Beiprogramm zu den 13. TAGEN ALTER MUSIK
Mittwoch, 6. Juni, 18.30 Uhr
Lichtspiel, Untere Königsstraße 34
Fatih Akin: Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul. (2005)
Ein faszinierender Einblick in die wild lebendige Musikwelt der Millionenmetropole, wo sich Tradition und Avantgarde, West, Ost und Süd, junge Musik und alte Musik fruchtbar vermischten. Eine berauschende Liebeserklärung an die Stadt und ihre Klänge vom Meisterregisseur Fatih Akin.
Kurze Einführung von Rolf-Bernhard Essig
Donnerstag, 7. Juni, 14.30 Uhr
Altes Rathaus, Obere Brücke 1
„Nicht für Kinder ist der Türkentrank. Über den Siegeszug eines Genussmittels und über dessen schöne Gefäße.“
Dr. Regina Hanemann wird bei dieser Spezial-Führung durch die „Sammlung Ludwig“ auf die vielen, überraschenden und kuriosen Möglichkeiten, den Kaffee stilvoll, verspielt, geschmackvoll zu genießen, hinweisen.
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13. TAGE ALTER MUSIK
Donnerstag, 7. Juni 2012, 20.00 Uhr
Bistumshaus St. Otto (ehem. Priesterseminar), Heinrichsdamm
Die musikalische Eroberung Wiens
Osmanische Kunstmusik aus Quellen der Zeit um 1700
Die osmanische Kunstmusik ‚ince sâz‘ zog zu den Friedensverhandlungen 1699 mit Großbotschafter Ibrahim Pascha in Wien ein und eroberte die Bevölkerung im Sturm. Dem Publikum erschließt sich das faszinierende Erlebnis eines heute vergessenen Orients: Die Türken in Wien.
Für das Konzert des Ayangil-Ensembles aus Istanbul werden die Besetzung, der Aufführungskontext und die osmanische höfische Musik dieser Zeit anhand von erstmals editierten zeitgenössischen Quellen aus Orient und Okzident rekonstruiert.
Ayangil-Ensemble, Istanbul
Leitung: Ruhi Ayangil
Moderation: Prof. Ralf Martin Jäger, Universität Münster
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Freitag, 8. Juni 2012, 20.00 Uhr
Kaisersaal der Neuen Residenz, Domplatz
Serenata Austro-Hungarica
Musik des 17. Jahrhunderts aus dem kaiserlichen Wien und dem osmanischen Budapest
Das Konzert präsentiert musikalische Gegensätze. Hier kaiserliche Hofmusik, voller dramatischer Affekte, Glaubensglut und Schlachtenlärm. Dort Musik aus dem osmanisch eroberten Ungarn: ein Feuerwerk an Liedern, das die heldenmütigen Taten z. B. der Schlacht um Esztergom schildert. Es macht dem Zuhörer abwechselnd eine Gänsehaut oder lässt seine Füße zucken.
Accentus austria Wien
Leitung: Thomas Wimmer
Tamas Kiss: Gesang, Kobos, Drehleier
Wolfgang Reithofer: Perkussion
Michael Posch: Blockflöten, Schilfflöten
Ulli Engel, Elisabeth Wiesbauer: Barockviolinen
Axel Kircher: Barockviola
Thomas Wimmer: Violone, Ud
Reinhild Waldek: Harfe
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Samstag, 9. Juni 2012, 20.00 Uhr
Kaisersaal der Neuen Residenz, Domplatz
Kaiser und Sultan
Türkische Musik begegnet Musik des habsburgischen Kaiserhauses
Das Aufeinanderprallen von Orient und Okzident wird eingeleitet von Vokalstücken, die Andrea Gabrieli anlässlich der Siegesfeiern nach der Schlacht von Lepanto komponierte. Im zweiten Teil führt die Musik mit Ud, Saz, Fidel, Schilfflöte, Santur und Perkussion einer „orientalischen Gruppe“ ins osmanische Ungarn.
Accentus austria, Leitung: Thomas Wimmer
Markus Forster: Altus
Gernot Heinrich: Tenor
Tore Denys: Tenor
Michael Schwendinger: Bass
Tams Kiss: ungarischer, türkischer Gesang
Ulli Engel: Barockvioline
Pablo de Pedro: Barockviola
Christoph Urbanetz: Viola da gamba
Thomas Wimmer: Violone
Michael Posch: Blockflöten
Norbert Zeilberger: Cembalo
Esmail Vasseghi: Santur, Tombak
Karim Othman-Hassan: Ud
Wolfgang Reithofer: Perkussion
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Sonntag, 10. Juni 2012, 11.00 Uhr
Staatsbibliothek Bamberg, Domplatz
Alla turca
Von den Türkenkriegen zur Türkenmode
Angst und Schrecken waren nach 1683 immer mehr der Bewunderung türkischer Kultur in vielfältiger Weise gewichen. Die Vorstellungen des Exotischen kamen in vielen Bereichen der Kunst, die in orientalischen Fantasien schwelgte, sowie im höfischen Leben, etwa in Kleidung, Stoffen, Interieurs und Porzellan, aber auch in der Musik zum Ausdruck. Mozarts „Entführung aus dem Serail“ oder „Rondo alla turca“ sind berühmte Beispiele dieser Begeisterung.
In ihrem Vortrag führt Prof. Dr. Uta Hengelhaupt insbesondere in die exotisch beeinflusste Musiksprache des 18. Jahrhunderts ein. Die Pianistin Natalia Solotych spielt auf einem Hammerflügel mit Janitscharenzug passende Klaviermusik.
Dr. Uta Hengelhaupt: Vortrag
Natalia Solotych: Hammerflügel
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Sonntag, 10. Juni 2012, 17.00 Uhr
St. Jakob-Kirche, Bamberg
Unsere Liebe Frau vom Sieg
Rosenkranzfest und Marienverehrung in den Zeiten der Türkenkriege
Die Verehrung Marias als Schutzpatronin des Habsburger Kaiserhauses und seiner Verbündeten nahm 1571 durch die Seeschlacht von Lepanto einen ungeahnten Aufschwung. Man schrieb den Sieg der kaiserlichen Truppen der Wirkung des kurz zuvor erneuerten Rosenkranzgebetes zu. Das als Wunder empfundene Ereignis wurde zu einer unerschöpflichen Inspirationsquelle, deren musikalische Früchte wir in diesem Konzert präsentieren.
Sabine Lier: Barockvioline
Gerhard Weinzierl: Orgelpositiv
Thomas Ihlenfeldt: Chitarrone
Chor der Musica Canterey Bamberg
Leitung: Norbert Köhler