AG Bahnsinn sieht ein Zwischenziel beim Bahnausbau erreicht

Pressemitteilung AG Bahnsinn

Der Koordinierungskreis Bahnausbau Bamberg bleibt mindestens so bedeutend, wie er begonnen hat. Nach harten Verhandlungen erkannten sogar die politischen Vertreter aus Münchens und Berlins Ministerien, dass Täuschungsmanöver in Bamberg fruchtlos sind. Die Bahn musste all ihre bisherigen Drohgebärden zurück nehmen. In Bamberg wird niemals nur das gebaut, was die Bahn will – die Zeit der aktiven Mitwirkung hat für uns endlich begonnen.

Es bleibt natürlich abzuwarten, ob die „Baufirma der Bahn“ tatsächlich in der nächsten Zeit die geforderten Zahlen auf den Tisch legt. Der 2. Tag in der Runde brachte jedoch die Startaussage der AG Bahnsinn zurück – KEINE DENKVERBOTE. War es zu Beginn eine Parole, die nach und nach Tenor für Bamberg wurde, so ist dies jetzt Maxime und Programm für den weiteren Ablauf. Endlich stehen wirklich alle Varianten und Lösungswege ergebnisoffen zur Auswahl. Natürlich wird die Bahn ihre Lösung positiv darstellen, will sie doch versuchen, die Aufgabe der Prüfungen selbst zu übernehmen. Doch auch hier wird die Stadt und die AG Bahnsinn mit Vehemenz auf neutrale und objektive Gutachten bestehen. Die Hauptaufgabe der AG Bahnsinn ist nun das Sammeln aller Infos, um eine objektive Prüfung aller 9 Lösungen zu ermöglichen. Das vorrangige Ziel ist die vollständige Vermeidung von Lärm und Gefahren durch Gefahrgutzüge in Wohngebieten. Ob dabei der Tunnel, modernster Schallschutz oder die Güterzugumfahrung der Bamberger Königsweg ist, zeigen die Studien am Ende der Ausarbeitung. Auf keinen Fall lassen sich die Stadt und schon gar nicht die Bürger von Kostenargumenten oder Wünschen der Bahn beeindrucken. Das „Totschlag“-Argument, die Bahn zahlt das eh nicht, wurde am Freitag restlos außer Kraft gesetzt.Die ständige Sorge um den ICE-Halt konnte mittlerweile als völlig unbegründet entlarvt werden. Nach dem ursprünglichen Planungsbeschluss vom Mai 1995 ist der ICE-Systemhalt in Bamberg für die Gesamtstrecke VDE-8.1 sogar vertraglich festgelegt worden. Das bedeutet, dass jede Gefährdung eine sofortige Klagewelle vor dem Bundesverwaltungsgericht Leipzig nach sich ziehen kann. Der Flughafen Berlin hat erfahren müssen, wie diese Instanz mit Großprojekten umgeht, wenn Bürger falsch informiert werden! Diese Drohung wird ab sofort immer über den Planern der DB Netz AG schweben und Bamberg die Freiheit der Mitgestaltung erlauben.

Dazu kommt die Ankündigung der AG Bahnsinn, das aktuelle Verfahren – wenn notwendig – vollständig aufzulösen und neue Planungen einzuklagen. Dieser Weg nach Karlsruhe steht nach wie vor im Raum, sind doch die Planungen mehr als 10 Jahre alt. Der Besuch in Offenburg hat der Stadt evtl. den entscheidenden Wink gegeben, mutiger und entschlossener aufzutreten. Dies musste besonders das Verkehrsministerium erfahren. War es doch nur mit einer nachrangigen Beamtenspitze vertreten. Doch gilt gerade der anwesende Herr Koch entlang der Bahnstrecke als besonders bahnfreundlich und extrem bürgerfern. Aber gegen die geschlossene und vehemente Haltung aller Teilnehmer und die Wortgewalt des OB Starke musste auch er klein beigeben. Der UNESCO-Weltkulturerbetitel ist ein so fulminanter Schutzschild, das ihn auch das Verkehrs-Ministerium zu pflegen hat.

Die AG Bahnsinn wird die ausgelegten Zündschnüre sehr gerne wieder entschärfen. Die Bahn darf jedoch davon ausgehen, dass wir die Klagen in Karlsruhe oder Leipzig und sogar das Mittel der Einwendungen – wie in Offenburg – jederzeit wieder auspacken können. Jetzt beginnt erst einmal die gemeinsame Suche nach dem wahren Bamberger Weg, zu dem alle Bürger eingeladen sind. Demnächst bieten wir Möglichkeiten an, um alle Ideen, Sorgen und Hinweise zu den 9 Vorschlägen einzusammeln. Dies alles ist jetzt tatsächlich möglich, obwohl vor einem Jahr fast niemand daran glauben wollte. Das neue „TEAM-BAMBERG“ hat am 25.1. seine Geburtsstunde erlebt und das sollte allen Bewohnern, auch im Landkreis, neuen Mut und Elan geben. Lassen wir uns jedoch nicht vorschnell von Jubelszenen über die eine oder andere Lösung beeindrucken – in einem Wahljahr muss man mit allen Tricks rechnen. Abgerechnet und entschieden wird nämlich erst dann, wenn die Fakten bekannt sind!