten abenteuerlichen Abt Anselm Geißendörfer in ihrer heutigen Ausprägung gestaltet, das Motiv „Drei“ – entsprechend seiner Verehrung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit – stand dabei durchgreifend im Vordergrund. Aber Gründung und Kernsubstanz, auch der Ausstattung, gehen spätestens auf das 12. Jahrhundert zurück, sodass mit Sankt Getreu ein weltweit erstklassiges Juwel der Kunstgeschichte zwischen Gotik und Rokoko entstanden ist. Experten sagen, dass allein die Sankt-Getreu-Kirche mit dem alten Anbau wert wäre, den Titel Weltkulturerbe zu tragen, genauso wie die Wies-Kirche.

Im Hochmittelalter soll es in Sankt Getreu eine sehr frühe Form des Buchdrucks gegeben haben – sie war vielleicht fast so alt wie die des Johannes Gutenberg, dessen Schüler Albrecht Pfister bekanntlich nach Bamberg kam und hier die erste Druckerei außerhalb von Mainz aufbaute, nachdem er in Mainz vielleicht schon vor Gutenberg den Buchdruck „erfunden“ hatte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand in Sankt Getreu außerdem unter dem genialen Arzt, Denkmalpfleger und Freund E.T.A. Hoffmanns, Adalbert Friedrich Marcus, eine der frühesten modernen Psychiatrien, wenn man das so nennen mag. Nur wollte Hoffman nicht unbedingt die Heilung der Patienten, so fürchte ich; er fand die Abgründe, die sich in den „Verrückten“ offenbarten, interessanter. Waren sie nicht ihm selbst sehr ähnlich, diesem immer wahnsinniger und exaltierender werdenden Kapellmeister Kreisler, dem verrückten Abt Anselm, dem komischen Bamberger Studenten, den er getroffen hatte, dem irre agierenden Augenglashändler, dem Marktweibe mit dem aufgeblähten Gesicht, dem Mönch, der sich mit Elixieren in Teufel verwandelte und allen grotesken Bambergern insgesamt, die ihre sprechenden Hunde durch den Hain führen?

Nicht nur den Bambergern waren die Irren ähnlich. Die Verwirrten und Zerstreuten (siehe Kleist, Wells und viele andere mehr) wurden zu den Sinnbildern des modernen, kommunikations- und bindungsunfähigen modernen Menschen überhaupt. Dass Hoffmann für seine Darstellung dieser Sinnbilder mehrmals Bamberger nahm, auch wenn es Irre gewesen sein mögen, verleiht unserer urbanen Stadt geistesgeschichtlich höchste Bedeutung.

Wiederum auf dem Gelände der Immunität Sankt Michael, am Fuße der Regnitz, welche die bereits erwähnten Terrassengärten in ihrer Wirkung noch steigert, errichtete der Arzt Marcus ein Allgemeines Krankenhaus, das im Entstehungsjahr 1789 modernste überhaupt war.

Der Clou an der Internationalität Sankt Getreus ist aber die Namensgeberin der Probstei: Sainte Foy im französischen Conques. Hier geht es wiederum weniger um die Heilige selbst, sondern – wir erinnern uns an unser Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde – um ihr Bild. Das Bild der sitzenden Heiligen in Conques in Frankreich ist ein Meilenstein in der Geschichte der Ikonographie und des Heiligenkults im europäischen Mittelalter.

Bis dato war die Aufstellung und Verehrung von Heiligenfiguren nämlich verpönt. In Conques aber empfand man die Figur und ihre Ausstrahlung als gar zu gewaltig, als dass man von einer Verehrung absehen konnte. Deshalb wandte man einen theologischen Trick an: Man legte Reliquien der Heiligen – bei denen die Verehrung gestattet war – von hinten in die Statue hinein – und schon war der Kult vor der Figur sakrosankt.

Deshalb kriechen die Bamberger auch durch das Grab des heiligen Otto in der Klosterkirche von Sankt Michael, um seinen Reliquien möglichst nahe zu sein. Übrigens birgt Bamberg eine große Zahl an bedeutenden Reliquien, unter anderem den Heiligen Nagel, die Schädel des heiligen Kaiserpaares sowie deren Leichname, das Herz des heiligen Jakob, wie ich einmal hörte und viele andere mehr. Conques liegt übrigens am Jakobsweg, der auch von der Jakobskirche in Bamberg aus begangen wurde und immer noch begangen wird – es handelt sich bis heute um einen „Renner“ für Pilger, Sünder, Sportler, Selbstsucher, solvente Stromer, Sagenerzähler, Steuerhinterzieher, sanft gewordene Streitsüchtige, sophistische Plauderer und Plapperer, Buchautoren, Aussteiger, Manager auf Erholung, Erleuchtete, Köche, Lehrer, Gurus, Kabarettisten und alle anderen Menschen, die Zeit haben. Wer keine Zeit hat, kann ja von Bamberg aus zumindest das erste Stück wandern, den Kunigundenweg bis Aub in der Nähe des Taubertals, und über denselben mit dem Fahrrad (über den Mainradweg) zurückfahren – ach, wenn man nur Zeit hätte!

