Eine Litfaßsäule als Großplastik

Hans-Peter Ecker

Wanka Tonka. Foto: Viola Ecker

Die Idee, Plakatsäulen aufzustellen, kam in den Metropolen des 19. Jahrhunderts auf, um der wilden Plakatierung, die damals alles überwucherte, entgegenzuwirken. Es war ein Berliner Drucker, Ernst Litfaß, der dann die kluge Idee hatte, spezielle Säulen aufzustellen, an denen die Menschen ihre Plakate anbringen konnten. Nach langwierigem Hin und Her genehmigte 1854 endlich der Polizeipräsident Karl Ludwig von Hinkeldey die Aufstellung sogenannter „Annoncier-Säulen“, für die Litfaß in Berlin ein bis 1865 gültiges Monopol erhielt. Bamberg schönstes Monument dieser Art steht zweifelsohne am Eingang der Langen Straße und lässt sich am Besten mit einem Espresso in der Hand vom Café Rondo aus bestaunen. Herr Goldmann sollte sie unbedingt in seinen Skulpturenweg einbauen! Und wann kriegt sie endlich eine Briefmarke? Nachdem die blumige King-Kong-Dekoration vom April (siehe Foto!) abgeräumt ist, warte ich schon voller Spannung auf die neuen Einfälle der Gestalter.

Literatur: Steffen Damm: Ernst Litfaß und sein Erbe. Eine Kulturgeschichte der Litfaßsäule. Berlin: Borstelmann & Siebenhaar, 2005.