Das Erzbistum Bamberg veröffentlicht Jahresabschluss 2019 und Haushalt 2021

Erzbistum Bamberg

Das Erzbistum Bamberg ist auch in schwieriger Zeit solide aufgestellt / Rücklagen müssen angegriffen werden

Bamberg. Das Erzbistum Bamberg hat gemäß den Kriterien des Handelsgesetzbuches (HGB) seinen Jahresabschluss 2019 sowie die Jahresabschlüsse weiterer diözesaner Rechtsträger (Erzbischöflicher Stuhl, Metropolitankapitel zu Bamberg, Emeritenanstalt der Erzdiözese Bamberg und Erzbischöfliche Ernestinische Seminarstiftung) vorgelegt. Außerdem wurde der vom Diözesansteuerausschuss verabschiedete Haushalt für das Jahr 2021 veröffentlicht.

„Die Veröffentlichung der Finanzberichte 2019 und des Haushalts 2021 des Erzbistum Bambergs fällt in eine Zeit großer Herausforderungen“, sagte Finanzdirektor Mathias Vetter. Auch wenn der Jahresabschluss 2019 zeige, dass das Erzbistum solide aufgestellt sei und ein positives Bilanzergebnis aufweise, sei in den kommenden Jahren mit niedrigeren Einnahmen zu rechnen. „Die Jahre 2020 und 2021 werden von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt sein, die auch finanziell die ganze Gesellschaft und somit auch die Kirche in einem erheblichen Maße betreffen. Deshalb wird es künftig noch wichtiger sein, genau zu analysieren, welche Aufgaben in der Kirche Priorität haben und mit den verfügbaren Finanzmitten zu bewältigen sind“, so der Finanzdirektor.

Jahresabschluss 2019:

Die Kirchensteuern stellten für das Erzbistum Bamberg im Berichtsjahr 2019 mit 190 Millionen Euro die Hauptertragsquelle dar. Hinzu kamen Erträge aus öffentlichen Zuschüssen, Mieten und Pachten. Auf der Aufwandsseite standen 98 Millionen Euro Personalkosten für rund 1800 hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge, im Bildungsbereich und in der Verwaltung. Rund 25 Millionen Euro investierte das Erzbistum in kirchliche Gebäude wie Kindertagesstätten, Schulen, Bildungshäuser und Pfarrheime. Der Jahresabschluss wies für 2019 ein positives Bilanzergebnis von 1,7 Millionen Euro aus, das entsprechend dem Beschluss des Diözesansteuerausschusses als Corona-Sonderzuschuss an die Pfarreien überwiesen wurde.

Das Vermögen des Erzbistums, zu dem Finanzanlagen sowie für kirchliche und karitative Aufgaben genutzte Grundstücke und Gebäude gehören, wird auf 783 Millionen Euro beziffert. Hierzu zählen beispielsweise die Bildungshäuser in Vierzehnheiligen und das Jugendbildungshaus Am Knock in Teuschnitz, die Gebäude der diözesanen Schulen oder auch der Stadtkirche Nürnberg. Nach Berücksichtigung aller Verpflichtungen verbleibt ein Eigenkapital in Höhe von 583 Millionen Euro; davon sind 477 Millionen Euro zweckgebundene Rücklagen für Bauerhaltung etc.

Der Erzbischöfliche Stuhl umfasst ein Vermögen von rund 5 Millionen Euro, das aus Gebäuden und Finanzanlagen besteht. Es steht für die Dienste und Aufgaben des Erzbischofs zur Verfügung.

Das Metropolitankapitel, das vor allem für die Domkirche verantwortlich ist, hat ein Vermögen von rund 13 Millionen Euro. Der größte Teil besteht aus Kunstgegenständen und historischen Büchern.

Das Vermögen der Emeritenanstalt, die der Versorgung der Geistlichen im Ruhestand dient, liegt bei 175 Millionen Euro und entspricht damit den handelsrechtlich auszuweisenden Pensionsverpflichtungen.

Das Vermögen der Erzbischöflichen Ernestinischen Seminarstiftung liegt bei 46 Millionen Euro; der größte Einzelwert ist das Bistumshaus St. Otto am Heinrichsdamm in Bamberg.

Die Jahresberichte aller fünf Rechtsträger sind öffentlich einsehbar. Die Ordnungsmäßigkeit der Jahresabschlüsse und die Verwendung der Mittel wurden von unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften geprüft und uneingeschränkt bestätigt.

Haushalt 2021:

Für das laufende Jahr 2021 weist das Erzbistum in der geplanten Gewinn- und Verlustrechnung Erträge von 219,5 Millionen Euro sowie Aufwendungen von 228,5 Millionen Euro aus. Die Erträge setzen sich aus Kirchensteuerzahlungen (75,9 Prozent), Zuschüssen und Zuweisungen (14,0 Prozent), Erträgen aus Vermögensverwaltung (4,4 Prozent) sowie sonstigen Erträgen (5,7 Prozent) zusammen. Auf der Aufwandsseite stellen die Personalkosten (43,5 Prozent) und die gewährten Zuschüsse/Zuweisungen (36,2 Prozent) die größten Positionen dar. Das zu erwartende negative Jahresergebnis von minus 9,0 Millionen Euro muss durch Rücklagenentnahmen ausgeglichen werden.