Wir bilden uns weiter im Gang durch die Zeiten. Im Mittelalter erreichte die Theologie wohl ihren Höhepunkt mit Thomas von Aquin. Aber auch die ihm vorausgehende philosophische Theologie der Frühscholastik sollte nicht missachtet werden. Ein bedeutender Bamberger, Arthur Landgraf, der ein paar Jahre in Bamberg und – wieder mal extrem urban – an der Katholischen Universität Washington lehrte, hat ein Standardwerk zu diesem Thema geschaffen.

Die geistigen Auseinandersetzungen der Frühscholastiker, vor allem der Universalienstreit, sind heute in keiner Weise mehr aktuell, soweit ich sehe. Nach wie vor von bleibendem Wert ist hingegen ein Stück Weltliteratur von einem dieser Theologen: Die Leidens- und Liebesgeschichte zwischen Abaelard und Heloisa. Abaelard war im 12. Jahrhundert ein berühmter Gelehrter und Hauslehrer Heloisas in Paris, zu der er eine Liebesbeziehung aufbaute, die aber von ihrem Onkel und Vormund nicht geduldet wurde. Sie bekam trotzdem ein Kind von Abaelard und musste in ein Kloster fliehen. Auch ihr Geliebter musste erst ins Kloster und hatte danach noch ein sehr wechselvolles Leben, jedoch ohne seine geliebte Heloisa. Es war eine schlimme Leidensgeschichte. Heute können wir fast froh darüber sein; denn sie schrieben sich geist- und seelenvolle, gebildete Briefe von höchster literarischer Bedeutung.

Sang nicht Udo Jürgens mit seiner Tochter Jenny: „Ich wünsch dir Liebe ohne Leiden“? Ach, wenn es die gäbe, sie wäre allen Menschen zu wünschen! Der Philosoph Josef Pieper betonte, dass Leiden untrennbar mit Liebe verbunden sei. Das gilt vielleicht grundsätzlich; aber Augenblicke des ungetrübten Liebesglücks gibt es doch wohl auch. Zum Beispiel an jenem Abend, als Jenny mit ihrem Vater das Lied gesungen hat. Sage niemand, die Darstellung auf Youtube von 1984 sei Kitsch. Sie hellt unser Bewusstsein von manch Anderem auf, das wir mit dieser Jahreszahl verbinden. Danke Udo, danke Jenny!

Auch in Bamberg gab es schon immer theologische Gelehrte, ja sogar hohe Geistliche, die eine Affäre hatten – und literarisch berühmt wurden. Allen voran der Domherr Albrecht von Eyb, der im 15. Jahrhundert von der „Schönheit des Mägdleins Barbara“ schrieb, und zwar so deutlich, dass man annehmen muss, er habe sie sehr gut kennenlernt. Und auch der vorletzte Abt des Klosters Michelsberg hatte eine Beziehung, der er in den oft erwähnten Gärten des Klosters nachging; irgendwie paradiesisch, wenn man sich das vorstellt. Vielleicht war das eine Liebe ohne Leiden? In Bamberg ist alles möglich. Jenny, besuch uns doch mal!

Aber wir waren im Mittelalter stehengeblieben. Als Thomas von Aquin geboren wurde, war der Bamberger Kaiserdom in seiner heutigen Fassung kurz vor der Vollendung – ein Dokument der geistigen Auseinandersetzung par excellence. Es ging immer wieder um den Streit zwischen den „Alten“ und den „Neuen“. Die Alten wollten einen Erinnerungsbau – zur Erinnerung an Heinrich und den Heinrichsdom – die Fortschrittlichen wollten die fortschrittliche Gotik. Das Ergebnis war ein Gebäude, das innen wohl erst romanisch-flach gedeckt war wie der Heinrichsdom, dann aber „moderne“ gotische Gewölbe bekam. Daraufhin mussten die Fenster, an denen die neuen Gewölbe ansetzten, zugemauert werden, was man heute von draußen noch sehen kann.

Die Figurenausstattung war dann im 13. Jahrhundert das international Modernste und künstlerisch Hochstehendste, das es gab. Der Reiter und die Synagoge sind wohl in ihrer Schönheit bei gleichzeitiger ewig gültiger Aussagekraft nicht mehr zu übertreffen.

