Bund Naturschutz
Viel Anklang fand eine Exkursion des Bund Naturschutz zum Thema „Lebensraum Totholz“ im Michelsberger Wald am letzten Samstag.
So staunten die 25 Teilnehmer darüber, dass über 1000 Pilzarten und sogar noch mehr Käferarten in Deutschland im und am Totholz leben.
Walter Haderlein erklärte, wie Totholz im Wald entsteht und stellte dessen besonderen ökologischen Wert dar. Ein „aufgeräumter“ Wald ist artenarm und dadurch anfällig gegen die Massenvermehrung von Forstschädlingen.
Gerhard Spörlein zeigte einige Baumpilze, die stets am Anfang im Holzzersetzungsprozess stehen. Sie tragen sonderbare Namen wie Eichenwirrling, Zunderschwamm oder Rötende Tramete. Die Pilze erweichen das Holz und bereiten es vor für eine Vielzahl von Insektenlarven.
Martin Bücker stellte die prominentesten Vertreter der holzbewohnenden Käfer vor: Hirschkäfer, Eremit und Eichenbock. Ihre Larven leben mehrere Jahre in faulendem Holz, bevor sie sich verpuppen und schließlich als imposante Käfer den Baum verlassen. Sie sind zum Teil „Urwaldreliktarten“, die nur noch inselartig dort vorkommen, wo über Jahrhunderte hinweg ein naturnaher Wald Bestand hatte, wie zum Beispiel im Bamberger Hain.
Die drei Exkursionsleiter zeigten anhand der Markierungen für die engmaschigen Rückegassen, dass der Staatswald immer rationeller unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten genutzt wird. Biotopbäume und Totholz werden nur noch sporadisch geduldet – zu wenig für den möglichen Artenreichtum eines naturnahen Waldes. Dabei schreibt Paragraph 18 des Bayerischen Waldgesetzes eindeutig vor, die biologische Vielfalt des Waldes zu sichern und zu verbessern. Die Tendenz geht in Bayern leider in die andere Richtung.