Beim Klimaschutz Ernst machen

Bamberger Klimaschutzbündnis

an die Stadträt*innen

Am 23.07.2019 beauftragte der Stadtrat die Verwaltung damit, unter der Bezeichnung „Klima- und Artenschutzprogramm“ ein „konkretes Aktionsprogramm mit zeitlichem Umsetzungsprogramm zur Erreichung der Umwelt- und Klimaziele“ vorzulegen. Außerdem sollte dabei auch über eine Klimaresolution gesprochen werden.

Der vorgelegte Entwurf bleibt weit hinter den Erwartungen zurück, ist weder ambitioniert noch konkret genug. Er enthält weder ein zeitliches Umsetzungsprogramm noch (abgesehen vom Umweltbeirat) neue Projektideen, die über bestehende Engagements der Stadt hinausgehen. Es wird keine Verbindung zwischen den aufgezählten Maßnahmen und den kommunal gesetzten Klimazielen hergestellt und es wird nicht ersichtlich, wie, in welchem Umfang und wann diese Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele beitragen sollen. Manche der im Juli von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Maßnahmen – wie etwa die jährliche CO2-Bilanzierung – finden sich in stark abgeschwächter Form („alle 5 Jahre“) im Dokument wieder, andere – wie die Erstellung eines externen Gutachtens zur kommunalen Umsetzung der Klimaschutzziele – fehlen völlig. Ebenso deckt das vorgelegte Aktionsprogramm wichtige Bereiche wie etwa Müllvermeidung, Finanzen, Bildungsarbeit, Industrietransformation und nachhaltigen Konsum gar nicht erst ab und bleibt dadurch unvollständig.

Der vorgesehene Klimaschutzmanager soll sich hauptsächlich mit Klimaanpassungsmaßnahmen beschäftigen. Klimaanpassung ist zwar auch notwendig, aber eben kein Klimaschutz. Sie steht manchmal sogar im Konflikt zum Klimaschutz, wenn bspw. Klimaanlagen als Klimaanpassungsmaßnahme eingebaut werden, die wiederum für erhöhte CO2-Emissionen verantwortlich sind. Die Stadt bleibt weit hinter ihren Möglichkeiten zurück und vermittelt dadurch den Eindruck, an Klimaschutz nur am Rande interessiert zu sein Die Politik des “Schau mer mal” wird der Herausforderung durch den Klimawandel nicht gerecht. Wenn wir als Mitverursacher*innen Verantwortung tragen wollen, sollte unser Fokus darauf liegen, weitere Umweltverschmutzungen (bspw. durch CO2) zu vermeiden.

Wir fordern von der Stadt Bamberg, ihre selbstgesteckten Ziele ernst zu nehmen und beim Klimaschutz endlich ernst zu machen.

Aufgrund der Tatsache, dass das vorgelegte Aktionsprogramm nicht den formalen und inhaltlichen Vorgaben des Stadtratsbeschlusses vom 23.07.2019 entspricht, fordern wir, dass die Stadtverwaltung das Aktionsprogramm im Hinblick auf den konkreten Beitrag zur Erreichung der kommunalen Klimaziele überarbeitet und im Januar 2020 der Öffentlichkeit vorstellt. Bei Bedarf kann dabei auch eine hierfür einzurichtende Arbeitsgruppe unter zivilgesellschaftlicher Beteiligung zu Rate gezogen werden.

Wir fordern von allen Fraktionen, den Haushalt 2020 entsprechend so auszurichten, dass für die Entwicklung eines verbindlichen Klimaschutzaktionsprogramms mit messbaren Indikatoren genügend Daten ( CO2-Bilanzierung) und Mittel (Personalstellen) zur Verfügung gestellt werden.

Bitte nehmen Sie unsere Sorge um den kommunalen Klimaschutz ernst. Es geht um unser aller Existenzgrundlage.

Mit enttäuschten, aber hoffnungsvollen Grüßen,

  • die Sprecher*innen des Bamberger Klimaschutzbündnisses Laura Kohler, Dr. Marion Munz-Krines, Luca-Tim Rosenheimer, Riccardo Schreck
  • Fridays For Future Bamberg,
  • Radentscheid Bamberg,
  • Katholische Arbeitnehmerbewegung,
  • Scientists For Future Bamberg,
  • ADFC Bamberg (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub e. V.),
  • Students For Future Bamberg,
  • Bund Naturschutz Bamberg,
  • Parents For Future Bamberg,
  • Evangelische Jugend Bamberg,
  • Change e. V.,
  • Attac Bamberg,
  • Greenpeace Bamberg,
  • Bund Naturschutz Bamberg,
  • Klimagruppe Transition Bamberg,
  • Bürgerinitiative Für den Hauptsmoorwald,
  • Bicycle Liberation Front,
  • Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bamberg, u.a.