Der Bamberger Reiter ist die erste – fast – freistehende Reiterfigur seit der Antike. Diese Tatsache lässt uns über die Grenzen und die Vergänglichkeit des vom Menschen Erreichten meditieren; denn die griechische und römische Antike schuf bekanntlich eine Fülle von Ideen, Werken und Strukturen, die zum Teil unwiederbringlich verloren gegangen sind. Und vieles Spätere erscheint uns im Rückblick als ein bloßer Abklatsch des bereits Erreichten. Das antike Reiterstandbild des Kaisers und Philosophen Marc Aurel beispielsweise, heute auf dem Capitolshügel in Rom zu bewundern, rückt noch immer alles Folgende dieser Art in die zweite Reihe.

Der Bamberger Reiter freilich ist in seiner Art unbestreitbar großartig. Wiederum waren es Meister von auswärts, aus Reims, die ihn hervorbrachten. Das muss man bedenken, wenn man all die Werke betrachtet, die über ihn geschrieben wurden. Insofern ist der Bamberger Reiter nicht nur als Kunstwerk bedeutsam; ähnlich interessant ist seine Rezeptions- und Interpretationsgeschichte und die durch ihn entfalteten Philosophien.

Was wurde nicht alles über den Reiter spekuliert, philosophiert und theoretisiert! Beim Thema Domreiter standen und stehen in Bamberg plötzlich alle spekulativen Türen offen, auch wenn man das Spekulieren sonst gar nicht so mag.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Reiter von seinen Interpreten als ein Sinnbild des abendländischen Menschen auserkoren und am liebsten mit so einer Aura des Geheimnisvollen umgeben wurde. Es soll für manche anscheinend ein Geheimnis bleiben, wen der Reiter repräsentiert. Gerade in dieser Figur soll die gesamte Stadt als „geheimnisvollen Schönheit bewahrt werden. Man will wohl gar nicht wissen, wen der Reiter darstellt, man will das als Legende belassen und doch ständig darüber reden, dass es unbekannt sei. „Der Bamberger Reiter und sein Geheimnis. Ein Beitrag zur Ideologie der hochmittelalterlichen Reiterdarstellungen“ heißt dementsprechend die Schrift eines Otto Hartig, die 1939 im Bamberger Buchners Verlag erscheinen durfte, wobei der Autor allerdings das genannte Geheimnis zu lösen gedachte.

Dass aber durch die Geheimniskrämerei mit dem Reiter die Sicht auf eine weiterreichende, vertiefte Auseinandersetzung eingeschränkt wird, bedenkt man zu wenig. Gottlob hat über ein Jahrzehnt vor der letzten Jahrtausendwende endlich eine Gruppe von Forschern damit begonnen, sich einmal alle Figuren aus der Reimser Schule im Bamberger Dom ganz aus der Nähe anzuschauen, sie zu röntgen und mit dem elektronischen Mikroskop abzutasten.

Dabei wurde klar, dass die jetzige Erscheinung des Reiters von einer ganz bestimmten Ideologie bzw. Philosophie geprägt ist, die nicht dem Willen ihrer Schöpfer entspricht; denn im frühen 13. Jahrhundert war die Figur bunt bemalt und machte wohl einen strahlenden, prächtigen, ja geradezu überwältigend farbigen Eindruck. Die heutige Steinsichtigkeit ist Ausdruck eines romantischen Mittelalter-Bildes, das nicht den historischen Vorlagen entspricht. Bamberg ist heute auch ein Bild des Mittelalters, eine Idee von mittelalterlicher Philosophie. Freilich gab es über das Abwaschen der barocken Übermalungen und der mittelalterlichen Farben im 19. Jahrhundert wiederum die schärfsten ideologischen Auseinandersetzungen, und zwar überregional.

Nach der Auswertung aller Forschungsergebnisse mussten sich die Freunde der Geheimnis-Theorie von ihrer liebgewonnenen Mystifikationstendenz leider verabschieden; es wurde klar, dass es sich bei der Figur auf dem Sockel und unter einem symbolischen Kapitell, das eine gotische Stadt darstellt, nur um den heiligen König Stephan von Ungarn handeln kann.

Er erscheint uns wiederum wie ein Bamberg-Besucher, der in der Tat etwas gespenstische, unheimliche Gast. Der Rumpf des Pferdes ist in das Mauerwerk eingefügt, das heißt ein Stein der Mauer ist gleichzeitig ein Werkstück in der Mitte der Reiterfigur. Also wurde diese Figur schon während des Dombaus an dieser Stelle geplant und sollte niemals woanders stehen, wie manchmal angenommen wurde.

