„Frust und Burnout haben in der Kirche keinen Platz“
Bamberg. (bbk) Stress und Frust in der Kirche hängen nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick damit zusammen, dass die Menschen sich oft ihre eigene Kirche erdenken und dann bauen wollen. Diese selbst erdachte Kirche erfordere dann immer mehr Funktionen und Aufträge, sagte Schick am Samstag bei Weihe von vier Diakonen im Bamberger Dom. „Dann beginnen wir, unseren eigenen Bildern, die manchmal wie Phantome sind und wirken, hinterher zu hetzen, kommen außer Atem und wissen nicht mehr ein noch aus“, fuhr der Erzbischof fort. Kirche sei aber nicht unsere Schöpfung, sondern Geschöpf des Wortes Gottes, und das Wort Gottes sei Jesus Christus. „Er hat seine Kirche gegründet, die sichtbar und unsichtbar in dieser Welt besteht, in der Geschichte und mit der Geschichte dieser Welt zieht und quasi von innen heraus die einzelnen Menschen und die Menschheit auf ihrem Pilgerweg begleitet“, sagte der Erzbischof.
„Die Kirche ist nicht von uns und unserem Tun abhängig, sondern vom Herrn“, fügte Schick hinzu. „Er erhält sie und führt sie bis zum Ende der Welt. Ängstliche Aufgeregtheit, Frust und Burnout haben in dieser Kirche keinen Platz. Als Werkzeuge Christi dürfen wir gelassen und froh die Werke tun, die Gott uns zu tun bereitet hat.“
Die neuen Diakone sind Norbert Förster aus Büchenbach, Johannes Saffer aus Wimmelbach, Dominik Urban aus Eggolsheim und Michael Wohlland aus Bojnice (Slowakei).
In der katholischen Kirche ist die Weihe zum Diakon die erste Stufe des Weihesakraments – es folgen Priester- und Bischofsweihe. Diakone assistieren dem Priester bei der Eucharistiefeier, verkünden hier das Evangelium und können predigen. Sie können Taufe spenden, kirchliche Trauungen und Begräbnisfeiern leiten, Wortgottesdienste feiern, die Kommunion und den Segen spenden. Die Feier der Eucharistie sowie das Spenden der Krankensalbung und des Bußsakramentes bleiben allerdings den Priestern vorbehalten.