Gemeinsame Erklärung von Occupy und KAB

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Bamberg (KAB) und die Gruppe Occupy:Occupy (O:O) haben unabhängig voneinander Petitionen gegen die Spekulation mit Nahrungsmitteln auf den Weg gebracht. Diese Petitionen unterscheiden sich naturgemäß im Wortlaut, die Aussage ist jedoch identisch: 

Beide Organisationen bitten den Deutschen Bundestag, die Spekulation mit Nahrungsmitteln strikt zu regulieren.

Die KAB und Occupy:Occupy sehen es als ermutigend an, dass sich unterschiedliche Gruppen in unserem Land dieses Themas annehmen. Um die größtmögliche Aufmerksamkeit für dieses dringende Anliegen zu erreichen, haben die Organisationen in dieser Sache eine intensive Kooperation beschlossen.

Da die Zielgruppen von KAB und Occupy:Occupy grundsätzlich unterschiedlich sind, werden beide Initiativen weiter betrieben. So werden weit mehr Menschen erreicht werden, als mit nur einer Initiative.

Die Ergebnisse werden am Ende der Laufzeit der Petitionen (5. Juni 2012) gebündelt, so dass ein stärkeres Auftreten vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags erreicht werden kann.

Beide Organisationen freuen sich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in dieser wichtigen Angelegenheit.

 

Spekulation tötet Menschen – Das Wetten auf Lebensmittel

Hunger durch hohe Lebensmittelpreise

Wenn Menschen 80 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen und nicht nur 10 bis 20 Prozent, wie in den reichen Industrieländern –, dann sind Preissteigerungen für Getreide, Brot und andere Grundnahrungsmittel für sie eine existenzielle Bedrohung. 2011 waren Weizen, Mais und Reis im weltweiten Durchschnitt nach Abzug der Inflation 150 Prozent teurer als im Jahr 2000. Allein 2010 wurden durch höhere Nahrungsmittelpreise 40 Millionen Menschen zusätzlich zu Hunger und absoluter Armut verdammt. Die Spekulationen mit Lebensmitteln wie Mais, Soja und Weizen an Rohstoffbörsen stehen im dringenden Verdacht, diese Armut und den Hunger mitverursacht zu haben.

Das geht uns alle an!

Obwohl Banken und Versicherungen jeden Verdacht von sich weisen: Es gibt immer mehr stichhaltige Belege, dass die Geldanlage auf den Märkten für Rohstoffe und Lebensmittel Hunger verursacht.

Denn wenn wir in einen Pensionsfonds oder eine Lebensversicherung einzahlen, finanzieren wir über unsere Altersvorsorge möglicherweise auch die Spekulation auf steigende Lebensmittelpreise.

Kein Mangel an Beweisen

Die verantwortlichen Manager der Finanzbranche argumentieren, es gebe keine Beweise dafür, dass Finanzinvestoren auf den Rohstoffmärkten einen mehr als nur kurzfristigen Einfluss auf das Preisniveau haben.

Diese Behauptung ist nicht haltbar!

Regulierung, um Leben zu retten!

Die Belege reichen nach Auffassung von foodwatch und vielen anderen aus, um den Missbrauch der Rohstoffbörsen für die Kapitalanlage zu verbieten. Aber selbst wenn die Verantwortlichen in Finanzindustrie und Regierungen diese Belege nicht als beweiskräftig anerkennen, entbindet sie das nicht von der Verantwortung, gegen diese Finanzinnovationen vorzugehen. Die Anbieter und Vermarkter müssen die Unschädlichkeit ihres Tuns beweisen. Solange die beteiligten Finanzunternehmen dazu nicht in der Lage sind, ist es rechtlich geboten, dass Regierungen und Aufsichtsbehörden alles tun, um mögliche Gefahren für Leben und Gesundheit der Menschen in den Armutsländern durch die Rohstoffspekulation abzuwenden.

Der Handel mit Rohstoff-Futures muss strikt reguliert werden.

Deshalb beteiligen Sie sich an der Petition der KAB Bamberg an den Deutschen Bundestag. Zeichen Sie die Petition im Internet (ab Ende April) oder auf den Unterschriftenlisten.

Die Listen bitte bis zum 7. Mai 2012 an die KAB Bamberg zurückschicken.

3 Gedanken zu „Gemeinsame Erklärung von Occupy und KAB

  1. Ich finde es sehr positiv zu bewerten,dass sich bei diesem anliegen die katholische Kirche und Occupy sich zusammen schliessen.Wenn es darum geht,Hungersnoete zu vermeiden die durch Geschaeftemacherei entstehen,sollten alle an einem Strang ziehen.

  2. Protest gegen Nahrungsmittel-Spekulationen
    Spekulanten profitieren vom Handel mit Nahrungsmitteln, während die Zahl der Hungernden weltweit steigt! Die Initiative handle-fair.de protestiert dagegen!

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