Unter Cirren in einen frühsommerlichen Donnerstag

Fritz Froschelmann

Cirruswolken. Foto: Viola Ecker

Wir starten in den Donnerstag (5:50 Uhr) mit viel blauem Himmel und ein wenig Cirrus-Gewölk. Unter Cirrus (Ci), von lat. „Haarlocke“, „Büschel Pferdehaar“ oder auch „Federbusch“, im Deutschen auch „Federwolken“ genannt, fassen die Meteorologen isolierte Wolken in Form weißer, zarter Fäden oder weißer bzw. überwiegend weißer Flecken bzw. schmaler Bänder zusammen. Diese Wolken wirken manchmal faserig-haarförmig, manchmal zeigen sie einen seidigen Schimmer, häufig treten auch beide Erscheinungsweisen nebeneinander auf. Momentan (6:25) verdichten sich die Wolken im Süden und Osten zu Cirrus spissatus (Ci spi), d.h. es entwickeln sich ausgebreitete, dichtere Wolkenflecken, die die Sonne verschleiern, während der Westhimmel nach wie vor freundlichen Cirrus fibratus (Ci fib) – dünne Fasern und Fäden – aufweist. Die Entstehungsbedingungen für Cirrus sind kompliziert und vielfältig und hier und heute nicht zu vertiefen.

Cirren weisen häufig schon sehr frühzeitig auf die Annäherung einer Warmfront hin. Das würde heute prima zur Vorhersage von Stefan Ochs passen, der uns einen sonnigen Tag mit Temperaturen bis zu 26o verspricht. (Die nächste Kaltfront soll dann erst wieder am Freitag Abend das Bamberger Kellervolk erfrösteln lassen, indem Luftmassen aus Ost-Grönland die aktuelle Spanien-Luftmasse wegpusten.)

Kondensstreifen, die durch den heißen Wasserdampf der Triebwerke von Düsenflugzeugen gebildet werden, zählen übrigens auch zu den Cirrus-Wolken. Wie ihre natürliche Verwandtschaft sind sie leuchtend weiß bis gelblich-orange, wenn sie tief über dem Horizont liegen. Diese Leuchteigenschaft verdanken Cirren ihrer geringen optischen Dichte.