Da wir nun dieses wissen, können wir seinem Blick folgen; denn er hätte ja auch geradeaus, nach oben, nach unten oder rechtwinklig zur Seite blicken können. Aber er blickt leicht nach rechts, was freilich auch einer gewissen Eleganz entspricht und ästhetischen Gesichtspunkten Genüge tut. Trotzdem können wir uns fragen: Was sähe jemand, der an dieser Stelle auf einem Pferd sitzt und genau in die vorgegebene Richtung schaut?

Das wurde nun, nach Jahrhunderten der gewollten und gut gepflegten Geheimniskrämerei um den „Reiter und sein Geheimnis“, nachgemessen – wiederum zeittypisch für die heute allenthalben übliche „Vermessung der Welt“, der allerdings keine inhaltliche Interpretation mehr zur Seite steht. Doch hier war die Vermessung bitter nötig; denn man fand heraus, dass der Reiter in die Mitte des Domes blickt, dorthin, wo man bei – sehr nachlässig und allzu schnell dokumentierten – Grabungen das wahrscheinlich früheste Kaisergrab gefunden hatte.

Wir stellen uns also vor: Stephan von Ungarn kommt in die Domkirche hereingeritten, hält sein Pferd an und wendet sein Antlitz nach der rechten Seite, um gleichsam seine Verwandten zu besuchen; denn er war der Schwager von Kaiser Heinrich. Er hatte dessen Schwester Gisela um das Jahr 995 geheiratet.

Über zweihundert Jahre später wird der Bamberger Dom nach einem Brand wieder aufgebaut, und mitten in dieser Bautätigkeit geschieht ein Königsmord. Bischof Ekbert von Andechs-Meranien, der zusammen mit dem Domkapitel am Dombau mitwirkte und die Figuren mit in Auftrag gab, muss – obwohl unschuldig – fliehen. Und er flieht – nach Ungarn! Denn dort herrscht König Andreas (reg. 1205–1235), verheiratet mit Gertrud von Andechs-Meranien, Ekberts Schwester. Ein Kind von Gertrud und Andreas war übrigens die heilige Elisabeth – ein Umstand, der auch bei E.T.A. Hoffmann Erwähnung findet, und zwar in seinen „Serapionsbrüdern“: „Wisset, dass in dieser Nacht dem Könige von Ungarn, Andreas dem Zweiten, ein Töchterlein geboren wurde. Die wird aber Elisabeth heißen und ob ihrer Frömmigkeit und Tugend heilig gesprochen werden in künftiger Zeit von dem Papst Gregor dem Neunten. Und die heilige Elisabeth ist erkoren zum Weibe Ludwigs, des Sohnes eures Herrn Landgrafen Hermann!“

All das sind doch wohl sehr fruchtbare Ergebnisse der Wissenschaft, die in der Neuzeit zum Thema Theologie bekanntlich hinzukam. Aber halt! Man muss genauer formulieren: Naturwissenschaft; denn die Philosophie ist ja der Ursprung der Wissenschaft, und auch die Theologie gehört dazu, sogar an vorderster Stelle, ob man will oder nicht.

Zwischen der Naturwissenschaft auf der einen und Theologie, Religion bzw. Kirche auf der anderen Seite kam es in der Neuzeit bekanntlich zum Streit. Als Paradebeispiel gilt hier der Fall Galilei, ein Wissenschaftler, der zum Widerruf gezwungen wurde – wobei ihm andererseits der in Bamberg geborene Päpstliche Hofastronom Christopher Clavius zugestimmt hatte. Dies bescherte ihm später einen Auftritt in Bertold Brechts Drama „Leben des Galilei“.

Die geistige Auseinandersetzung zwischen Naturwissenschaft und Religion machte sich schon vorher in unserer Nachbarstadt Nürnberg bemerkbar, wo sich ganz souverän geduldet neue Tendenzen entwickelten. Ab 1492 entstand dort ein neues Weltbild, sinnlich erfahrbar in dem ersten Globus von Martin Behaim, auf dem die Neue Welt Amerika allerdings noch nicht verzeichnet ist. Am 12. Oktober desselben Jahres wurde sie von Columbus entdeckt – und schon wieder war ein Werk der Wissenschaft veraltet. So schnell kann’s gehen.

Die wissenschaftliche Methodik wurde ersonnen von Descartes zu Beginn des 17. Jahrhunderts. In derselben Zeit entstand – nach einem Brand – unsere Klosterkirche Michelsberg neu. Und sie setzt sich durchaus mit der neuen Zeit auseinander, insbesondere was die Botanik betrifft, an welcher die Mönche schon immer Interesse gezeigt hatten. Die Felder zwischen dem Netzrippengewölbe der Klosterkirche wurden mit ca. 600 Pflanzendarstellungen verziert, welche zwei Funktionen hatten: Sie waren eine Art Dokumentation und deren Interpretation. Dokumentiert wurde nach den klösterlichen Kräuterbüchern eine Vielzahl von Pflanzen wie für ein wissenschaftliches Sammelwerk, durch ihre Positionierung an bestimmten Stellen im Gotteshaus wurden sie zusätzlich als Heil bringend im theologischen Sinne interpretiert und so in einen übergreifenden Gesamtrahmen hineingeordnet.

