Stellt Bahnausbau bis Zapfendorf die Stadt vor vollendete Tatsachen?

Mitteilung der GAL-Bamberg

GAL warnt: Nördlicher Bauabschnitt könnte Ostumfahrung unmöglich machen – Stadt soll Stellung nehmen.

Noch bis 30. Oktober läuft die Bürgerbeteiligung im Planfeststellungsverfahren für den Bahnausbau nördlich von Bamberg, zwischen Bamberg und Zapfendorf. Die GAL-Stadtratsfraktion beantragt daher, dass die Stadtverwaltung in einer Stadtratssitzung über die Details informiert, so dass die Stadt dann eine Stellungnahme in das Verfahren einbringen kann.

„Bamberger Stadtgebiet ist nämlich mit immerhin 200 Metern Strecke in diesem Planabschnitt betroffen“, erklärt dazu der verkehrspolitische Sprecher der GAL, Peter Gack, „und überdies wird hier eine Vorentscheidung für eine mögliche Ostumfahrung getroffen.“ Nach seinen Worten lässt die von der Deutschen Bahn in das Verfahren eingebrachte Variante nämlich gar keine Ostumfahrung zu, weil eine solche nördlich von Bamberg nicht mehr einzuschleifen ist.

„Wenn diese Pläne also durchgehen, brauchen wir über eine Bamberger Ostumfahrung – in welcher Form auch immer – gar nicht mehr nachzudenken“, warnt Gack. Auch seine Fraktionskollegin Ursula Sowa will, dass der Stadtrat sich ergebnisoffen für eine Ostumfahrung oder für eine Innenstadttrasse entscheiden kann und nicht hinterrücks vor vollendete Tatsachen gestellt wird.

Sowa vermutet sogar noch mehr Fallstricke in den Plänen. So seien beispielsweise in den Bahnhöfen nördlich von Bamberg keine barrierefreien Zugänge geplant. „Mobilitätsbehinderte Fahrgäste können dann nicht mehr mit dem Zug diese Ortschaften erreichen“, stellt Sowa fest, „Das betrifft natürlich auch Menschen aus Bamberg und muss deshalb von der Stadt streng moniert werden.“

Sowa und Gack weisen explizit darauf hin, dass sich bei der Zapfendorfer Bürgerbeteiligung auch Bamberger EinwohnerInnen mit Einwänden beteiligen können. Über Medien und Rathaus-Journal soll die Stadt deshalb über die genauen Auswirkungen der Pläne auf Bamberg und über die Beteiligungsmöglichkeiten der BambergerInnen informieren, so der GAL-Antrag.

3 Gedanken zu „Stellt Bahnausbau bis Zapfendorf die Stadt vor vollendete Tatsachen?

  1. Ein eigener Bericht hierzu fehlt leider noch, deshalb weisen wir auf die spezielle Internetseite hin. Hier finden sich alle Informationen und vor allem TERMINE vor Ort. http://www.bahn-einwand.de
    Als Krönung gibt es die Möglichkeit, Einsprüche direkt am PC zu gestalten. Man sucht sich die eigenen Gründe aus, die gegen die Pläne sprechen. Vom Verstoß gegen das Diskriminierungsgesetz bis hin zu ganzen Flußverlegungen ist für fast Jede(n) ein Grund dabei – auch für Bamberger!
    Dann noch die eigene Betroffenheit erläutern und fertig ist der Einspruch. Ausdrucken und bei der Gemeinde abgeben. Oder Einschicken – richtige Adresse ist auch schon dabei!
    Und nicht vergessen – gebt diesen Link weiter an alle Freunde und Bekannte.

  2. Eine sehr bedeutende Ergänzung ist notwendig:
    Es handelt sich um die Bürgerinitiative „Das bessere Bahnkonzept“ mit Sitz in Zapfendorf. Diese arbeitet sehr eng mit der „AG Bahnsinn-Bamberg“ zusammen – gerade bei den Einwendungen.
    Nächste Woche wird eine Internetseite freigeschaltet, die ALLEN BÜRGERN die Chance bietet, die perfiden Pläne der Bahn zu bremsen und den Menschen zu ihrem guten Recht zu verhelfen.

    Besonders wichtig in diesem Zusammenhang:
    Gerade die Gemeinde Zapfendorf und die dortige Mehrheits-Fraktion zeigt ein sehr undurchsichtiges Verhalten. Sie treibt sogar ein eigenes Spiel mit der Bahn – unklar ob es für oder gegen die Interessen der Menschen ausgeht. Wenn kurzsichtige Dorf-Lobbyisten das Fremdwort „Weitsicht“ benutzen, sollte man noch vorsichtiger agieren und seine Rechte perönlich in die Hand nehmen. Nicht nur in Zapfendorf…

    Entlang der Bahnstrecke brennt es überall im Landkreis lichterloh. Doch mancher Fraktion geht das Bürgerwohl wohl regelrecht am „Tellerrand“ vorbei!

  3. Es ist zu wünschen, dass die GAL sich durchsetzt – und das zügig. Denn die Frist ist kurz und die Auswirkungen auf das Wohl der Stadt verbleiben viele Jahrzehnte.

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