Dankbare Solisten, dankbares Publikum

Rosengartenserenaden Bamberg e.V.

Das „Melton Tuba-Quartett“ musizierte auf dem Michelsberg

Am Samstag, dem 22. August 2020, fand auf dem idyllisch gelegenen Michelsberg das erste „post Corona“ Konzert des Melton Tuba-Quartetts statt. Die vier Tubisten Hartmut Müller, Heiko Triebener, Ulli Haas und Jörg Wachsmuth trafen sich 1987 bei einem Probespiel-Wettblasen und beschlossen spontan ein Quartett zu gründen. Mittlerweile sind sie mit ihrem international und historisch grenzüberschreitenden Repertoire zum festen Bestandteil der Musikwelt geworden, Corona brachte jedoch deren gemeinsames Musizieren in den letzten 6 Monaten zu einem unerwünschten Stillstand.

Ein lauwarmer Sommerabend auf dem Bamberger Michelsberg: Während die letzten Hochzeitsgäste langsam abebben, sitzen bereits erwartungsvoll die Konzertbesucher auf ihren auf „Corona-Abstand“ eingerichteten Plätzen. Seit März war bereits das Musikleben zum Erstarren gekommen, Publikum und Künstler sind hungrig einander zu begegnen, sich zu begrüßen, sich gegenseitig Musik bzw. Beifall zu schenken.

Bevor man die vier Berühmtheiten überhaupt physisch wahrnimmt, hört man die ersten Takte der „La danza“ von Gioacchino Rossini, die sich anschließend mit John Philipp Sousas „Washington Post March“ zusammenfügen. Unter dem Begriff „Verschmelzung“ scheint das gesamte Konzert zu stehen, das den Zuhörer durch die unterschiedlichsten Gattungen aller historischen Epochen seit dem 18. Jahrhundert begleitet. Nach der herzlichen Begrüßung Heiko Triebeners, der begeistert bestätigt, dass er sich genauso wie die Konzertgäste auf die erste „life“ Begegnung gefreut habe, wird das Publikum von den geheimnisvollen Tönen eines mittelalterlichen Barden-Gesangs verführt, dessen wiederkehrendes Leitmotiv von Liebe, Klage und Heldentaten zeugt. Unerwartet über Moderne und Postmoderne kommt man bei … Mozart an, nämlich der Arie der Königin der Nacht aus der „Zauberflöte“, unter solistischer Vorführung Heiko Triebeners – in entsprechender „Verkleidung“.

Weiter geht’s mit Arrangements aus dem Turbo-Folk Genre, Schlager, Pop, Filmmusik – alles vom begeisterten Applaus begleitet. Nicht fehlen konnte natürlich Rimski-Korsakows „Hummelflug“, der – wie in Stefan Raabs „Late Night Show“ – mit einer unglaublichen Geschwindigkeit und Akkuratesse vorgetragen wird.

Die Begeisterung des Publikums fordert – vollkommen berechtigt – mehrere Zugaben ein. Für alle Musikliebhaber – unabhängig vom Genre, ob Klassik, Moderne, Postmoderne, Pop, Folk, Schlager oder Jazz – wird sich auch in der Zukunft eine Begegnung mit dem „Melton Tuba Quartett“ als einzigartig und einprägsam erweisen.