Das Dokumentieren wird heute nach wie vor betrieben, und zwar exzessiv, nicht nur in Büchern, sondern auch elektronisch. An der Interpretation mangelt es jedoch.

Die Michelsberger Klostergebäude wurden noch „nachgotisch“ gestaltet, nach der guten alten Architekturtheologie des Mittelalters, andere Teile entstammten bereits dem neuen Zeitalter, dem Barock. Merkwürdig, dieses Barock: Einerseits galt es in der Bamberger Form als Erscheinung der Gegenreformation, irgendwie rückwärtsgewandt, vor allem an der Fassade der Martinskirche erkennbar; andererseits spratzelten die modernsten Philosophen und Wissenschaftler à la Voltaire (in Sanssouci) und Kant (in Königsberg) in barocken und rokokoartigen Klamotten herum.

War das noch die gute alte Zeit, in der alles einen „Rahmen“, eine „innere Mitte“ hatte? Selbstkritisch müssen wir uns an dieser Stelle davor zurückhalten, einem allzu rückwärtsgewandten „Kult der Mitte“ zu frönen, wie er sich beim Kunstwissenschaftler Hans Sedlmayr ausdrückte. „Verlust der Mitte“ heißt das berühmte Buch von Sedlmayr über die „bildende Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts als Symptom und Symbol der Zeit“, 1948 erstmals erschienen. Sedlmayr lehnte bekanntlich die Moderne ab und lobte das christlich-humanistisch Bewahrende, das angeblich in der traditionellen Kunst vorherrsche. Da hätte sich Sedlmayr einmal mit Bamberg auseinandersetzen sollen; in dieser sehr alten Stadt, entstanden aus mehreren „Siedlungskernen“, gab es nie eine eindeutige „Mitte“ – und schon gar nicht in der Barockzeit. Recht hatte Sedlmayr, indem er den Totalitarismus der Mechanisierung geißelte, aber sein Ideal von der „Mitte“ war wohl überhaupt nie das, was den Menschen im Ursprung wirklich bestimmte. Hier müssen wir argumentieren wie Nietzsche, der aus dem Idealbild von der Harmonie in der griechisch-antiken Kunst die zwei Prinzipien des Apollinischen und des Dionysischen herausarbeitete; eine Polarität, eine Art Gespaltenheit, die geistige Auseinandersetzung herausfordert, womit wir sicherlich ein wesentliches Element einer Bamberg-„Idee“ formuliert haben.

Außerdem hat der Barock-Forscher Sedlmayr seinen literaturwissenschaftlich-philosophischen Kollegen und Barock-Forscher Walter Benjamin völlig ignoriert. Dieser hat übrigens einen „Bamberger Altan“ in seiner Schrift vom „Ursprung des deutschen Trauerspiels“ erwähnt. Benjamin weist vollkommen überzeugend den „Eindruck des Zerbrochenen und Chaotischen“ bereits für die Barockzeit nach, und zwar als wesentliches Element.

Insofern war Bamberg auch ein Abbild des gesamten Alten Reiches, in dem es nicht durchgehend das eine Zentrum gab, im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern und Reichen. Diese Tatsache wird von vielen verkannt, wenn sie Deutschland betrachten oder das deutsche Volk insgesamt – bis in die Nazi-Zeit hinein – beurteilen. Nicht einmal „der Westen“, der hochmittelalterliche Okzident, hatte nach Winkler eine eindeutige Mitte, sondern drei Kulturkreise in Kerneuropa: das deutsche, das französische und das englische Reich.

Einen entscheidenden Schritt zur Bildung in heutigem Verständnis unternahm Wilhelm von Humboldt. Die Orientierung war klar: die griechische Antike. Weise Menschen fragen sich noch heute, was daran eigentlich falsch gewesen sein soll. Die Pädagogen, die sich seither von Humboldt abwandten, verbreiteten bisweilen die merkwürdigsten, ja manchmal verbrecherischsten Richtungen.

