Im Wüstensand, da lag ermattet
der Ritter Wolf von Freienau.
Weit und breit nicht’s was beschattet.
Da hat der Wolfen eine Schau.
Er sieht, von Winden angetrieben,
Dünen wandern übers Land.
Und dazwischen träge liegen
Wüstenschiffe voll bemannt.
Von einem steigt beschwingt hernieder
ein leicht verhülltes dralles Weib.
Der Ritter reckt die müden Glieder
und richtet auf den dürren Leib.
Doch Morgana, Truggebilde,
schwindet in der heißen Luft.
Ein Geier ist’s, der Wolfen findet.
In Freienau bleibt leer die Gruft.
© Cornelia Stößel 2019/Juli