Weltweit werden gesellschaftliche Fragen gestellt, bestehen Unsicherheiten, die einer interkulturellen Antwort und generationsübergreifenden Verantwortung bedürfen. In diesen Tagen eröffnet das CHINO – Chinesische Filmfest Bamberg einen Dialog der Kulturen. Vom 2. bis 5. Februar werden im Lichtspiel-Kino Bamberg deutsch-chinesische Gemeinsamkeiten gefunden und Unterschiede gefeiert.
Das CHINO setzt als erstes und einziges chinesisches Filmfest der Stadt ein Schlaglicht in der Film- und Kulturszene Bambergs. Von deutschen, chinesischen und internationalen Studierenden der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, insbesondere vom Lehrstuhl Literatur und Medien, organisiert, bieten die Festivaltage einen umfassenden Einblick in die chinesische Filmkultur. Dabei werden höchst aktuelle Filme wie „Asche ist reines Weiß“ von Jia Zhangke oder „Bis dann, mein Sohn“ von Wang Xiaoshuai, aber auch „Street Angel“ aus dem Jahr 1937 oder „Flowers of Shanghai“ von 1998 als Klassiker in das Festival-Programm aufgenommen. Zugleich bietet das CHINO dem Publikum vom Dokumentationsfilm bis zur Animation eine weitgefächerte Genreauswahl an. Um dies so authentisch wie möglich zu gestalten, werden die Filme in Original mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt.
Die kulturübergreifende Intention wird von den Studierenden durch eine Zweisprachigkeit im gedruckten wie veranstalteten Programm fortgeführt. Individuelle Einleitungen und Q&A-Runden bieten vor und nach jedem Film einen Raum, um sich über offene Fragen und (Film)eindrücke auszutauschen – eine Gelegenheit des kulturellen Einander-Näherkommens auf Deutsch und Chinesisch. Daran schließen sich die verschiedenen Workshop-Angebote des CHINOs an. Durch chinesische Kalligraphie, Maskenmalerei oder eine Anprobe der ältesten Tracht der Welt – dem Han-Kostüm – wird jahrtausendalte Kultur hautnah greifbar.
Das Chinesische Filmfest ist mehr als nur ein Festival rund um die Kunst und Tradition des chinesischen Films. Im Lichtspiel-Kino Bamberg schaffen die Studierenden den Anfang eines offenen Gesprächs zweier Länder und Kulturen. Das CHINO erinnert daran, dass nicht trotz, sondern gerade durch Gemeinsamkeiten und Unterschiede ein bereicherndes Miteinander entsteht. Ein Miteinander, dass nicht nur die Zukunft bestimmen kann, sondern bereits in der Organisation der Festivaltage unter den deutschen, chinesischen und internationalen Studierenden stattgefunden hat.