Der Wurm

Es wohnt ein Wurm in ’ner Zitrone
Doch wurd’ er sauer und zog aus.
Logiert kurz in ’ner Kaffeebohne,
Die macht ihn bitter, welch ein Graus.
Als nächstes er ’ne Pflaume fand,
Durch die fraß er sich sehr gewandt.
Nun wurd’ dem armen Wurm sehr übel.
So zog er um in eine Zwiebel.
Mit Zwiebelsäften im Gedärm
Macht dieses Würmchen reichlich Lärm.
Es denkt bei sich: „Was ist zu tun?“
Beschließt ein wenig aus zu ruh’n.
Hängt träge nun an einem Zweig.
Verbringt hier träumend seine Zeit.
Und als es wieder wach und klar,
Ist ihm geschenkt ein Flügelpaar.
Als Falter fliegt der Wurm nun fort
An einen unbekannten Ort.

Cornelia Stößel, 2016