Bahnausbau – Wahrheiten und Hintergründe

AG Bahnsinn Bamberg

Teil 3 – moderner Lärmschutz, Gefahr für Gesundheit und Weltkulturerbe?

In den ersten 2 Teilen unserer Aufklärungsreihe ist klar erkennbar, dass nur der enorme Lärm der Güterzüge große Sorgen bereitet. Und nur dafür benötigen wir bestmöglichen Lärmschutz oder beste Alternativen! Eine der angedachten Lösungen ist, mit „innovativen und modernen Lärmschutzmitteln“ mitten durch die Stadt das optimale Ergebnisse zu erzielen (Variante 2).

Doch gerade hier lauern die größten Gefahren – für Mensch, Stadt und Region!

Meterhohe Wände lassen sich nur teilweise vermeiden, selbst wenn man neueste Mittel nutzen könnte. So wie sie in Österreich oder Schweiz längst Stand der Technik sind. So darf die Bahn spätestens ab 2020 nicht mehr durch die Schweiz fahren, solange ihre Güterzüge mit alten und lauten Bremsen fahren. Gerät die Bahn unter einen solchen Druck, reagiert sie unerwartet schnell und erfüllt die Forderungen. Ohne solche Zwänge werden aber alle Neuerungen endlos verzögert und auch von der Bundesregierung gerne auf die lange Bank geschoben.

Gerade diese neuen Bremsen sind das beste Beispiel für den fehlenden Willen der Bundesregierung, rasch effektive Maßnahmen umzusetzen. Für deutsche Schienen bleibt es der Bahn überlassen, ob und wann sie umrüsten will! Im Eisenbahn-Bundesamt (Genehmigungsbehörde des Bundes) wird sogar Personal abgebaut, anstatt schnelle Zulassungen und Innovationen zu fördern. Auch die aktuellen politischen Jubelarien in Wahlzeiten können den Blick für die Wahrheit nicht trüben. Denn nur in Kombination mit regelmäßiger Wartung und ständigem Schienenschleifen lässt sich mit den neuen Bremsen wenigstens die Hälfte der gewünschten Lärm-Minderung von 10 dB(A) erzielen!

Jeder einzelne Güterzug erzeugt einen Spitzenpegel von über 80–90 dB(A). Für den gesunden Schlaf braucht es einen Schallpegel von max. 40 dB(A) lt. WHO. Doch den übertrifft sogar der durch Bahn-Mathematik geschönte Mittelwert. Mit Tricks wie diesem „Lärm-Durchschnittswert“ haben selbst Professoren ihre liebe Mühe und Not, um die Wahrheit zu erkennen. Für uns reicht schon der aktuelle Versuch, die Anzahl der Güterzüge zu manipulieren. In ER-Eltersdorf fahren noch 250 Güterzüge, während man bei uns nur von 96 Stück redet. So können die zukünftigen Mauern einfach um 1–2 m niedriger geredet werden! Mit Fairness hat so etwas nur wenig zu tun!

Die aktuelle Antwort der Bundesregierung offenbart auf erschreckende Weise, wie wenig hilfreich der sog. „moderne Lärmschutz“ für Bamberg sein kann. Selbst bei großem Optimismus und bester Kombination der tatsächlich anwendbaren Techniken (lt. Übersicht) sinkt die Lärmbelastung um gerade einmal 10 bis 20%. Nimmt man >80 dB(A) als Ausgangswert, „leben“ wir also in Zukunft mit >60 dB(A)!

Damit zeigt sich klar und deutlich:

Die verbleibenden Wände können um bestenfalls 2–3 m gesenkt werden, wenn überhaupt! War bisher von 6–8 m (incl. Gleiserhöhung!) die Rede, so wird sich dies vielleicht auf ca. 4–5 m Höhe reduzieren lassen. Was soll daran gut oder hilfreich sein?

Denn Eines dürfen wir niemals außer Acht lassen:

So wird der Weltkulturerbetitel der UNESCO hochgradig gefährdet!

Deshalb muss gelten:

Laute Güterzüge und Gefahrgut-Transporte raus aus der Stadt!
Weg von Wohngebieten, zwingend unter die Erde!

Link zu weiteren Informationen, Erklärungen und einer aktuellen Antwort der Regierung:

http://bahnsinn-bamberg.de/aufklarungreihe/
http://bahnsinn-bamberg.de/files/2013/06/17_13360.pdf

WICHITGE TERMIN-ÄNDERUNG

Die AG Bahnsinn trifft sich nächsten Dienstag ausnahmsweise im PLÜCKERs, Mußstraße ab 19 Uhr