Schlimm war die Erziehung zum Militarismus in der späten Kaiserzeit, in Bamberg noch erkennbar am Baustil mancher Gymnasien. Zur selben Zeit wurde der Papst unfehlbar, ein Vorgang, über den der Kirchenhistoriker August Bernhard Hasler ein Aufsehen erregendes Buch schrieb, welches vom Bamberger Kirchenhistoriker Denzler mit einem Nachwort versehen wurde. Stefan Zweig und Heinrich Mann haben die militaristischen Tendenzen treffend in ihren Romanen bzw. Autobiographien wiedergegeben. Ergebnisse dieser Erziehung waren Menschen wie Franz Kafka, die unter ihren autoritären Vätern unendlich zu leiden hatten. Der ähnlich erzogene Rudolf Höss, Kommandant von Auschwitz, zeigte dann eine Härte, die sich mit Worten nicht mehr ausdrücken lässt. Obwohl diese Nazis ihre perverse und dumme Vorstellung vom Deutschtum verabsolutierten, setzten sie die Werte Goethes, Schillers und von Humboldts als „Humanitätsduselei“ herab.

Bamberg war in der Nazi-Zeit gar nicht so unbeteiligt, wie manche es gern hätten. Hier gab es einige Treffen des Bundes deutscher Mädel, oder wie das damals hieß, der Bamberger Reiter galt denen als Symbol des deutschen Menschen, ein dubioser und teils bösartiger Dichterkreis verherrlichte den sogenannten Führer, und auch „des Teufels Flugzeugbauer“, wie er einmal genannt wurde, wuchs seit seiner Kindheit in Bamberg auf. Unsere jüdischen Mitbürger, die zur Kultur unserer Heimat wesentlich beigetragen hatten, erlitten oft ein furchtbares Schicksal. Und was war eigentlich mit der christlichen Orientierung? Mit der katholischen Kirche? Mit den Schulen? Es gab leider gerade Lehrer, die erst den Führer verherrlichten, sogar schriftlich, und dann, nach dem Krieg, wieder als Direktoren in führenden Positionen landeten oder nahtlos darin verblieben. Die Geschichte dieser fatalen Bamberger Bildungsgeschichte ist noch kaum aufgearbeitet.

Interessant sind in diesem Zusammenhang erstens die Menschen, die von vornherein gegen die Nazis waren, sowie zweitens diejenigen Militärs, die gerade in der Nazi-Zeit eine innere Entwicklung vollzogen und einen Staatsstreich versuchten. Zu Letzteren gehört die exponierte Gestalt des Grafen von Stauffenberg, der eng mit Bamberg verbunden ist. Unter anderem lebte seine Frau noch lange in unserer Stadt.

Graf von Stauffenberg ist ein Sammelbecken vieler Vorurteile: von Adel, Offizier, erst spät im Widerstand. In Wirklichkeit sind all diese Kategorien differenziert zu beurteilen. Aber worin bestand seine Ausbildung? Schon früh war er Mitglied des hochelitären Münchner George-Kreises, dessen Verhältnis zum Nationalsozialismus – wenigstens zum Teil – ebenfalls problematisch ist; aber es finden sich dort auch sehr wertvolle, geistig höchstrangige Anknüpfungspunkte, bis hin zu Schillers „ästhetischem Staat“, den ich, wie ich zugeben muss, noch nie ganz begriffen habe.

Adel bedeutete im Kreis um Stauffenberg: Die letzten Bindungen bestehen gegenüber der Tradition – mit den Werten Familie, eigenes Gewissen, Verantwortung für das Gemeinwesen und Glaube an Gott.

Die Berufung zum Offizier brachte schließlich mit sich, dass man selbstverständlich auch handeln musste, einstehen musste für seine Überzeugungen, dass man das, was man im Gewissen für richtig befunden hatte, auch in die Tat umsetzte.

Adel – Bildung – Offizier. Zuerst trat Stauffenberg in die Wehrmacht ein, in ein Bamberger Regiment. Die Wehrmacht kämpfte – bis auf wenige Ausnahmen (insbesondere Kurt von Hammerstein) – von Anfang an und bis zum Ende für Hitler, auf den jeder Soldat persönlich vereidigt war. Mit den Jahren ging Stauffenberg jedoch einen eigenen Weg und machte eine Entwicklung durch, die ihn bis zu seinem bekannten gescheiterten Attentatsversuch kommen ließ. Noch heute hilft uns das Nachvollziehen dieses Weges bei der Frage, wie man sich aus den Fesseln einer teuflischen Ideologie befreien kann. Freilich sind auch die inneren Wege der Bamberger Widerstandskämpfer Kurt Wölfel und Willy Aaron für unsere Bildung vorbildlich.

Ideologien mögen wir heute nicht mehr. Spätestens seit 1989, seit dem Ende des Ost-West-Konflikts, der auch ein intellektueller Konflikt war (wenn auch auf niedrigerem Niveau, als man damals dachte), sind Ideologien out. Soweit die gute Nachricht: Es gibt heute keine weltweit anerkannten führenden Intellektuellen mehr, die ihr Volk oder ihren Kulturbereich zu Krieg, Terror oder Gewalt aufrufen. Die Urheber solcher Aufrufe sind keine Intellektuellen, sie haben selten ein Buch oder wenigstens einen Artikel geschrieben, meist existieren von ihnen nur verzerrte Video-Aufnahmen. Und wenn sie etwas geschrieben haben, dann wird das nicht als weltweite intellektuelle Herausforderung von Niveau betrachtet.

