Steigerwald: Geschützter, aber noch nicht geschützt genug

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag

MdL Sowa geht davon aus, dass Buchenwald vom neuen Artenschutzgesetz profitiert, auch wenn er noch nicht explizit zum Schutzgebiet erklärt wurde

Spuren der Ernte-Maschinen. Foto: Vera Stadler

Als „Etappenziel für den Steigerwald“ bezeichnet die oberfränkische Landtagsabgeordnete Ursula Sowa (Bamberg) das in der vergangenen Woche beschlossene Artenschutzgesetz. Auch wenn der Hohe Buchene Wald im Norden noch nicht als Schutzgebiet ausgewiesen wird, sieht Sowa das Areal durch das neue Gesetz „wesentlich besser geschützt als vorher“.

Jedenfalls dann, wenn die Regierung künftig im Sinne des Gesetzes handelt. Und hier will sie Ministerpräsident Söder beim Wort nehmen. Dieser hatte angekündigt, dass die Bayerischen Staatsforsten ihre Wälder künftig als Klimawälder verstehen, ihr oberstes Ziel also Klimaschutz und nicht Profit sei. Auf 30 Millionen Euro Überschuss, die bisher jährlich an den Staatshaushalt abgeführt werden, will Söder verzichten.

„Das ist ein Wort“, sagt Sowa, „und darauf können und müssen wir die bayerische Staatsregierung festnageln – auch und gerade im Steigerwald. Wenn Söder die Waldwende ernsthaft betreibt, dann muss der nördliche Steigerwald mit seinen für den Klimaschutz wertvollen alten Buchenbeständen das erste Waldstück sein, das davon profitiert – das ist eine ganz einfache Logik.“

Gleichwohl hält die grüne Fraktion im Bayerischen Landtag am Ziel fest, den nördlichen Steigerwald als nutzungsfreies Schutzgebiet auszuweisen. „Wir sind dem näher gekommen, aber noch nicht am Ziel“, lautet das Resümee der Grünen, womit sie auf einen offenen Brief des Vereins Nationalpark Steigerwald antworteten.