Pressemitteilung: Vierether Kuckucks-Ei e.V.
Babs und Edo Günther vom Aktionsbündnis Schweinfurt stellen die aktuelle Situation in Grafenrheinfeld vor. Das dortige AKW ist das dienstälteste in Deutschland. Durch Alterung, und Versprödung kommt es dort immer wieder zu Störfällen. Besonders macht sich Babs Günther Sorgen, daß der Kraftwerksbetreiber sicherheitsrelevante Beobachtungen wie Risse wiederholt kleingeredet hat und sie nicht ordentlich an die Behörden gemeldet wurden. Dadurch soll vermieden werden, daß aufwändige Nachrüstungen und Reparaturen angeordnet werden. Der Freud’sche Versprecher „Wirtschaftlichkeit vor Sicherheit“ der E.on-Sprecherin läßt tief blicken.
Daher setzt sich das Aktionsbündnis dafür ein, daß das Kraftwerk so schnell wie möglich vom Netz genommen wird, zum Beispiel ruft es am 21.4. zu einer Demonstration auf. Das dies auch die Bamberger Region was angeht ist klar: der Wind pfeift im Jahresmittel vor allem aus Richtung Grafenrheinfeld. Einige Schulturnhallen sind übrigens Evakuierungsorte (z.B. Ebrach, Hallstadt)
Das Kuckucks-Ei unterstützt diese Veranstaltung und organisiert die Anreise per Bahn bzw. als Fahrradtour zusammen mit dem ADFC (Info unter 9230388).
Jens Garleff erläuterte die z.T. paradoxen Auswirkungen der Energiewende auf den Strommarkt: Einerseits erfordern die volatilen Erneuerbaren Energieträger Wind und Sonne im großen Stil Stromspeicher und flexible Gaskraftwerke, und andererseits werden zur Zeit genau diese Gaskraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke aus der Rentabilität gedrängt und stillgelegt. Ähnlich verwirrend ist es beim Ausbau der Stromleitungen: Angeblich für die Energiewende nötig, aber die Datenbasis zur Abschätzung des Bedarfs an neuen Leitungen ist Betriebsgeheimnis der Netzbetreiber. Merkwürdigweise beginnen erste geplante Trassen bei den neuen Braunkohlekraftwerken. Zudem können zusätzliche Leitungen nur dann mehr Windstrom in die Netze integrieren, wenn sie effektiv das Verteilungsgebiet vergrößern, und dadurch den Windstrom „verdünnen“. Sobald alle Nachbarn ebenfalls die Energiewende vorantreiben, machen neue Leitungen keinen Sinn mehr, weil die meisten Großwetterlagen dafür sorgen, daß in Mitteleuropa nördlich der Alpen die Produktion von Wind- und Sonnenstrom gleichzeitig entweder überall ergiebig oder überall geringer ausfällt. Zum Ausgleich der naturgegebenen Schwankungen helfen nur Energiespeicher in Verbindung mit einem sinnvollen Demand-Side-Mangement. Stromintensive Produktionsschritte können nach Angebotslage von Wind und Sonne geregelt werden, wenn man das Zwischenprodukt leicht lagern kann.
Dies alles geschieht zur Zeit nicht, weil der Atomausstieg zu langsam geht. Die AKW verstopfen die Stromnetze mit subventioniertem Billigstrom und drücken so alle nötigen Speichertechniken, flexible Kraftwerke und Überlegungen zum Demand-Side-Management aus der Wirtschaftlichkeit. Die größte Subvention für den Atomstrom ist die vollkommen unzureichende Haftpflicht-Versicherung. In Deutschland sind AKW per Gesetz bis 2,5 Mrd Euro versichert. Das staatliche französische Reaktorsicherheitsbüro IRNS schätzt die Kosten eines SuperGAU jedoch auf 430 Mrd Euro. Die nicht versicherten Schäden von 427,5 Mrd. Euro bleiben an den Betroffenen hängen. Das Motto der AKW-Betreiber lautet nach wie vor:
Kosten und Risiken sozialisieren, Gewinne privatisieren!
Sein Fazit: „Wer die Energiewende will, muß die Atomkraft stoppen!“
Für die „Woche der Sonne“ ist eine Exkursion zur Kleinwindanlage geplant.
Betreibt man wieder Hysterie, Angst, Panikmache, Manipulation, kurz German Angst.
Hoffe mal die Menschen lassen sich nicht wieder so leicht verarschen.