COBURG. Drei Mal schlugen Trickbetrüger, mit einer teilweise abgewandelten Variante des sogenannten „Enkeltricks“, am vergangenen Montag im Stadtgebiet zu. Sie gaben sich als Familienangehörige aus, die wegen angeblicher Unfälle Geld brauchten. Auf diese Weise ergaunerten sie sich 2000 Euro.
Um die Mittagszeit rief eine russisch sprechende Frau bei einem 13-jährigen Jungen an, der sich alleine daheim aufhielt. Sie behauptete, die Mutter des Kindes zu sein und einen Unfall gehabt zu haben. Geschickt gaukelte sie dem 13-Jährigen vor, dass sie für das Krankenhaus 2000 Euro brauche und ein befreundeter Mann das Geld demnächst bei dem Jungen zuhause abholen werde.
Dieser Mann tauchte tatsächlich beim Haus des Kindes auf und nahm das Geld entgegen. Der Betrug flog auf, als der Junge kurz darauf seine ahnungslose Mutter anrief.
Der Abholer des Geldes kann wie folgt beschrieben werden:
- geschätzte 30-40 Jahre alt
- ungefähr 170 cm groß
- extrem kurze helle Haare
- trug vermutlich einen Ohrring
- bekleidet mit schwarzer Jacke
- sprach russisch
Mit derselben Masche versuchte vermutlich die gleiche Anruferin, ebenfalls bei einem russischstämmigen Jungen, an Geld zu kommen. Als dieser aber nicht darauf einging, beendete die Frau das Gespräch. Sie rief jedoch gleich darauf im selben Anwesen eine weitere Angehörige der Familie an und erzählte einer 69-jährige Frau, dass deren Schwiegertochter in einen Unfall verwickelt worden war und sie deshalb in ihrem Auftrag anrufe. Die 69-Jährige glaubte der Frau jedoch nicht, worauf sich nun der angebliche Anwalt ihrer Schwiegertochter meldete. Er forderte 17.000 Euro für deren Operation. Auch auf diesen Trick ließ sich die Angerufene glücklicherweise nicht ein.
Auch eine 53-jährige Coburgerin erhielt einen Anruf der russisch sprechenden Frau, die in diesem Fall behauptete, ihre Tochter zu sein und im Krankenhaus zu liegen Die Angerufene erkannte jedoch, dass dies gelogen war, so dass die Betrüger ihr Vorhaben aufgaben.
In allen Fällen hat die Kriminalpolizei Coburg die Ermittlungen aufgenommen und bitte um sachdienliche Hinweise unter der Tel.-Nr. 09561/645-0.
Die oberfränkische Polizei warnt die Bevölkerung vor Betrügern mit dieser Masche und gibt folgende Verhaltenstipps:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis
- Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen
- Informieren Sie unter der Notrufnummer 110 sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt