Bamberger Stadtrat: Ralf Dischinger folgt auf Peter Gack

GAL

Staffelübergabe mit fraktionsübergreifender Anerkennung für Gack – Dischinger übernimmt Sitze im Bau- und Personalsenat

OB Starke überreicht Urkunde an Peter Gack. Foto: Erich Weiß

Ralf Dischinger wurde am Mittwoch als neues Mitglied des Stadtrats vereidigt. Er rückt für den scheidenden Peter Gack im Stadtrat nach, der wiederum mit außergewöhnlichem Lob aus allen Fraktionen, einer Dankesrede des Oberbürgermeisters, mit Gemüsekorb, Blumenstrauß und „standing ovations“ des gesamten Stadtrats verabschiedet wurde. Mit dem Personalwechsel in der grün-alternativen Stadtratsfraktion ergeben sich weitere Änderungen bei der Besetzung der Stadtratsgremien.

Vereidigung von Ralf Dischinger. Foto: Erich Weiß

Der Neue in den Reihen der GAL-Mandatsträger*innen ist bei der GAL selbst ein seit Jahren bekanntes Gesicht. Ralf Dischinger stammt aus Baden-Württemberg und lebt seit 2001 in Bamberg im Haingebiet, er ist verheiratet und hat eine 12-jährige Tochter. Nach einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann holte er am Abendgymnasium in München sein Abitur nach, studierte dann Jura in Frankfurt und Freiburg. Seit dieser Zeit in den 80er Jahren ist der den Grünen eng verbunden. Sein Berufsweg führte ihn als Referent und Referatsleiter nach Erfurt zum Thüringer Justizministerium und nach Berlin zum Bundesjustizministerium, heute leitet er das Amtsgericht in Saalfeld/Thüringen. In Bamberg war er vor einigen Jahren bei der Bürgerinitiative zur Rettung der Michelsberger Streuobstwiesen mit federführend. Im Vorstand der GAL war er von 2004 bis 2008 aktiv.

Ursula Sowa gratuliert Ralf Dischinger. Foto: Erich Weiß

Der 57-jährige Dischinger wird die GAL künftig im Bausenat und im Personalsenat vertreten. Ihm liegen insbesondere die „Durchschaubarkeit politischer Prozesse“ und eine ernst gemeinte Bürgerbeteiligung am Herzen. „Ich will einer Privatisierung großer Gebiete der öffentlichen Daseinsvorsorge und dem damit verbundenen Demokratieabbau entgegenwirken“, formuliert der neue GAL-Stadtrat sein politisches Credo. „In Bamberg fehlen Wohnungen gerade für Normalverdiener*innen. Hier sind die öffentlichen Bauträger gefordert, die sich um kreatives kostenbewusstes Bauen und nicht um die Schaffung von teuren Luxuswohnungen kümmern sollen“, benennt Dischinger einen weiteres Anliegen.

Im Umwelt- und Verkehrssenat wird Tobias Rausch den GAL-Part mit Gertrud Leumer übernehmen. Rausch übernimmt außerdem die GAL-Vertretung im Zweckverband Sparkasse sowie bei den Bamberger Stadtwerken. Seinen Sitz im Familiensenat gibt er wiederum an Wolfgang Grader weiter. Petra Friedrich verstärkt künftig ihre Kollegin Ursula Sowa im Konversionssenat.

Standing Ovations für Peter Gack. Foto: Erich Weiß

Peter Gack, der beachtliche 27 Jahre lang an der Stadtratsfront für grüne Ideen gefochten hat und ein GALlier der ersten Stunde war, erinnerte in seiner Abschiedsrede an turbulente und oft harte Anfangszeiten der GAL im Bamberger Stadtrat. Die 1984 noch unbekannten und misstrauisch beäugten Grünen wurden nicht eben willkommen geheißen. Da sei es schon mal vorgekommen, berichtete Gack, dass er bei einem Redebeitrag in der Sitzung vom Kollegen einer anderen Fraktion mit der Drohung unterbrochen wurde: „Wennsd fei a Drummä Schelln brauchsd … nooch der Sidsung!“ Gack zog deshalb ein Resümee aus Erfolgen, oft versteckt und erst nach längerer Reifezeit, aber auch Enttäuschungen. Sein persönliches Fazit: „Ich habe keine Berge versetzt, aber doch einige Steine ins Rollen gebracht.“ Dem gesamten Stadtrat schrieb er den Wunsch ins Stammbuch, als Vertretung der Wählerinnen und Wähler selbstbewusster aufzutreten und der Verwaltung öfter mal Contra zu bieten.

Im Sommer plant die GAL eine besondere Überraschung zur Verabschiedung ihres langjährigen Stadtrates Gack, der erfreulicherweise versprach, sich mit seinem Mandatsrücktritt nicht aus der Kommunalpolitik zurückzuziehen, sondern der GAL bleibt er als aktives Mitglied erhalten zu bleiben.

 

Ein Gedanke zu „Bamberger Stadtrat: Ralf Dischinger folgt auf Peter Gack

  1. Texte bitte immer nochmals gegenlesen lassen, dann passieren solche Fehler auch nicht.

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