Zeichen der Versöhnung und des Friedens

Vlnr. OStD Michael Strehler, stv. Diözesangeschäftsführerin Silke Hüsges, Max S., OStR Dr. Christa Horn, Janusz Marszalek, Dombauhütten Meister Ulrich Först, Steinmetzin Claudia Freudensprung, Dompropst Weihbischof Werner Radspieler Archivar Matthias König und die stv. Diözesanleiterin Hana Gräfin von Bentzel. Foto: Markus Johannes Nietert

Erzbistum Bamberg stiftet einen Stein des Bamberger Doms für das Friedenszentrum in Oświęcim/Auschwitz

Bamberg – Das Erzbistum Bamberg hat einen Stein aus dem Süd-West Turms des Bamberger Doms für das Friedenszentrum in Oświęcim (Auschwitz) in Polen gestiftet. Der Bamberger Dompropst Weihbischof Werner Radspieler überreichte den Stein an den ehemaligen Stadtpräsidenten von Oświęcim, Janusz Marszalek in einem kleinen Festakt in der Laurentikapelle im Erzbischöflichen Ordinariat. Der Stein trägt ein Schild mit der Inschrift „1000 Jahre Bamberger Dom – für den Frieden“ und war ursprünglich Teil einer Säule des Südwestturms, die aufgrund von Schäden durch die Dombauhütte ausgewechselt werden musste. Radspieler wies in seiner engagierten Ansprache darauf hin, das dieser Stein des Bamberger Doms genauso das Standbild des Terrors und der missbrauchten Gewalt zerstören soll, wie es in der Geschichte des Alten Testamentes von heidnischen König Nebukadnezar geschildert wird. Radspieler rief alle auf, verantwortungsvoll mit der von Gott verliehenen Macht umzugehen und hofft, dass dieser Stein alle Menschen dazu bewegt, sich gegen das Vergessen und für den Frieden einzusetzen.
„Der Stein aus dem Bamberger Dom, der dieses Jahr sein 1000 jähriges Jubiläum feiert, soll ein Zeichen der Versöhnung und des Friedens sein“, so das Anliegen von der stv. Diözesanleiterin Hana Gräfin von Bentzel des Malteser Hilfsdienstes e.V. im Erzbistum Bamberg, die diese Steinspende initiierte.

Zu einer besonderen Begegnung kam es zwischen den Vertretern des Kaiser Heinrich Gymnasiums, dem Schulleiter OStD Michael Strehler, OStR Dr. Christa Horn und einem Schüler, der letzte Woche erst in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau gewesen war, mit Herrn Marszalek. Den Maltesern ist es wichtig, dass das hohe Engagement des KHG bei der Vermittlung der historischen Ereignisse durch die Begegnung mit der Delegation aus Oswiecim unterstützt werden kann.

Der Erinnerungs- und Friedenshügel entsteht in Oswiecim und soll nach dem Wunsch des ehemaligen KZ-Häftlings Dr. Janusz Mlynarski aus Monheim am Rhein zu einem Symbol des Weltfriedens werden, das Andenken an alle Opfer von Völkermord, Diktaturen und Kriegen bewahren und in Sichtweite des ehemaligen KZ-Auschwitz-Birkenau zum aktiven Einsatz für den Frieden und Menschenrechte aufrufen. Für den Erinnerungs- und Friedenshügel werden Steine aus aller Welt gesammelt. Der Hügel soll 35 Meter hoch werden und einmal einen Durchmesser von ca. 100 Metern haben. In seinem Innern werden die Steine aus aller Welt ausgestellt. Durchgeführt wird das Projekt von der Polnischen Senioren Union. Henryk Lagodzki, ehemaliger Leiter der Polnischen Senioren Union, der leider gestern bei Warschau beerdigt wurde, hat die Menschen aufgerufen, sich einzusetzen für die Bewahrung der Würde jedes einzelnen Menschen, für ein Ende der Unterdrückung und Versklavung von Menschen, sowie für ein menschenwürdiges Leben für Alle in Frieden, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit.

Den Kontakt zwischen den Initiatoren und dem Erzbistum Bamberg hatte der Malteser Hilfsdienst im Erzbistum Bamberg hergestellt. „Viele Malteser haben seit langem gute Kontakte nach Polen, so dass das eine Ehrensache für uns ist, dieses Anliegen zu unterstützen“, so Markus Johannes Nietert von der Diözesangeschäftsstelle.

Für Marszalek war die Begegnung mit Weihbischof Radspieler eine große Freude. Er hat sich für den historischen Stein bedankt und alle Bamberger herzlich eingeladen, sich das Friedenszentrum anzuschauen, wenn es fertig gestellt ist.. „Die Menschen sollen aus der Geschichte lernen. Es darf niemals mehr ein Auschwitz geben, nirgendwo“, erklärte er die Ziele des Friedenszentrums von Oswiecim.