Radentscheid Bamberg
Die Mehrheit im Stadtrat für den Antrag der Fraktionen Grünes Bamberg und SPD „Sofortmaßnahme Zukunft Lange Straße 2020“ wackelt. Der Radentscheid Bamberg möchte dem nicht tatenlos zusehen und fordert von allen Stadträt*innen, die Pläne zu unterstützen. Dieser Forderung soll mit einer Petition Nachdruck verliehen werden. Petitionsinitiator Sebastian Gross mahnt: „Der erfolgreiche Radentscheid war ein klares Signal der Bürger*innen an die Politik. Die Menschen wollen eine gerechte Mobilitätspolitik, die endlich auch Fußgänger*innen und Radfahrer*innen in den Blick nimmt. Der Stadtrat darf nicht vor Einzelinteressen einknicken.“
Der Antrag zur Langen Straße sieht vor, die Aufenthaltsqualität und somit auch die Attraktivität zum Flanieren und Einkaufen zu verbessern. Konkret geht es in dem Antrag darum, den Radweg in der Langen Straße in Richtung Schönleinsplatz vom Hochbord auf die Fahrbahn zu verlegen. Dadurch muss eine Haltezone in Richtung Schönleinsplatz verlegt werden. Dafür gewinnen Fußgänger*innen mehr Platz. Mögliche Konflikte mit dem Radverkehr sollen beseitigt werden, indem dieser ebenfalls mehr Platz erhält. Die Maßnahme beeinträchtigt den fließenden KFZ-Verkehr nicht.
Gleichzeitig ist diese Maßnahme aus Sicht des Radentscheids lediglich ein erster Schritt hin zu einer attraktiveren Langen Straße, von der auch die Geschäfte weiter profitieren sollen. Standortnachteile in der Langen Straße gegenüber den attraktiven Lagen in der Fußgängerzone, können durch ein innovatives Mobilitätskonzept minimiert werden. Dies muss perspektivisch erarbeitet werden.
Um dem aktuell erhöhten Infektionsgeschehen Rechnung zu tragen, schlägt der Radentscheid vor, insbesondere an dieser Stelle kurzfristig einen geschützten Pop-Up-Radweg anzulegen. So soll den zu Fuß gehenden und Radfahrenden ermöglicht werden, die Mindestabstände auf dem bisher sehr engen Gehweg und Radstreifen einzuhalten. Gleichzeitig kann eine Praxiserprobung des Konzepts erfolgen.
Der Radentscheid ruft alle Bamberger*innen auf, die Petition „Sofortmaßnahme Zukunft Lange Straße 2020“ zu unterstützen. Der Stadtrat soll wissen: Die Verkehrssituation in der Langen Straße muss zugunsten der zu Fuß gehenden dringend angepasst werden. Der Antrag soll voraussichtlich in der kommenden Sitzung des Mobilitätssenats am 24.11.2020 auf der Tagesordnung stehen.
In Hinblick auf das Infektionsgeschehen und den relativ kurzen Sammelzeitraum verzichtet der Radentscheid auf eine Papiersammlung. Um eine digitale Unterschrift wird auf der Plattform „Open Petition“ gebeten: https://www.openpetition.de/petition/online/sofortmassnahme-zukunft-lange-strasse-2020#petition-main
Über den Radentscheid Bamberg:
Der Radentscheid Bamberg ist eine Initiative engagierter Bürger*innen aus Bamberg. Unter uns sind Student*innen und Selbständige, Berufstätige und Rentner*innen. Wir sind Singles, Eltern und Großeltern. Viele von uns schätzen das Fahrrad als praktisches Verkehrsmittel für die Stadt. Viele von uns fahren aber – je nach Bedarf – auch mal mit dem Auto oder dem Stadtbus. Manche von uns benutzen das Rad für alltägliche Wege oder pendeln mehrere Kilometer zur Arbeit, und manche von uns fahren einfach gerne in der Freizeit. Uns alle eint der Wunsch nach mehr Radverkehrssicherheit durch eine adäquate bauliche Infrastruktur und mehr Sensibilisierung für den Radverkehr – der Wunsch nach einem sicheren Miteinander aller Verkehrsteilnehmer*innen.
Den Tschenderkäse mal zu beleuchten finde ich sehr angebracht. Irgendwie hat man das Gefühl, dass die meist/innen eher abgeneigt sind unsere Sprache dermaßen zu verändern.
Über das „Frühwarnzeichen“ vom Bergradfahrer sollte man wirklich nachdenken.