12 Gedanken zu „Beim Klimaschutz Ernst machen

  1. was für ein Sermon an Kommentaren:).. Hallo aufwachen, guckt Euch mal die Eröffnungsreden zur aktuellen Klimakonferenz an, es gibt wirklich was zu Tun! 30 Jahre Gewaaf, zugunsten der Wirtschaft, haben den Planeten nicht verbessert. Ich möchte meinen Platz im Haus Erde sauber für meine Nachkommen hinterlassen… Schönen Advent:)

  2. Geradeheraus und genau genommen? Dieses Klimadings ist zurückzuführen nicht zuletzt auf jenes „Yeah! Yeah! Yeah!“ aufsässig lärmender Musikanten, geschuldet ihren augenscheinlich komischen Frisuren und einem Sich-nicht-mehr-waschen-Wollen, jawohl, Mitte der 1960er Jahre, im vorigen Jahrtausend!
    Und sage keiner, dass es keine warnenden Stimmen …

    Apropos: Die ortsansässigen „Lampenputzer e.V.“ – Vereinszweck: geselliges Lampenputzen – nehmen noch Mitglieder auf, befristet bis 31.12.2019 (Datum des Poststempels).
    Voraussetzung: ein freundliches Anschreiben, ergänzt um eine handschriftliche DIN-A4-Seite „Warum ist es am Rhein so schön!“
    Dem Gedankenfluge beizuheften a) eine Lese- und b) Aufnahme- sowie c) Bearbeitungsgebühr von jeweils EUR 50,00 (i.W.: drei Mal EUR fünfzig0/100 = in summa EUR 150,00 = EUR einhundertfünfzig0/100) – jedoch sind gültig nur saubere Scheine!
    Wie auch gerne ein Erstkontakt an unserem Stand beim Weihnachtsmarkt, linke Reihe, rechte Seite, neben dem Konfetti-Sepp.

  3. Fraglos stünde es den Herren Vorrednern gut zu Gesichte, wenigstens unterm Arm zu deponieren Übungsblätter ab und an, wie auch fallweise zur gefälligen Belehrung:
    deutsche Rechtschreibung und deutsche Grammatik!

    • Ja, unter dem Arm Komma zu deponieren, was immer es auch heißen mag!
      Ist ja nicht so einfach, wenn man es doppelt sieht und Fehler kann er behalten, wir nehmen ihm seine auch nicht ab. Explizit und überhaupt generell. Lach….nichts für ungut!

    • Die jetzige „deponierte“ deutsche Rechtschreibung ist eine Schande. Das Lehnwort „Grammatik“ kann man stehen lassen, jedoch über den Schreibstil mancher Hauptredner kann sich einer seine Gedanken machen.

  4. Wenn ich hier die ganzen so stolzen Namen sehe, wird mir grundlegend um mein Dasein bange. Bei all den ‚futures‘ fehlte noch Extinction Rebellion.
    Unter den Artenschutzprogramm mögen sich deutsche Bürger schon mal Gedanken machen, wenn deren Dasein dann von anderen übernommen wird.

    • Es geht Ihnen allen um ihre „Existenzgrundlage“, so steht es da!

      Das glaubt man auch sofort, weil ohne Klimawahn kein Geld mehr!

      • Ach Goddela, der Verschwörungsgerd weiß wieder alles.
        Darum die Fragen an Sie:
        Welches Geld? Wer zahlt wem wieviel und wofür?

        Das können Sie doch sicher konkretisieren, oder? Vor allem im Fall der KAB, der EJ oder des ADFC fände ich das interessant. Die müssten das ja in ihrer Buchführung nachweisen. Sie haben als Superdurchblicker doch da sicher Einblick. :-)
        Ist ja nicht nur hohles Geschwätz, was Sie von sich geben, ist sicher fundiert.

        @Schwermer: Die „extinction“ mancher besonders stolzer Deutscher wäre weder ökonomisch noch kulturell spürbar, dürfte hingegen die Stimmung verbessern. Wussten Sie, dass Sie wie der unselige „Allgemeine Deutsche Sprachverein“ klingen? Aber es gibt ja auch in Namibia noch Leute, die sich dem Kaiser verbunden fühlen. ;-)

        • Da wird mir doch von Ihnen mein unseliges Deutsch abgesprochen. Sehen Sie sich doch mal gefälligst in der heutigen deutschen Sprache um, da koennte man einiges ausrotten. Bei Ihren Worten, einige im fränkischem Dialekt, unterstelle ich Ihnen ja auch nichts, jedoch muss ich dabei manchmal schmunzeln. Sonderbar auch, bei deutschen Ministerien wird mitunter die „Beibehaltung der Deutschen Sprache“ gefordert!! Weiter, in Namibia lebe ich nicht. Ihre besondere Bemerkung mir gegenüber ist wahrlich eine sehr schräge.

          • Eine weitere Anmerkung zu Bergradfahrers Seitenhieb. Zwecks Ihrer Aussprüche fuer den unseligen allgemeinen deutschen Sprachverein mögen Sie sich mal bei der Stiftung Deutsche Sprache umsehen. Beim Leiter der Stiftung, Prof. Dr .Dr. h. c. Helmut Glück koennten Sie sich mal schlauer machen denn dieser Herr wohnt ja in Ihrer Nachbarschaft in Bamberg.

          • Aufgeschreckt zum wiederholten Male aus unabdingbar und erholsamem Winterschlaf:

            Keinesfalls und seitens Bergradfahrers ist Ihnen „unseliges Deutsch abgesprochen“ – vielmehr das Gegenteil der Fall.
            Gerügt mithin, nämlich reflektiert Ihr fallweiser Duktus – freilich Ihr gutes Recht, wie auch vorliegend im Diskurs.
            Heißt festgezurrt die Nachtmütze, indes mit einem Lektürehinweis wie folgt:

            https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeiner_Deutscher_Sprachverein

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