Ausstellung im Kesselhaus Bamberg
Eine „Versuchsanordnung“ nennt Nora-Eugenie Gomringer, die Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia, die Ausstellung Lebenskunst – Bilder, Skulpturen, Installationen. Künstlerinnen und Künstler mit und ohne Behinderung zeigen erstmals gemeinsam ihre Werke in Bamberg. Ein Versuch mit dem Wunsch der „absoluten Wahrnehmung“. Es geht nicht um die Namen derjenigen, die hier ausstellen und auch nicht darum, ob sie in einer Lebenshilfe-Werkstatt arbeiten oder als freiberuflicher Künstler tätig sind. Michael Knobel stellt klar: „Im künstlerischen Ausdruck gibt es keine Unterscheidung von Malern mit oder ohne Behinderung. Den Wert eines Werks macht einzig und allein die Ausstrahlungskraft und die Wirkung eines Bildes aus.“
Der Gang durch die Ausstellung ist eine Reise durch die unterschiedlichsten Gefühlswelten künstlerischer Ausdruckskraft. Frank Licht drückt mit seinen zurückhaltenden Himmelsbildern sein Innerstes aus. Für ihn ist Kunst ein Weg, „dass die Leute sehen können, was einem Menschen in der Seele steckt.“ Während Franz E. Hermann mit seiner Videoinstallation im Jurtezelt dem Betrachter Zeit gibt zum Beobachten, zum Nachdenken aber auch zum Schmunzeln. Vor allem von den großflächigen Leinwänden springt dem Besucher der Spaß und die Lebensfreude ins Auge.
Die Besucher verlassen die Ausstellung fast beschwingt vom Farbenrausch der Bilder und mit einem glücklichen Lächeln.
So ähnlich muss das gemeint gewesen sein, als Nora Gomringer sagte: „Ein Leben in der Kunst ist möglich, wenn wir ihr trauen.“
Die Ausstellung „Lebenskunst“ im Kesselhaus, Untere Sandstraße 42, läuft bis einschließlich Pfingstmontag 5. Juni.
Öffnungszeiten: freitags 15 bis 18 Uhr, samstags, sonntags, feiertags 11 bis 18 Uhr.
Kostenlose Führungen jeweils um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.