CSU Bamberg
Christian Lange heißt nun auch offiziell der Bewerber der Bamberger CSU bei der Oberbürgermeisterwahl am 15. Mai 2020. Mit 93,6 Prozent sprachen die zahlreich erschienenen Mitglieder am Montagabend in der städtischen Konzert- und Kongresshalle den 47-jährigen Zweiten Bürgermeister Bambergs das Vertrauen aus. Mit Langes Wahl will die CSU den Politik- und Generationenwechsel im Bamberger Rathaus einleiten.
Wer erwartet hatte, eine Nominierungsveranstaltung der CSU finde in einem Wirtshaus statt, sei von Blasmusik und Bier geprägt und falle durch markige Worte aus, der sah sich bei der Aufstellungsversammlung der Bamberger Christsozialen am Montagabend enttäuscht: Modern, weiblich und digital aufgestellt präsentierte sich die stärkste politische Kraft in Bamberg mit einem Kandidaten, der eher leis und wissenschaftlich bedächtig, aber zugleich klar und konzentriert in der Sache auftrat. Dabei stellte sich die CSU als Union dar, die mit allen Kräften nach 25 Jahren den Chefsessel im Bamberger Rathaus zurückerobern will. CSU-Generalsekretär Markus Blume rief die Bamberger aus München ebenso per Videobotschaft zum Kampf um das rote Rathaus auf wie Staatssekretär Thomas Silberhorn.
Der Bamberger Landtagsabgeordnete Holger Dremel und der Vorsitzende der CSU-Kreistagsfraktion, Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (Litzendorf), taten dies persönlich für die Landkreis-CSU; und auch Staatsministerin Melanie Huml, die verspätet eintraf, rief die CSU und ihre Anhänger persönlich im Saal zur Unterstützung für Christian Lange auf. „Die Union ist einig und willens, den Politik- und Generationenwechsel im Bamberger Rathaus einzuläuten“, freute sich daher auch der Kreisgeschäftsführer der Union, Florian Müller.
Lange selbst wurde vom CSU-Ehrenvorsitzenden, Altbürgermeister Rudi Grafberger vorgeschlagen. Dieser führte aus, dass es nach 25 Jahren an der Zeit sei, dass der Chefsessel im Bamberger Rathaus wieder von einem CSU-Oberbürgermeister eingenommen werde. In einem eigens gestalteten Videofilm sprachen sich weitere Bamberger Persönlichkeit wie Prof. Dr. Gerhard Seitz, Altbürgermeister Rudi Grafberger, die Stadträte You Xie und Anne Rudel, Anna Niedermaier und Anna-Marie Bauer für die junge Generation, der Gastronom Ralf Schmidtlein oder die beiden Bamberger Künstler Florian Herrnleben und Dirk Bayer für Lange aus. In seiner anschließenden Überleitung gesellte sich zu ihnen der Bamberger Vorsitzende des Stadtverbandes für Sport, Wolfgang Reichmann, der mit gezielten Fragen ins Publikum die Aufbruchsstimmung unter den Bamberger Christsozialen handgreiflich spürbar machte.
Lange selbst legte den Mitgliedern der Bamberger CSU unter dem Motto „Weiter-Anders“ dar, dass er einerseits inhaltlich an der guten Regierungsarbeit in Bamberg (= „weiter“) festhalten, aber andererseits klar neue Wege (= „anders“) eingeschlagen wolle. So sprach sich Lange beispielsweise dafür aus, das Baureferat personell zu verstärken, damit Bauanträge rascher und besucherfreundlicher bearbeitet werden könnten, warb für ein „echtes“ Bildungsreferat, um die Fragen von Schulhaussanierung und Ganztagesangebot für Familien strukturierter und ganzheitlicher anzugehen, führte aus, dass er sich eine neue Zufahrt zum Bamberger Klinikum von der Waizendorfer Straße her wünsche und warb für ein eigenes städtisches Kulturzentrum im Kesselhaus mit einer Dependance auf der Lagarde-Kaserne im Bamberger Osten.
In Bezug auf den Umwelt- und Klimaschutz räumte der CSU-Bewerber ein, dass es die Union versäumt habe, rechtzeitig auf die Anfragen vieler Schülerinnen und Schülern zu reagieren, und kündigte an, dass er bald zusammen mit der Jungen Union das direkte Gespräch suchen werde; und der CSU-Kreisvorsitzende führte aus, dass Grundlage für alle Investitionen in die Zukunft eine solide Bamberger Wirtschaft sei, weswegen er sich als Oberbürgermeister vor allem für die Zukunftsfähigkeit der Bamberger Wirtschaft – inklusive der Mitarbeitenden bei Bosch – einsetzen werde.
Die Mitglieder der CSU und die zahlreichen Gäste nahmen Langes Ausführungen mit langanhaltendem Applaus aus. Die 93,6 Prozent der Stimmen, die der Bamberger Bürgermeister erhielt, sind noch einmal eine Steigerung gegenüber den 91,6 Prozent, die er am 11. April 2019 bei seiner eindrucksvollen Wiederwahl als CSU-Chef erhalten hatte. Selbst Dr. Helmut Müller, der kritische Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion, musste einräumen, er habe sich mit seiner Einschätzung getäuscht: „Dieser Kandidat, dieses gute Team in der CSU und die spürbare Aufbruchsstimmung lassen mich sagen: Ich habe mich getäuscht. Diese CSU kann gewinnen; und seit heute bin ich überzeugt: Diese CSU kann den Politik- und Generationenwechsel im Bamberger Rathaus schaffen!“
Geschuldet das Abstimmungsdebakel von 93,6 Prozent einem (unvermeidlich) querulatorisch-renitenten Rest einerseits; laut Adam Ries aus 96231 Staffelstein betrage vorliegend der arithmetisch neutral bezifferbare Rest zum Hundert gleich 6,4 Prozent.
Andererseits und schließlich leben wir nicht unter der Kuratel des Walter Ulbricht, vgl. Hauptwerke, herausgegriffen: Zur Geschichte der dt. Arbeiterbewegung. Aus Reden und Aufsätzen (10 Bde., 1953).
Deshalb, Freunde, keine Panik. Es folgt prompt die gute Nachricht. Urheber, Initiatoren?
Zwei Künstlerpersönlichkeiten, fraglos vielversprechender CSU-Nachwuchs, wie auch aus Buttenheim und, richtig, Bulchendorf.
Und dass effektiver Politik- und Generationenwechsel gefälligst visuell, ebenso höchstpersönlich darzustellen sei! Somit lückenlos glaubwürdig.
Reihum, mithilfe dieser neuen Scheitelfrisuren für Männlein, Weiblein, Hund und Katz, fürs Vogerl, konkret nach einer Idee des Präsidenten der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen – ab sofort!
Kurz, hierzu lauthals einhellige Zustimmung. Sowie langanhaltender, nicht enden wollender Applaus. Rufe: „Gleich renn mir zum Frisör!“, „Sonderrabatt aushandeln!“, „Alles fürs rote Rathaus!“, „Aus die Maus!“, „Andy, wir kommen!“, „Hurra!“, u.v.a.m.
Was, bitte was, bzw. welche Länge demonstriert der Kandidat da so stolz?
Danke, dass keine Bildunterschrift dabei war, sonst hätte ich heute früh weit weniger gelacht.