Das Schulsystem muss sich verändern. Seit Jahren versuchen Bündnisse, Stiftungen und Vereine genau das. Doch nun kommen die Schüler selbst zur Sprache.
Schüler aus verschiedenen Städten in ganz Deutschland laufen in diesen Tagen zu Fuß nach Berlin. Der Marsch versteht sich als Auftakt für eine Bildungswende mit dem Ziel eines Schulsystems, das auf Potentialentfaltung, individuellen Lernprozess, Teamfähigkeit und Solidarität setzt. Unter Einbeziehung der Eltern und Lehrer wollen sie eine Neuausrichtung der Lehrpläne auf Innovation und Bildungsziele, auf die es zukünftig in der Wirtschaft verstärkt ankommen wird. Die Schüler haben die Hoffnung auf ein Umdenken, damit Bildungseinrichtungen zu Orten werden, an denen jeder mit Freude und Begeisterung seine eigenen Talente entdecken und entfalten kann. Der Lauf ist der Beginn einer längst überfälligen Veränderung und stellt ein Zeichen dar, wozu Schüler imstande sind, wenn sie selbstbestimmt ihren Weg in die Hand nehmen, ohne Verantwortung an andere abzugeben.
Den längsten Weg von etwa 7 Wochen nimmt eine Gruppe aus Freiburg im Breisgau auf sich. Sie startete am 24. April 2013. Weitere Städte sind Schwäbisch Hall, Göttingen, Leipzig, Dresden und Wuppertal, von wo sich die Schüler zu Fuß oder teilweise auch mit dem Fahrrad in die Hauptstadt aufmachen werden.
Unterwegs stößt das Engagement und der Mut der Schüler auf positives Echo. In den Orten begegnen sie unter anderem Oberbürgermeistern und Lokalpolitikern, aber auch Bauern und Geistlichen, die sie mit Unterkünften und warmen Mahlzeiten in Empfang nehmen. Die Besonderheit der Schülerbewegung ist, dass seit Monaten und unterwegs kleine Zettel eingesammelt werden, auf denen Wünsche für eine Veränderung und Besserung der längst überholten Lernkultur zusammen getragen werden. Die Wünsche stammen nicht nur von Schülern, sondern auch von Lehrern, Eltern, Politikern und allen Personen, die den Weg von Funkenflug kreuzen.
Die Ankunft in Berlin wird der 5. Juni 2013 sein. Die Schülerbewegung wird sich bis zum 9. Juni 2013 hier zusammenfinden, um ihre Erlebnisse, Lernerfahrungen und Ideen miteinander auszutauschen und verschiedene Aktionen auf den Weg zu bringen. Neben einem Flashmob und Treffen mit Politikern, sollen die gesammelten Wunschzettel mithilfe des UdK Professors Axel Kufus zu einem Kunstwerk transformiert werden.
Zwischenstopp in Bamberg am morgigen Freitag
In Bamberg werden die Schüler am heutigen Abend erwartet.
Morgen geht es nach einem spontanen Frühstück auf dem Marktplatz ins Rathaus. Im Anschluss sammeln die Schüler in den Bamberger Schulen Wünsche.
Bis Samstag halten sich die Läufer in der Domstadt auf, danach geht es weiter Richtung Berlin.