Lustig ist allerdings, dass der Artikel eigentlich um die Lange Straße geht….. aber die hieß ja auch schon zweimal anders. Ursprünglich wars die „Langgass“, die heute in Schöndeutsch natürlich Lange Straße heißt.
Konsequenter Weise müsste man also umgehend den Stazinäriweg in Schwarzwurzelstraße umbenennen.
Hier stimme ich einmal mit „Bergradfahrer“ überein.
Auch ich finde dieses „Neusprech“ / „Schönsprech“ einfach
nur abstossend.
Das Studierende ist morgens auf dem Weg zur Uni das Busfahrende
und abends das Saufende, nachts aber das Schlafende.
Früher war das einfach ein Student.
Es gibt noch den Langzeitstudent, Papas und Mamas Liebling und die vielen grünen Geisteswissenschaftler……!
Aber bald wird es ja keine Geschäfte mehr geben, dann erübrigt sich jegliche dringende Entscheidung zur Langen Strasse. Dann heisst die nämlich „lange Nase“ mit besonderen Dank an Corona und die vielen Radfahrer, in Stadt Land und Politik.
Genau, aber in Absurdistan ist das nun eben üblich. Die Einhaltung der deutschen Sprache verkommt mehr und mehr. Und in Bayern sind sie schon führend mit Vermischung bayrischer Mundart und diesen Neusprech.
Welcom Dahoam.
Sprachexperte Schwermer rügt fallweise zurecht einen weithin vorauseilenden Gehorsam zulasten muttersprachlicher Wertschätzung, strauchelt gleichwohl an immergleicher Hürde:
mit wem, Maître de Plaisir und insbesondere in Bayern? Satzglied-Dativobjekt: „… mit diesem Neusprech.“
Die gute Nachricht: Das rechtstreue Virus respektiert das Bamberger Straßendekret ohne Wenn und Aber, hat verbotene Routen, lauschige Brunnen und Plätze auswendig gelernt, meidet mithin Widerrechtliches per se wie die Pest.
Von einen Bähr Virus lasse ich mich bestimmt nicht anstecken.
Q.e.d.
Achtung: Austraße, U2, alternierend St. Martin und wegen großen Andrangs, findet doch noch statt in der ersten Novemberhälfte ein Zusatz-Seminar „Über die allmähliche Menschwerdung der Hominiden mithilfe multilingualer wie auch in Sonderheit deutscher Grammatik“.
Um pünktliches Erscheinen wird schon heute gebeten!
Ihren angedeuteten Sprachexperten gibt es nicht, dieser sind jedoch in Ihrer Nähe zu finden. Mit Ihren besonderen Stil kommen manche tatsächlich ins Straucheln und man könnte denken es mit einen Schauspieler zu tun haben. Wer sind sie?
„Ich habe, glaube ich, die Zwischenstufe zwischen Tier und Homo sapiens gefunden. Wir sind es.” (Konrad Lorenz)
Nette Idee, hätte ich fast unterschrieben, aber bei dem Deutsch nicht!
Ab „Die zu Fuß Gehenden“ war Schluss bei mir. Das sind „Fußgänger“! Dieses idiotische Partizip, sei es Präsens bei „Studierenden“ oder Perfekt bei „Geflüchteten“ ist wider jedes Sprachgefühl. Das ist unästhetisches „Neusprech“, wie es in 1984 wunderbar vorgeführt wird.
Wenn ich die Sprache verändern muss, um meine Idee unbewusst in die Köpfe der Zielgruppe zu transportieren, dann bediene ich mich Mitteln wie sie schon Viktor Klemperer in LTI schildert. Jede Diktatur baut ihre eigene Sprache auf.Somit kann Sprache auch zu einem Frühwarnzeichen werden.
Nur am Rande: Neben den Partizipien tauchen neuerdings in anderem Kontext vermehrt auf: „Hedonisten“ „Superspreader“ „Risikourlauber“ „Leugner“ „Verharmloser“ „Relativierer“, die einer „nationalen Notlage“ gegenübergestellt werden. Kommt jedem, der in Geschichte wach war, bekannt vor. ;-)
Dem Wiggerl sei Oma fragt mich was ein Lockdown ligth ist und setzt gleich nach. Ist das ein Zugunglück mit Leuten, weil sie es immer im Fernsehen hört?
Ich habe ihr kurz erklärt das es neudeutsch Denglish für „Ofen aus“ heissen soll.
In diesem Sinne Lappen auf die Klappen und selbige halten!
Ja, und beim jetzigen Neusprech ist der Ofen tatsächlich aus. Neue Wörter von den Influencern wie, pandemiert, gelockdowned, degoutantiert, da freuen wir uns.