Andererseits sehen viele das, was wir von Anfang an festgestellt haben: Es gibt überhaupt keine globale geistige Auseinandersetzung mehr, jedenfalls nicht in der Art, wie das seit dem Römischen Reich der Fall war. Die Wissenschaft forscht heute nur noch in ihren hoch spezialisierten Bereichen, bringt dort zum Teil Großartiges hervor – kann es aber nicht mehr entsprechend kommunizieren. Sie arbeitet vornehmlich an „Projekten“, die kaum jemand kennt, wie wir das am Internationalen Q-Projekt gesehen haben, welches wissenschaftsintern eigentlich allerhöchste Bedeutung genießt. Ich habe einmal einen bekannten Historiker etwas zur These eines Fachkollegen gefragt – aber er kannte nicht einmal dessen Namen, obwohl sie im gleichen Fachgebiet tätig waren. Die Wissenschaft hat sich zu sehr zersplittert und zu sehr selbst in Frage gestellt. Sie glaubt sich ja selbst nicht mehr (und wollte das übrigens auch nie, es entsprach nie ihrer Methode).

Vor 1989 gab es eine Auseinandersetzung über ideologische Fragen bis an die Familientische herunter. Dort wurde heftigst gestritten. Manche Jugendliche wurden den Eltern und Lehrern auch in Bamberg zu frech, zu revolutionär. Ja, Bamberg spielte in der Zeit der 68er sogar eine ganz besondere Rolle. Einige Sprösslinge aus „besten Häusern“ wurden Mitglieder revolutionärer Gruppierungen in den Hauptstädten, manche erreichten sogar eine nicht wünschenswerte Prominenz im Terrorismus. Immerhin haben Schüler aus Bamberger Gymnasien diese Lebenswege mit lobenswerten Ausstellungsprojekten aufgearbeitet.

Aber auch das sind Einzelprojekte, eine Orientierung für die Bildung insgesamt ist in unserer Multioptionsgesellschaft, selbst in Bamberg, nur noch rudimentär vorhanden. Wir werden zwar noch irgendwie katholisch erzogen, aber das relativiert sich dann doch mit den Lebensjahren. Die Kinder werden in der Schule nur noch begutachtet oder betreut – eine geistige Auseinandersetzung findet kaum noch statt. Ja, das trifft es wohl am besten: Wir sind insgesamt eine Gesellschaft zwischen Gutachten und Betreuung.

Gutachten kennt man ja: Noten, PISA, Dokumentationen aller Art, Digitalisierungen, Statistiken, Börsenkurse, Studien, Wahlen, Umfragen, Erhebungen und Fachgutachten bestimmen von der Gesetzgebung über die Justiz bis ins Gesundheitswesen hinein unser Leben. Absurd werden diese Begutachtungen vollends, wenn sie noch von einem idiotischen, jedenfalls geistlosen „Ranking“ begleitet werden und sozusagen ihre Erfüllung darin finden. Mit der Interpretation aller Statistiken, dem Aussagegehalt der Rankings für höhere, übergreifende Gedankengebäude – wo sind die? – ist man nicht wirklich weitergekommen. Bestenfalls wird mit der Wirtschaftlichkeit, mit dem Wettbewerb argumentiert, der aber in Wirklichkeit ganz anderen, nämlich unvorhersehbaren, Gesetzmäßigkeiten folgt.

Wenn die zu bildenden Jugendlichen den Erwartungen nicht entsprechen, dann werden sie betreut. Das beginnt bei der kräftezehrenden Nachmittagsbetreuung und ergreift ebenfalls all unsere Lebensbereiche, wenn man den Begriff einmal weit genug fasst. Ist nicht die Werbung, die Ablenkung durch die Medien, das Internet und die Politik, die den Menschen nur noch gut zuredet, reine Betreuung – wo geistige Herausforderung und Auseinandersetzung geboten wäre? Man könnte noch viele, viele Beispiele aufzählen.

