von Fritz Froschelmann
Liebe Mitbürger, was sich da momentan an unserem Himmel zeigt, speziell beim Blick nach Westen kann man natürlich auch treffend als „Mistwetter“ bezeichnen, aber zweifelsohne klingt Nimbostratus interessanter.
Das Wort kommt von nimbus (Regenwolke) und stratus (ausgedehnt) und deutet so in gelehrter Diktion auf eine ziemlich massige graue Suppe hin, die den meteorologisch bewanderten Geist motiviert, bei unvermeidlichem Ausgang (z.B. auf ein paar gemütliche Maiböcke) den Regenschirm nicht zu vergessen. Häufig, aber nicht unbedingt zwingend entsteht Nimbostratus durch die Aufgleitbewegung und Abkühlung einer Luftmasse an einer Warmfront. Böse, böse sagt in diesem Fall Fritz Froschelmann, denn solches zieht gerne lang anhaltende Niederschläge nach sich. Wie auf Kommando beginnt’s draußen wieder zu suppen (16:41 Uhr). Ausgedehnt ist der Nimbostratus übrigens nicht nur horizontal, leicht über 100 km, sondern gerne auch vertikal (in unseren Breiten 5-10 km), wodurch er für Sonnenlicht naturgemäß ein tüchtiges Hindernis darstellt. Aber man muss auch das Gute daran sehen: kein Risiko für Sonnenbrand.
Manchmal wird die Unterseite von Nimbostratus von tiefliegenden, zerfetzen Wolken (Pannus) verdeckt, die ihre Gestalt schnell ändern. Das macht die Sache aber für Keller-Wirte nicht grundsätzlich besser, speziell, wenn auch noch Gewitter und Wolkenbruch hinzu kommen (17:11 Uhr).