Wenn irgendwo ein Gerüst aufgestellt wird, ertragen die Menschen den scheinbar hässlichen Anblick nicht – sie müssen mit einer verdeckenden Foto-Plane betreut werden. Wenn eine Moderatorin im Fernsehen etwas ansagt, ertragen die Zuschauer die Leere dahinter nicht – sie müssen mit wabernden Mustern im Hintergrund betreut werden. Der geistige Hintergrund fehlt meist sowieso. Von dieser erschreckenden Tatsache werden wir betreuend abgelenkt. Wer kann, der reist in der Weltgeschichte herum, belastet die Weltkulturerbe-Orte als Tourist, geht in die auch in Bamberg unglaublich vermehrte Gastronomie oder lässt sich bei Wellness-Aufenthalten, Kuren oder in anderen Einrichtungen betreuen. Ärzte, Politiker, die werbende Industrie in den Medien – alle reden uns nur noch gut zu, wie Betreuerinnen und Betreuer.

Der einzig noch existierende, Maßstab gebende Mensch in unserer Gesellschaft scheint mir der Lehrer zu sein, oder? Er betreut nicht nur und begutachtet, sonder mahnt auch. Das muss er bekanntlich, obwohl anschließend die betreute und begutachtete und begutachtende Gesellschaft böswillig über ihn herfällt. Er setzt sich selbst in aller gebotenen Härte mit den Parametern der Zeit inhaltlich auseinander, bildet sich weiter und bringt auch einmal seine Gedanken zu Papier, um sich einem Diskurs zu stellen – wenn man ihm noch Zeit lässt. Das ist freilich der Idealfall, der mir aber gar nicht so selten erscheint. Diese Lehrerpersönlichkeit ist für seine Schülerinnen und Schüler maßgeblich, er ist selbst das entscheidende Projekt. Er bietet Orientierung – für Kritik und die Suche nach einem Vorbild –, mit seinem Interesse für das Fach und seiner Philanthropie – jenseits von Vorschriften, Lehrplänen und „neuen“ Methoden. Seine Basis sind neben seiner Bildung seine Erfahrungen und seine Werte wie Menschlichkeit, Gewissen und Verantwortung. Experimente mit Kindern oder Jugendlichen macht er nicht.

Als Vorbild schwebt mir da immer – neben den schon Genannten – der Lehrer Wilm Hosenfeld vor. Er schrieb Hunderte von Seiten Tagebücher und Briefe in sehr gutem Deutsch (bei DVA erschienen), in denen er sich mit sich selbst und seiner Zeit auseinandersetzt. Im Zweiten Weltkrieg rettete er als Offizier zahlreichen verfolgten Polen und Juden das Leben – nachdem er sich auf seinem „inneren Weg“ von der vorherrschenden Ideologie abgewandt hatte. Er rettete auch dem „Pianisten“ dasjenige Leben, das Roman Polanski in seinem gleichnamigen Film erzählt. 1952 starb Hosenfeld in einem Lager bei Stalingrad.

Ich finde, es besteht nach wie vor kein Anlass, Humboldts Ideen zur Bildung als überholt zu betrachten. In den 1970er Jahren schwenkte die Pädagogik um auf den „Lernziel“-Wahn, mit ständigen so genannten Lernzielkontrollen. Dann kam das Modell Supervision-Evaluation, anschließend die Orientierung der Pädagogik nach „der Wirtschaft“ (man stelle sich vor: Japan war das große Vorbild!), und heute redet man nur noch von „Kompetenzen“. Hierbei muss ich immer an die nötige „Inkompetenzkompensationskompetenz“ des Philosophen Odo Marquard denken und schmunzeln. Parallel dazu hat sich der unhinterfragte Wahn einer nötigen Ganztagesschule mit Ganztagsbetreuung ausgebreitet – man soll ja abgelenkt werden von der geistigen Auseinandersetzung, siehe oben. Leider sind Reste von all diesen Paradigmenwechseln geblieben, nur Humboldt mit seinen Griechen wurde weitestgehend rausgedrängt. Die plump vereinfachende Frage: „Wie kriegt man den ‚Stoff’ in die ‚Köpfe‘ der Kinder?“ steht leider seit Jahren im Vordergrund.

Humboldt hatte bei seiner Betrachtung „Über die Gesetze der Entwicklung der menschlichen Kräfte“ Höheres, nämlich das Ganze, Gesamtzusammenhänge im Auge: „Wenn gleich freilich kein einzelnes Geschöpf die Umwandlungen dieses Ganzen in ihrer Folge erfährt, wenn selbst die leblose Natur, die ihr Schauplatz ist, nicht unverändert bleibt […] so schlingt sich doch mitten durch allen diesen Wechsel hindurch, einer ununterbrochenen Kette gleich, die Reihe der aufeinander folgenden Menschengeschlechter, so erhält sich doch das, was, allein ewig und unvergänglich, den hinfälligen Stoff seines Urhebers überlebt, der Vorrath von Ideen, den die Vorwelt auf die Nachwelt vererbt.“

Dass die Ideen, Inhalte wesentlicher sind als Gutachten und Betreuung – das müsste auch die Bildungspolitik endlich mal einsehen, oder?